Volltext Seite (XML)
Arme übcrgcbcu worden, welche nm vergangnen Sonn tag von demselben an vierzehn Empfänger, größlcn- lbcilö alle und hilflose Wittwc», die bisher noch keine Ärmcmmtcrstützuug bcansprncht haben, zur Auszahlung gelaugt sind. Obwohl uun der Betrag, den jeder Empfänger erhielt, kein großer war, indem nur vier Personen mit je 5 Mark und zehn Personen mit je 3 Mk. bedacht werden konnten, so war doch ans den freudig dankbaren Mienen derselben zn lesen, wie hoch sic diese Gabe zn schätzen wußten. Dem edlen Geber, sowie Herrn Scndig, der ja stets ein gnlcS Herz und offene Hand für verschämte nnverschuldetc Armnth hat, werden nicht nur die Empfänger für die ihnen zn Theil gewordenen Liebesgaben, sondern anch ein Jeder, der Frcnnd der Armen ist, den innigsten Dank hier für zollen. — Wie nnö nachträglich mitgctheilt wird, wurde Seiten des hiesigen DampfbootvcreiuS dem an der Fähre seit zwanzig Jahren angcstelltcn Robert Hering am 2. Juli ein Einlagcbuch der kgl. Ncutenanstalt übergeben, daö ihm eine kleine jährliche Rente sichert; die Stadt hat ihn mit einem Belobigungsschreiben erfreut. — In Folge des ciugctrctcucu besseren Wasscr- staudcö ist die Sächs.. Böhmische Dampfschifffahrlö- Gcscllschnft in in der Lage, nicht unr die Fahrten zwischen Aussig und Lcitmeritz, sondern anch die Abend führten Schandan-Tclschcn wieder nnfnehmcn zn können. — Ans Anlaß des mit Ende vorigen Monats erfolgten Ausscheidens des Herrn Oberst Zillich ans seiner Fnnction als Bczirkscommandcnr hatte sich das Ncscrvcofficicrcorps des Bezirks Pirna im Verein mit zahlreichen Gästen am Sonntag zn einem Abschieds, diner in Schandau vereint, au welchem auch der neue Bczirköcommandcur Herr Major Schlaberg Theil nahm. Unter Donner und Blitz fuhr die Gesellschaft in einem Extraschiff vom Schandancr Bahnhof nach Quisisana, in welcher Herr Scndig den Herren die schönen Partcrrc-Nänmc mit dem Kgl. Jagdsalon zur Verfügung gestellt hatte. Die Kurkapellc mnsicirlc während des Diners. Das erste Hoch brachte der Gefeierte, Herr Oberst Zillich, ans prachtvollem gol denem Pokal, einem Geschenk der Herren für Herr» Oberst Zillich, auf Sc. Maj. dcu allvcrchrtcn König und Herrn. Eine große Anzahl ernster und freudiger Worte folgten und manch' kräftiges Hoch wurde noch ansgcbracht. — Bei dem am Sonntag gegen 2 Uhr Nachmit tag sich hier und in der Umgebung entladenden hef tigen Gewitter wurde auch in Kleinhennersdorf das Wohnhaus des Gutsbesitzers Müller durch Blitzstrahl entzündet und in Asche gelegt. Da das Gebäude nur mit Stroh gedeckt war uud cS an Wasser mangelte, hatte daö Fcncr trotz dcö strömenden Regens derart überhand genommen, daß es dcu Hcrbcigcciltcn nur möglich war, die Scheune zn retten; außer dem Vieh und den Betten konnte nichts von Bedeutung gerettet werden, anch wnrdcn der Besitzer und eine Magd desselben, deren sämmtlichc Sachen verbrannten, an einem Bein gelähmt. — Ein reiches Sammclgcbict inbctrcff der Pflcmzcu- knndc ist der große Winterberg, ca. !'/?—2 Stunden von Schandau. In diesem, sowie im vorigen Jahre wnrdcn in dessen Bereich folgende seltene Sachen gcsnndcn: ^plcmium vivitio, LtiuUiioptovi» gov- iNLuivu, Leolozwnckrium oltioiuurum, -VsMium lokatmu, Lotvz-oliium Imimrju, Doris gua.