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Ottendorfer Zeitung : 28.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191401280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19140128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19140128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-28
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 28.01.1914
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flossen mkorb. hrsach dem Nacht Kron- ehung r den ' dem :r er zen in drücke, isionat l Ver« et sich erneut traten Armee ahren. erb r»<» r ver :t in rngen, l Ord- itzung u. elms igin chen- burtS» > leiten Der rzog n, der Hessen, l von rzogin Herzog hweig, , der loburg a, der erende Lippe, i von üf zu 3. Ja- g, um ichtlich isfes. geben, deuten nmebr orden. n den chtetes !riegs- 0 Per- zt sein beoor- haben n da- mraus ) rie - modern ijschen n die ereien, nisston aufge« üchts« burger s, der ungen runden nssion, Ham- >aß e« loniab- rt zu dringt and. )berst- mung "reifes igung. tust ist Ihrer besser i dem unden »er die danke immer ssschrei le und ttnute, mich - ich Im Norden von Nikko liegen die heißen Quellen von Nasuyama, die schon seit dem 7. Jahrhundert bekannt sind. Ein Vul'an« auSbruch von 1888 zerstörte die Quelle Damanaka. Damals soll sich plötzlich ein furchtbarer Schlund geöffnet haben, der die ahnungslos an der Quelle Weilenden ver schlang. Der durch den Ausbruch hervor« gerufene Luftdruck war so stark, daß alte Räume entwurzelt und weit durch die Luft geschleudert wurden, überall trifft man bei Besteigung der japanischen Vulkane auf Spuren von Ausbrüchen, die der Landschaft eine tragische und unheimliche Größe verleihen. Solche Vulkanbestei^ mgen sind durchaus nicht gefahrlos; sie erforoern vielleicht weniger Aus dauer und Beweglichkeit als die Erklimmung anderer Bergspitzen, aber sie bieten dafür be ständige Gefahren, da die japanischen Vulkane wegen ihrer unerwarteten plötzlichen Ausbrüche bekannt sind. Trotzdem werden diese feuer speienden Berge viel besucht und bestiegen. Der gelbe Mann steht zu ihnen in einem nahen Verhältnis, das nicht nur durch seine religiöse Verehrung der Vulkane bedingt wird, sondern auch durch die Naturwunder, die es hier zu schauen gibt, und durch die heißen Quellen, die sich hier finden. Der Badeort im Gebirge ist eine der Leidenschaften des Japaners, und die Quellen, die er aufjucht, liegen fast alle auf vulkanischem Gebiet. ge- hmerksamkeit des Darf ich Ihnen zur Hilfe kommen, was ist daS tätigste?" „Ach, bitte beantworten Sie doch die Nötigste testen Manöver verstanden, bereits ein Viertel, wenn nicht sogar schon 30 Prozent der ge samten deutschen Zigarettenproduktion unter seine Kontrolle zu bringen. Fragen meiner Frau, während ich die Maschine in Ordnung bringe." förmigen Krater, an dem man die glühenden Lavamassen steigen und fallen sieht, wie das Quecksilber in einem Thermometer. Einschlim- Lawine alles unter sich begraben. Der ameri kanische Tabaktrust begann seine Wirksamkeit aus deutschem Boden vor etwa 13 Jahren. Seit dieser Zeit hat er es durch die geschrck- stch auf das Festland zu retten, um dem Unter gang zu entgehen. Die großartigste Kette von Vulkanen in ! Japan ist die von Nikko, die eine Höhe von 8000 Fuß erreicht. Eine herrliche Landschaft von üppiger Fruchtbarkeit dehnt sich um sie aus und hat zu dem Sprichwort Anlaß ge geben: „Wenn dw nicht Nilko gesehen hast, sage nicht, daß etwas gro artig ist." Die japanischen Künstler Haden hier ihre pracht vollsten und phantastischsten Vorbilder ge funden: zahlreiche Bergsteiger erklimmen diese heute ruhenden Feuerschlünde, und die ein fachen Leute unternehmen Pilgerfahrten auf die Krater, um die hier aus Unheil lauernden