ärit'o!m, Nootti», Nickus uvis, Kooci^aru rl^ons, Oosümlan- Uwra. cmsikolm, /Uropa. DoIIacionnu, Uirolu uuitiora., sveunciu, miuor, rotunclikolia, Dockuin pniustro, Digitalis purpuraa u. s. w. Eine Sammcltour da hin ist also für den Botaniker sehr lohnend, kann anch umsomehr empfohlen werden, als man ans diesem herrlichen Punkte der sächs. Schweiz, der jähr- lich von vielen Tausenden von Fremden besucht wird, ciu vorzügliches Hotel, gutes Unterkommen und eine anch den größten Ansprüchen gcrcchtwcrdcnde Vcr. Pflegling findet. In Bezug auf obgenannte Pflanzen erlauben wir alle Sammler freundlichst zu ersuchen, genannte in der gcsammlcn sächs. Schweiz ziemlich seltene Sachen ja nicht mit Wurzel auSzurcißcn oder in größerer Anzahl muthwillig abznpflückcn, damit dieses seltene reiche Sammclgcbict nicht anch verarmt, wie so viele Gegenden unseres Sachscnlaudes. Z" — Die sächsischen Viehzählungen. Der Zeitraum von sünf- zig Jahren, welcher seit der Begründung des deutschen Zoll vereins verflossen ist, hat nicht mir Industrie und dem Handel Sachsens, sondern auch dem Ackerbau und der Viehzucht ein anderes Gepräge aufgedrückt. Kein größerer und' mittlerer deutscher Staat hat eine solche Zunahme der Aevölkernng und solche gewaltige Veränderungen seiner Productionsverhältnisse aufznweisen, wie das Königreich Sachsen. Die Bevölkecnng ist seit 1834 biS zur Berufszählung am 8. Juni 1882 von 1,595668 ans 8,014822 Einwohner angewachscn. Nach der seit der letzten Volkszählung von 1880 alljährlich aus dem Ucber- schusse der Geburten über die Todesfälle berechneten Bilanz be zifferte sich die Bevölkerungszahl Sachsens Ende December 1888 auf 3,086138 Personen. Da Sachsen unter allen deutschen Staaten gewöhnlich die niedrigste Auswanderungszisfer aufweist (cS wurden in den Jahren 1891, 1882, 1883 zusammen nur 1208 Personen aus dem sächs. Untcrlhanenverbandc entlassen und 5766 m denselben neu ausgenommen), so wird die Bevölkerung SachscnS die Zahl 8,100000 im Jahre 1884 vermulhlich weit überfchrittcn haben. Diese Entwickelnng, welche vorzugsweise dem blühenden Gewcrbesleiß Sachsens zu danken ist, hat natürlich anch Ackerbau und Viehzucht in andere Bahnen gedrängt. Die Getrcidewirthschast hat in vielen Gegenden der Graswirlhschaft und dem Fntterban immer mehr weichen müssen. Die Vieh zucht hat eine ganz andere Bedeutung und Nichtnng erlangt nIS früher. Die steigende Nachfrage nach Mlchprvdncten und Fleisch hat bewirkt, daß ans die Wahl, Zucht und Haltung deS Viehstandes immer mehr Sorgfalt verwendet und namentlich das durchschnittliche Gewicht und der Nutznngswcrth des VichcS immer mehr gesteigert worden ist. Die Viehhaltung wird na türlich immer abhängig bleiben von dem Areal des Landes und namentlich von der landwirthschafllich nutzbaren Fläche, nnd sie kann in einem so dicht bevölkerten Lande wie Sachsen nicht ebenso Ivie die Einwohnerzahl wachsen; man wird daher bei einer Beurthcilung der Viehhaltung verschiedener Staate» der Vergleichung der Zahl der Vichslücke mit der Bodenfläche einen höheren Werth beilegen müssen, als der Vergleichung mit der Ein wohnerzahl. Sachsen steht in Betreff seines ViehstandeS mit am höchsten unter allen deutschen Staaten, wenn man den Vich- stand mit der Fläche vergleicht. „Es liegt aber für Sachsen keine Gefahr darin, daß die Zahl der Bewohner verhältniß- mäßig weit mehr wächst, alS die Zahl der Viehstücke, so lange Gewcrbesleiß und Handel die Bewohner in de» Stand setzen, nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen übrigen Welt Prodncle der Viehzucht im Austausch gegen