Dämonen zu versöhnen. Tabak-Crust in Deutschland. (Zu den Haussuchungen in Dresden.) Im Jahre 1907 wurde in der amerikanischen Stadt Trenton eine Fabrik von unbekannter Hand angezündet. Drei Tage später flogen im benachbarten Elkton drei Fabriken durch Dynamit in die Lust, und kurze Zeit nachher erschienen in Princeton des Nachts etwa 150 maskierte Reiter, die mit ihren Revolvern die Einwohner in Schach hiellen, alle Drähte abschnitten, um dann ungestört einige Lager schuppen in Brand zu stecken, wo etwa 50 000 Kilogramm Tabak lagerten. Die Urheber aller dieser Gewaltsstreiche gehötten einer Ge- heimgesellschast an, einer jener Vereinigungen, wie sie vorher in den Ver. Staaten als „Weißkappen" bestanden hatten. Die neue Gesellschaft nannte sich „die Nachtreiter von Kentucky und Tennessee", setzte sich ausschließ lich aus Tabakpflanzern zusammen, und der Kampf, den sie führte, war gegen die „American Tobacce Company" gerichtet. Es war ein Kampf der Verzweiflung, der letzte Ausweg von Männern, die durch die genannte „Company" fast bis an den Ruin getrieben worden waren. Um eine solche erbitterte Gegnerschaft ver stehen zu können, mutz man zurückgehen auf die Entstehungsgeschichte der „American Tobacco Company", die im Jahre 1890 be ginnt. Damals taten sich fünf der größten amerikanischen Zigarettenfabriken zu einer Interessengemeinschaft zusammen, die bald die Gestalt eines Trusts annahm. Das vorhandene Aktienkapital betrug etwa 25 Millionen Dollar, von dem 2 Millionen zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt wurden. Den Rest behielten die Gründer für sich. Alsbald setzte eine hals brecherische Spekulation ein, deren Hinter männer reiche Leute waren, die im Trust standen. Das zweite Kapitel in der Geschichte des Tabaktrustes beginnt mit-der Gründung einer Tochtergesellschaft in London. Sie vollzog sich im Jahre 1902, und die neue Gesellschaft erhielt den Namen „British American Tobacco Company". Damit hatten die Trustleute in Europa Fuß gefaßt. Es währte nicht lange, bis sie auch England völlig „eingekreist" hatten, und ihre Augen richteten sich nach Deutschland. Herr James B. Ducke, der die Auslands- organisatton übernahm, war berechnend und sah in die Zukunft. Es entging seinem Blicke nicht, daß der Ztgarettenoerbrauch in Deutsch land, im Gegensätze zum Zigarrenverbrauch sich in ständig aufsteigsnder Linie bewegte. Während der letzten fünf Jahre trat etwa eine Verdopplung des Zigarettenverbrauches ein. I Vergleich der Prinzessin Luise mit dem Staat. Der Prozeß, den die beiden Töchter König Leopolds, Prinzessin Luise von Koburg und Gräfin Stefanie Lonyay, um den Nachlaß ihres VaterS mit dem belgischen Staat geführt haben, scheint nun aus der Welt geschafft zu sein. Die Anwälte der beiden Prinzessinnen haben im Justizministerium in Brüssel einen endgültigen Vergleich mit der Regierung ab geschlossen. Jede von ihnen erhält danach 5ffr Millionen Frank und verzichtet damit auf weitere Ansprüche. Nicht beteiligt ist die Dritte der Schwestern, Prinzessin Clementine, die Gattin des Prinzen Viktor Napoleon. Sie dürste gegen die neue Abmachung Einspruch erheben. Weltmeister Johnson besiegt. Ein Ring kampf zwischen dem bekannten Negerboxer Johnson und dem deutschen Meister Fred Marcussen fand in einem Hamburger Restau rant in Anwesenheit eines zahlreichen Publi kums statt. Der Kampf, in dem sich Johnson als ein Ringer von geringem Können erwies, endete nach 22Vs Minuten mit dem Siege des Deutschen. Ein fingierter Raubanfall. Der Kassen bote Birkhos der Firma Alexander Coppel in Hilden war im August vorigen Jahres an geblich auf dem Bahnhof überfallen und um 20 000 Mark beraubt worden. Das Gericht schenkte dem Boten keinen Glauben und ver urteilte ihn zu anderthalb Jahren Gefängnis. Im Gefängnis hat Birkhof jetzt ein Geständnis abgelegt. Danach hat er im Einverständnis und mit Hilfe des Metzgers Storn gehandelt. B. habe den Geldbeutel auf dem Abort des Bahnhofs dem Metzger übergeben und sich dort von ihm mit Presser bestreuen lassen. Auf Grund dieses Geständnisses wurde Storn verhaftet. St. behauptet, von dem Gelds nur 500 Mark behalten und den anderen Betrag dem Metzgermeister Hanssen übergeben zu haben, damit cieser ihn Birkhof ins Gefängnis bringe. Hanssen ist flüchtig. Achtzig Personen durch Wurst ver giftet. In dem spanischen Orte Alzar sind 80 Personen nach dem Genuß verdorbener Wurstwaren schwer erkrankt; 40 von ihnen schweben in Lebensgefahr. Bluttaten eines Petersburger Garde- offiziers. Der Oberleutnant der Gardeartillerie Kolsakow erschoß in dem Restaurant „Samar kand", das in der Umgebung von Petersburg gelegen ist, in der Trunkenheit den Dirigenten eines Zigeunerchors Stepanow, verwundete dessen Tochter und zwei Zigcunersänger schwer und zwei andere Mitglieder der Kapelle leicht. Kolsakow war in Begleitung einiger Kame raden nachts im Restaurant erschienen und hatte sich angeheitert in die Garderobe der Zigeuner begeben, die ihn aufforderten, den Raum zu verlassen. Darauf schoß der Offizier blindlings in die Anwesenden hinein. Er wurde später verhaftet. Strastenkundgebungen in Petersburg. Der neunte Jahrestag des russischen Blut- sonntags, der Beginn der Revolution, hat in Petersburg zu Kundgebungen von Studenten und Arbeitern geführt, in deren Verlauf etwa 400 Personen verhaftet wurden. Sechzig Millionen für Radium. Eine vom Kongreß der Ver. Staaten eingesetzte Kommission stellt gegenwärtig Ermittlungen an und sammelt Gutachten über das von der Regierung geplante Radium-Monopol. In der Kommission sprach man sich scharf gegen den Monopolplan der Regierung aus, den er als schädlich für die schnelle Verbreitung des Heilmittels ansieht. Es wurde mitgeteilt, daß einer der reichsten Industriellen des Landes den Plan habe, im Lande zwanzig Hospitäler zur unentgeltlichen Radium - Behandlung Krebskranker zu erbauen. Der Millionär habe zu diesem Zwecke die Summe von 60 Millionen Mark ausgeworfen. Diese hoch herzige Stillung würde aber vereitelt werden, wenn die Regierung in der Lage wäre, das l Radium aus dem freien Verkaufe zu ziehen. — Man glaubt, daß der alte Rockefeller der Stifter sei. So trat denn Herr Ducke zuerst mit eini- — ... ...... gen deutschen Firmen in Verbindung. Die ! mer Ausbruch zwang hier 1912 die Einwohner, Firmen, die man beschuldigt, dem Trust an zugehören oder unter seinem Einfluß zu stehen, erheben ausnahmslos gegen diesen Vorwurf Einspruch. Man kämpft in Deutschland gegen den Trust. HundertundsechsZigaretten-Fabriken haben sich als seine Gegner zusammengetan. Man weiß, wenn man in seine Hände gerät, dann beginnt eine Diktaturherrschaft auf dem Markte, bei dem alle gebogen oder gebrochen werden. Diejenigen aber, die sich biegen, sinken herab zu willenlosen Untergebenen der fremden Tabakleute, die mit ihrer Kapitals- l^uftsckiffakrt. — Die Großherzogin-Mutter Anastasia von Mecklenburg Schwerin ist an Bord eines von dem Flieger Maicon gesteuerten Wasserflug- ' Vulkane in Japan. Die furchtbare Katastrophe des Vulkan ausbruches auf der Insel Sakuraschima, der 5000 Menschenleben zum Opfer gefallen sind, f lenkt die Aufmerksamkeit wieder einmal auf das Land der „hundert Vulkane". Der Ja paner, der mitten unter Vulkanen lebt und ihre furchtbare Macht nicht selten so schrecklich l zu spüren bekommt, weiht feit altersher den feuerspeienden Bergen einen frommen Kultus, der in dem am Fuße der tätigen Krater er richteten Tempel zum Ausdruck kommt. Außer ordentlich zahlreich sind diese Vulkane über das ganze Land verstreut. Die Beobachtungs station von Tokio zählt 165 voneinander un abhängige Vulkangruppen auf. Während der ! 