Jndnstric- nrtikel zn beziehen. Eine städtische Bevölkerung, welche gar kein Vieh hält, kann trotzdem mehr Milch und Fleifch genießen, als Gegenden, welche nur von Ackerbau und Viehzucht leben. Schlachtvieh kommt jetzt aus weitester Ferne ans die sächsischen Märkte. Da sich frische Milch schwerer als Fleisch versenden läßt, so hilft man sich in den am dichtesten bevölkerten Gegen den Sachsens durch Einführung reichmelkcnder Nassen, sowie durch das Aufgcbcii der Aufzucht und baldiges AnSwechscln der abgemolkcmm Thierc gegen mmmclkendc. Obwohl der sächs. Viehstand bei weitem nicht auSreicht, um den viel rascher wach senden Bedarf der Bevölkerung an Viehproductcil zn decken, so bleibt die Bevölkerung doch in erster Linie auf die Viehhaltung des eigenen Landes cmgcwicsen, nnd die Evnsnmciite» haben daher ebenso wie die Producenten das größte Interesse daran, daß die Höhe des im Lande vorhandenen Vichstandes von Zeit zu Zeit genau festgestellt werde. Auszugsweise folge hier eine vergleichende Zusammenstellung der Ergebnisse der beiden letz ten Viehzählungen vom 10. Januar 1883 beziehentlich vom 10. Januar 1873, letztere in j ), »ach der Stückzahl der Thierc im Bezirke der Königliche» Amtshauptmann- schaft Pirna mit 110794 Bewohnern »ach der Volkszählung vom 1. Dccbr. 1880, 90606 Hektar Gesammtfläche nach der Landesvermessung, 49618,73 Hektar landwirthschaftlich genutzte Fläche, wovon 8795 Hektar Wiesen und Weiden, 8398 ansässige nnd 393 »mansässige Viehbesitzer (i. 1.1883) dagegen 8119 an sässige und 470 uncmsässigc dergl. (i. I. 1878): An I. Pfer den und zwar Fohlen unter 1 Jahr alt: 37(59), 1 bis unter 2 Jahr 60 (72), 2—3 Jahre 85 (62), zusammen 182 (193); 3 Jahre alte und ältere Pferde: Zuchthengste 3(2), ansschließ lich oder vorzugsweise zur Landwirlhschast benutzte Pferde 4737 (4535), Mililärpfcrde 207 (280) alle andern 3 Jahre alte und ältere 1228 (1341), zusammen 6170 (6158). Pferde überhaupt 6352 (6351); im Jahre 1882 geborne Fohlen 16. II. Maul- thiere und Maulesel: 1 (5). III. Esel: 2 (3). IV. Rind vieh nnd zwar Kälber nnter 6 Wochen alt: 925, über 6 Wo chen bis unter 6 Monate alt: 462 (männl.), 1811 (Weibl.), zu sammen: 3198 (2886); Jungvieh '4—2 Jahre alt, nämlich Bullen (Zuchtstiere) 765, Schuittochsen 299, weibliches Jung vieh 4749, zusammen 5813 (6150); 2 Jahre altes und älteres Rindvieh, nämlich: Bullen (Znchtstiere) 259 (307), sonstige Stiere und Ochsen 866 (1226), Kühe 2-4457 (23496), Rindvieh ttber- hanpt: 34593 (340551. V. Schafe; Feine Wollfchafe, Meri nos unter I Jahr (Lämmer) 324, ein Jahr alte und ältere 1081; Veredelte Fleischschafe unter 1 Jahr (Lämmer) 430, äl tere 2048; Alle andern Schafe unter 1 Jahr 184, ältere 613; Schafe überhaupt: 4680(10135). VI.Schweinc: Unter 1 Jahr alte (einschl. Ferkel) 9987, 1 Jahr alte und ältere: Zuchtsauen 437, sonstige Schweine 1792; Schweine überhaupt: 12216 (12007). VII. Ziegen. Unter 1 Jahr alle und Ziegenlämmer 1747, I Jahr alle und ältere und zwar: wcibl. Ziegen 7469, sonstige 519; Ziegen überhaupt: 9735 (9086). VIII. Bienen stöcke. 3422 (3950) Bienenstöcke überhaupt, 919 (712) beweg liche Waben. Zcitschr. deS K. Sächs. statistische» Bnreans, Jahrg. 