12 000 Fuß hohe Fujiyama als der heilige Berg des Landes, dessen eigenartige Form so etwas wie das Wahrzeichen Japans ge worden ist, das größte Ansehen genießt, wird der Asama am meisten gefürchtet. Alle vier zehn Tage gibt es hier ziemlich gefährliche Ausbrüche. Die von der japanischen Regie rung eingerichtete ständige Kommission für Erdbeben unterrichtet die Bewohner der um liegenden Ortschaften, wenn nach ihren Beob achtungen ein ernstlicher Ausbruch droht. Die schrecklichste Katastrophe, die durch den Asama hervorgerufen wurde, war die von 1783, die ungeheure Wälder in Brand setzte, die Flüsse zwang, in entgegengesetzter Richtung zu strömen, und zahlreiche Dörfer unter einer sechs Meilen langen Lavaschicht begrub. Die vulkanische Insel Oschima, die am Eingang in die Bai von Tokio liegt, besitzt einen kegel- Volkswir'lsckLMicbes. Die Betriebseinnahmen der preußisch- hcssifchrn Staatseiscubahncn haben im De zember 1S13 gegen den gleichen Monat des Vor jahres im Personenverkehr 0,4 Millionen Mark gleich 0,67 Prozent mehr, im Güterverkehr 1,7 Millionen Mark gleich 1,25 Prozent weniger, insgesamt unter Berücksichtigung einer Mehrein nahme aus sonstigen Quellen 0,04 Millionen Mark gleich 0,02 Prozent mehr betragen. Zur Förderung des Baues von Klein wohnungen für Arbeiter und gering besoldete Beamte wird dem Reichstage demnächst eine Vorlage zugehen, durch die die Reichsregierung ermächtigt wird, Bürgschaften zu übernehmen. Diese Maßnahme ist gedacht als eine Ergänzung der bisherigen Förderung der Herstellung von Kleinwohnungen durch Gewährung von Darlehen an gemeinnützige Bauvereine und Private, sowie zum Erwerbe geeigneten Baugeländes zur Her stellung solcher Wohnungen, wofür im ganzen bisher 49 Millionen Mark aufgewendet worden sind. Da es nun, wie halbamtlich geschrieben wird, nicht angängig erscheint, für diese Darlehen die bisher alljährlich gewährte Summe zu erhöhen, soll in Zukunft das Reich auch noch Bürgschaften übernehmen, die sich auf zweite Hypotheken er strecken. Hierdurch erhalten solche Hypotheken naturgemäß eine vollkommene Mündelücherheit, und die gemeinnützigen Ballgesellschaften werden dadurch in die Lage versetzt, sich den notwendigen Hypothekenkredit unter weit günstigeren Bedin gungen zu verschaffen. Die Vorlage entspricht dem in einem Beschluß geäußerten Wunsche des Reichstags. GericktskalLe. Frankfurt a. M. Nach zweitägiger Ver handlung ist vor dem hiesigen Schwurgericht der Prozeß gegen die Brüder Hugo und Kuno Scholtzen zu Ende gegangen. Die Angeklagten hatten in Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden und Geldstrafe verurteilt. München. Zwei alte Diebe, der 74 jährige Horace Bell aus London und der 71jährige Edward Rice aus San Francisco, die im Schalter raum der Bayrischen Hypotheken- und Wechselbank in München im Oktober vorigen Jahres gemein sam einem Kaffenboten 75 000 Mk. stehlen wollten, sind vom Schwurgericht zu sechs und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Staatsanwalt hatte acht und sechs Jahre Zucht haus beantragt. Beide Angeklagten leugneten hartnäckig, auch behaupteten sie, einander nicht gekannt zu haben. Bells Strafe wurde höher be messen, well er vorher in der Reichsbankhaupt stelle in München einem Kassenboten 2000 Mk. abgenommen hatte. Damals war er entkommen. Bei dem letzten Raubanfall in der Hypotheken bank konnten beide lestgenommen werben, da die Ausgangstüren durch den Alarm elektrisch ge schlossen wurden. Die Polizeidirektionen in New Dort und San Francisco haben Bell und Rice als berufsmäßige Bankräuber