1884. — Roch iin keinem Quartale ist bei der Köuig- lichm AltcrLrcnlcnbank in Dresden (Allstadt, Laud- hanöstrnßc 16) soviel ciugczahlt worden, wie im eben abgclaufcucu 2. Vierteljahre dieses JahrcS; in dem selben stieß die Eiulagcsummc ans 395590 M., d. i. über 40000 M. mehr als bisher jemals in einem Quartale ciugczahlt worden ist. Die Stückzahl der Einlagen bctrng 1302 gegen 414 im gleichen Qnar tale des Vorjahres; der Unterschied ist 888, der Zu wachs allein also mehr als doppelt so groß, wie die gejammte Anzahl der im 2. Quartal des vorigen JahrcS gemachten Einlagen. Die Altersrcntcnbank läßt ge genwärtig eine neue Auflage ihres Aufrufs „Spare iu der Zeit, so hast du iu der Noth uud im Aller" durch ihre Agenturen zur Vcrlhciluug bringen. — Der Staatssccrctär des NcichspostamtcS hat durch Verfügung vom 28. d. M. die Förderung des Unilaufs von Kleingeld augcordnet. Es wird den VerkchrSanstaltcn besonders znrPflicht gemacht, dnncrnd dafür zu sorgen, daß in den Kassen jederzeit ausrei chende Vorräthc an Scheidemünze zur Hcrauszahluug an daö Publikum vorhanden sind. „Wenn seitens des Publikums zur Entrichtung von Gefällen größere Gcld- sortcn in Zahlung gegeben werden, sind solche bereit willig anzunehmcn nnd die übcrschießcndcn Beträge, sofern ein anderes nicht ausdrücklich gewünscht wird, thnnlichst in kleineren Geldsortcn zurückzuznhlcn." Bei dem am Sonntag Nachmittag stattgcfundcnen Gewitter schlug der Blitz in den Stadllhnrm in Pirna und zerstörte die nach der Polizeiwache führende Te- lcphonlcitnng; außerdem schlug der Blitz noch in einen Baum beim Schützcnhause nnd in einen ans der Struppener Straße. Dresden. Am vergangenen Sonntag war der zoologische Garten von etwa 21878 Personen bcsncht nnd bctrng die Einnahme hierbei die nette Summe von bald 5500 Mark, wovon allerdings laut Vertrag der Führer der Sudaucscukarawane die Hälfte zugc- wicscu erhielt. — Auf den dasigcu Bahuhöfcu war am vergan genen Sonntag die Pcrsoncnfrcgncnz eine sehr lebhafte. Zur Bewältigung dcö Verkehrs machte» sich 10 Extra- zügc nach nnd von Schandau, 8 Extrazügc nach uud von Tharandt, sowie 6 Extrazügc nach nnd von Kötzschcnbroda-Mcißcn und k Exlrazng von Nadcbcrg nach dcm schlcsischcn Bahnhofc daselbst nölhig. Der Berlin Schandancr Exlrazng brachlc ca. 500 Pcrsoncn nach hier, von dcnc» der größte Theil nach Schandan wcitcrfnhr. Der Extrazug von Millclodcrwitz nach Görlitz wurde iu zwei Theilen mit ca. 2300 Personen besetzt, befördert, ebenso mußte der Naugircxlrazug Berlin-München ab Leipzig in zwei Theilen befördert werden, von denen der erste ans 29 Wagen — 58 Achsen, der zweite aus 22 Wagen — 44 Achsen bestand. — In der am Montag stattgcfnndencn Haupt. Verhandlung dcö königl. Schwurgerichts zu Dresden wurde der Handarbeiter Ernst Gust. Kühn auö Alt- franken wegen Mordes znm Tode und in die Kosten vernrthcilt. Derselbe war augcklagt, daö sechsjährige Mädchen, welches nm 24. Mai d. I. iu einem Koru- fcldc bei Zschertnitz todl anfgcfnudcn wurde, ermordet zu habe». — Die zwölfte Gcncralvcrsammlima von Sachsens Mili- tär-Vercins-Aund wurde am Sonntag Mittag »ach einer har monischen Begrüßung durch dcu Sängcrchor des deutsche» KricgerveremS von dcm Präsidenten Herr» Inspektor a. D. Tanner mit einer warmcmpfuudcucn Ansprache eröffnet. Red ner beleuchtete iu kurze» treffende» Züge» de» Nutze» der gro ße», jetzt 945 Militärvcrcme mit 101,867 Mitglieder» zählen de» Vereinigung vom patriotischen, kameradschaftliche» und wohlthätigen Standpunkte mit dcm Hinweis, daß bisher schon mehr als 170000 Mk. an hilfsbedürftige Kameraden gezahlt seien. Er schloß mit Hochs ans den allverehrtcn Protektor des Bundes, Se. Majestät den König und das gesammtc Königliche Haus, dem sodauu ein Hoch auf dcu greisen Hcldenkaiser folgte. Erschienen waren die Vertreter von 25 sächsischen Bezirken rcsp. Amtshanptmannschaften (mir Marienberg war nicht vertreten) mit zusammen 57 Stimmen und als Ehrengäste wohnten u. A. die Herren Obersten v. Mecrhcimb und Richter, Gendarmeric- Ober-Jnspcctor v. Hehgendorf und Amtshauptmann I)r. Schmidt der Versammlung bei. Nach dem Vortrage des Kassenberichts pro 1884, der mit einem Kassenbestand von 8209 M. 89 Pf. schließt, ertheilte man Decharge und trat sodann in die Berath- ung des revidirten BundeSstatutcs ein, die ca. vier Stunden in Anspruch nahm und durch eine mit kernigen Toasten ge würzte Festtafel unterbrochen wurde. Ain Sonntag ertranken in Leipzig von vier jnngcn Leuten, die anf dcr Pleiße eine Gondelfahrt unternommen hatten, zwei, während dcr dritte vom Polizciwachtmcislcr Müller lebend an daö Land ge bracht wurde; der vierte rettete sich selbst. Die Leute hatte» sich einer Gondel bedient, die mir für drei Personen bestimmt war. Durch ciue Zeitung wnrdcn vor einigen Tagen canlionsfähigc Contoristcn gesucht. Daraufhin meldete sich bei den: betreffenden angeblichen Stcllcuvcrmittlcr in Ehe nun tz ein junger Kaufmann imd erklärte sich zu einer Cautionölcistung bereit. Der Vermittler offc- rirtc ihm nun eine Stelle in einer Fabrik einer be nachbarten Ortschaft mit dem Bemerken, daß er jedoch 500 Mk. Cantion stellen müsse nnd zwar müsse er die Hälfte sofort au ihn bezahlen. Der junge Manu ging darauf ciu und zahlte alsbald die verlangte Summe auö. Auf Befrage» i» der genannte» Fabrik erfuhr er aber, daß er ci»cm Betrüger i» die Hände gefalle» war, dcu» i» jener Fabrik war keine Stelle zn besetzen. Anf erstattete Anzeige ist cö dcr Crimmalpollzci gc- lnugcii, dcn Bctrügcr am Donnerstag Abend in einem Gaslhanö iu Ehcmuitz zu ermitteln nnd fcstznnchmcu. Die erlangten 250 Mark hatte er bis anf 10 Pf. vcrthan. Weimar, 5. Jnli. Daö Befinden dcr Prin zessin Elisabeth von Sachsen-Weimar, welche gestern bei einem Spazierritt mit dcm Großhcrzog daö Unglück hatte, mit dem Pferde zu stürzen nnd bewußtlos in das Schloß getragen werden mußte, hat sich gebessert. Dcm Veruchmcu nach liegt keine gefährliche Verletzung vor. Baden. In Karlsruhe richtete am 4 Juli Abends eine Windhose im Schloßgarten und vor nehmlich im Wildpark erhebliche» Schade» n». lieber dreihundert prächtige Eichen nnd Linden wurden ent wurzelt. Die Stadt blieb unberührt. Dcr Verbrecher Lieske ist anö Frankfurt a. M. iu das Zuchthaus zu Halle überführt wordeu. «Kirchliche Nachrichten. Parvchic Schandau. Künftigen Sonnabend Vorm. 10 Uhr Commnuion. LLvSisris SktllLLTvSkUSSAz die Anmeldung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst betreffend. Bei der unterzeichneten Königliche» Prüfungs-Commission werde» i» Gcmähheit der Bestimmung in tz 91 dcr Ersatzordnung vom 28. September 1875 im Laufe des Monats September dieses Jahres die diesjährige» Hcrbstprüfnnge» über die wissenschafttiche Befähigung für dcn einjährigen freiwilligen Militärdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 17- Lcbcnöjahr vollendet haben und im Bezirke dcr unterzeichnete», Königliche» Prüfungs-Commission nach HZ. 23 und 24 der Ersatz-Ordnung gestellungspflichtig sind, haben ihr Gesuch um Zulassung zu der bevorstehenden Prüfung an die unterzeichnete Stelle spätestens