bezeichnet, die seit mindestens dreißig Jahren zusammen reisen und überall Diebstähle und Räubereien auSsühren. zeuges in Esse bei ,A>^a bis 400 Meter Höhs emporgestiegen und verweilte zwanzig Minuten in der Lust. — Die Sturmfluten, die in den letzten Wochen an der deutschen Küste der Ost es verheerend ge wütet haben, führten zu der Befürchtung, daß dis vom Reichsmarineamt und von der National flugspende unterstützte Anlegung eines Flugplatzes bei Warnemünde in Frage gestellt werde. Wie sich nunmehr übersehen läßt, hat bei dem Un weiter die Mecklenburg! ehe Küste verhältnismäßig wenig gelitten; insbesondere hat sich an der Küste von Warnemünde dank des systematischen Ausbaues der Küstenschutzanlagen die Düne vor dem zu künftigen Flugplntz als absolut sicherer Schutz für diesen gegen Angriffe von See aus erwiesen. Trotz des Verlustes an Arbeits eit durch die Sturmfluten kann mit einer rechtzeitigen Fertig stellung des Platzes mit Sicherheit gerechnet werden. kultige Ccke. Allzu wenig fürS Geld. „Waren Sie diese Woche im Theater?" „JawvhL" „Was haben Sie denn gesehen?" „Ein Paar SchÜdpattkümme, Federn, eine Chiffonschleife und einen etwa hühnergrohen ausgestopften Vogel." Verringerte Gefahr. Die beiden Herre« find in sinnender Betrachtung versunken. „Sind Sie für ein langes Verlobisein?" fragt der eine. Worauf der andere erklärt: „Aber gewiß, je längere Zeit ein Mann verlobt ist, um so weniger Zeit bleibt ihm, verheiratet zu sein." Das Nötigste. Mr. Snip, der sein neues Auto selbst führt, hat auf der Landstraße eine Panne und arbeitet im Schweiße seines Ange sichts an der Ausbesserung des Schadens. Ein Mann, der vorüberkommt, fragt hilfsbereit: anderen Städten Versicherungsgesellschaften gründet, deren Gebaren die Aufmerksamkeit kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatversicherung in Berlin erregte. Bedenken erregten namentlich die hohen Verwaltungskosten und der Anstellungs verlrag des Kuno Scholtzen. Die Geschworenen bejahten die «schuldfraqen auf Konkursverbrechen, Vergehen gegen daS PrioatversicherungSge^etz und schwere Untreue bezw. Beihilfe dazu. Hugo Scholtzen wurde zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis und 500 Mk. Geldstrafe, sein Bruder Kuno zu einem Jahr Gefängnis und 200 Mk. „Kurt, ich bitte dich!" Ihm ist bei dem Gedanken gar nicht wohl zumute, aber ruhig sagt er: „Ich schreibe." 20. Heinz schrieb an seinem ZlbschledSgekuche, als ihm. ein Brief seines Kommandeurs ge bracht wurde. „Soll der Bote auf Antwort warten, Thiele?" „Er ist schon wieder weggegangen, Herr Leutnant!" Sein Bursche verschwand, also nun begann der große Kamps. Er wog den Brief in der Hand, über ihn kam eine ganz ausgelassene Stimmung. Immerzu, nur gleich ordentlich, ^in langes Hin- und Herzerren. Er öffnete Schreiben und staunte nicht wenig. «Sehr geehrter Herr Leutnant Rühling! i-> steine bittet Sie morgen mittag Uhr vorzusprÄchen. Sie ist leidend, will durchaus unter vier Augen sprechen, Lre Gründe sind mir vorläufig noch unbekannt. Ich aber ersuche Sie auf ihren Zustand die denkbar größte Rücksicht zu nehmen. Von uns die besten Grüße. Ganz ergebenst von Sommern, Oberstleutnant." Da lachte Heinz auf. Also Rücksicht nehmen sollte er! Was dachte sich eigentlich dieser Mann mit der großen Zukunft? Der Kampf war da, Zuschlägen wollte er, wenn auch Klare darunter litt, 's war ja kein Wunder. Ein harmloser Mensch, dieser Som mern:.letzt bliesen die Trompeten zum Angriff, die Zelten waren endgültig vorbei, wo Kläre und er gesungen hatten: Besieh! du deine Wege. Männer machen die Geschichte, im Anfang war nicht das Wort, sondern die Tat, ob er Taten vollbringen wollte, — ob! Er stand auf und reckte die Arme, über mütig rief er: „Erstes Geschütz, Feuer!" Er glauble noch zu hören, wie ihm Som mern heute früh zugerufen: „Herr Leutnant, am Ausgang jenes Dorfes links. Kavallerie, — Sie werden attackiert!" „Jawohl, mein Herr Oberstleutnant, attackie ren Sie nur Heinz Rühling, einmal sind Sie ihm reingebrescht in seine Geschütze, ein zweites Mal nicht," sprach er laut vor sich hin. Plötzlich wurde er nachdenklich. Ja, zum Kuckuck auch, hatte denn die Kläre mit ihrem Manne deutsch gesprochen, wie sie es sich vor genommen? Er durchflog den Brief noch ein mal. Nein, schwarz auf weiß stand da: Die Gründe sind mir vorläufig noch unbekannt. Allo feige mar sie, batte keine Courage im Leibs: o, er wollte ihr morgen die Sporen geben, Sommern sollte ein blaues Wunder er leben. Zweikel kannte er nicht mehr. Immer wieder rief er sich zu: „Im Anfang war die Tat, die Tat, die Tat!" Wahrlich ihn dürstete nach Taten! Heinz betrat in siegesllcherer Stimmung den Sommrrnschen Salon. Sie kam auf ihn zu und str-ckt- ihm beide Hände entgegen. „Heinz!" Er say fic an, die Augen waren verschwollen, sie mußte die ganze Nacht gemein haben, — und wie verschleiert hatte ihre Stimme ge klungen. „Kläre, was ist dir?" Besorgt, vorwurfsvoll, fragte er. Da brach sie in ein krampfhaftes Schluchzen aus. Er zog sie an seine Brust, schwach wehrte sie sich, aber er hielt sie fest. „Kläre, — aber Kläre, — um Gotteswillen! — Wo ist dein Mut geblieben? So schlägt man keine Schlachten." Traurig sah sie ihn an. „Heinz, — wir haben verloren!" Straff richte e er sich auf. „Bor Lem Kampfe ist nichts verlor-n, was hab ich getan, — warum bist du nicht mehr meine stolze, siegss'rohe Kläre?" „Weil ich nicht kämpfen darf um dich, Heinz!" Da schüttelte er sie hin und her. „Wa-as? — Nicht kämpfen dürfen? — Bist du zu feige geworden? — Tu sollst, — ich will, — hörst du, — ich will!" Drohend kommt es von seinen Lippen. Seine Hände haben sich eingekrampft in ihre Schultern. „Heinz, bleib ruhig, ich flehe dich an." Er läßt sie los, der Ton ihrer S'imme schneidet ihm ins Herz, mühsam keucht sie hervor: „Ich — ich — Heinz — ich kann nicht dein Weib werden — nein — es geht nicht — meines Kindes wegen." Wimmernd bricht sie auf den nächsten Stuhl Wammen. Ihm re t das Blut wie wild durch die Adern, in seinen Ohren spürt er ein Sausen, > Schleier legen sich vor seine Augen, nur in verschwommenen Zügen sieht er ihre zusammen gebrochene Gestalt hilflos auf dem Stuhls kauern. Die Wut will ihn übermannen, je länger er aber auf daS arme Weib sieht, je mehr schwandet sie, allmählich wird es Karer in seinem Kopfe und daS höchste Gefühl, daS einem Manne dem Weibe gegenüber beseele» kann, — das tiefste Mitleid, welches zu jedem Opfer bereit ist, zieht ein in seine Brust. Nicht stürmisch, langsam, ganz langsam, da fühlt sich Heinz begnadet, um ihretwillen den Kelch Les Leidens zu leeren bis zur Neige, und er weiß, dieses Leiden wird heilig sein, wird ausströmen bis an sein Lebensende in ein Gebet für sie und — das Kind. Nasch wendet er sich zur Tür und drückt auf den Knopf der elektrischen Klingel. Da fährt sie auf. „Heinz, waS soll das heißen?" „Ängstige dich nicht, jetzt bin ich ein Mann geworden!" Kopfschüttelnd sieht sie ihn an. Der Kellner tritt ein. „Dre gnädige Frau täßtHerrn Oberstleutnant zu sich bitten, er ist im Lesezimmer, ich sah ihn eben noch dort sitzen!" Der Kellner geht. Sie vernrag kein Wort zu sagen, noch hat sie ihre Gedanken nicht vollkommen in Ler Gewalt, aber sie fürchtet sich nicht, Heinz wird den richtigen Au weg finden, sie glaubt es. Und der Oberstleutnant kommt. „Du l ast mich rufen lassen, liebe Klara!" Es so' ruhig klingen, aber seine Stimme zittert doch. Schlu olat.»
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