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8WW GlbMng. Amts- ««K Anzeigeölstt für das ^nigl. Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sächs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für I Mark vierteljährl. zu beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh S Nhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh v Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebcrcinknnft.) — Inserate für die Elbzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Biirgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Anuoncen-Bürcaus von Haasenstcin L Bögler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 54, Schandau, Mittwoch, den 8. Juli 1885. der Emser Quellen. Gleich in den er den § imgm sehr zufrieden zn sein. — Die Ersatzwahlen gen werden hierbei eine Hauptrolle spielen und darf man bei dieser Gelegenheit auch wichtigen Erörterungen entgegensetzen, nud zwar bezüglich der Maßnahmen, welche von Oesterreich Ungarn angesichts der Erhöhung des deutschen Zolltarifs eventuell zu treffen sein wür den. Ob hierbei die Chancen eines Zollkrieges gegen Deutschland mit zur Erörterung gelangen werden, mag vorläufig dahingestellt bleiben; jedenfalls erscheinen aber die Befürchtungen pessimistischer Gcmüthcr, daß bei den Wiener Ministerconfcrenzcn ein Zollkrieg ge gen Deutschland „bis anfs Messer" beschlossen werden könnte, durch die zwischen Oestcrreich-Nngarn und dem deutschen gleiche obwaltenden politischen und commer- ciellcn Beziehungen nicht gerechtfertigt. Die auswärtige Action des ncncn englischen Ca binctS beginnt, sich sowohl bezüglich Egyptens als auch Afghanistans schärfer ausznprägcn. Als ein Anzeichen einer energischeren Politik Englands Egypten gegen über ist die cnglischerscits erfolgte Besetzung der Pro vinz Dongola bis nach Akaschch zn betrachten; die Eisenbahn von Wadyhalfa nach Akaschch soll am 15. d. fcrtiggcstcllt sein und wird znm Schutze derselben ein Detachement englischer Truppen au letztgenanntem Punkte stationirt bleiben. Einschneidende militärische Operationen gegen die Sndanrcbcllcn sind aber für jetzt schwerlich zu erwarten, da sich General Wolsclcy, der Obcrstcommandirendc des englischen Expcditions- nnd BcsatzungscorpS in Egypten, in diesen Tagen mit seinem Stabe von Kairo nach London zn begeben ge lenkt. WaS die afghanische Frage aubclangt, so hat das Cabinet Salisbury beschlossen, daß die UrlanbS- bcschränknngen in der indischen Armee so lange in Kraft ileibcu sollen, bis die friedliche Lösung der afghani- chcn Grenzfrage gesichert erscheint. Es dcntct dies yst darauf hin, daß zwischen England nnd Rußland wch nicht alles so steht, wie cö sein soll, nud wen» sich die Nachricht des „Staudard" bestätigt, wonach sich Rußland mit Protcctiousabsichtcn betreffs Koreas tragen soll, so stünde» neue Schwierigkeiten zwischen beiden Mächten in Aussicht. — Dem Obersten Sir Peter Lumöden, dem bekannten englischen Grcnzcom- missar in Afghanistan, ist von der Königin das Groß- krcuz des Bath-Ordens verliehen worden. Man scheint demnach allerhöchsten OrtS in London mit seinen Lcist- durchgcdrungc» sind, habe» die Conscrvativcn jetzt auch iu Wakefield und iu Woodstock Wahlsiege zu verzeichne». Dort siegte der Conscrvativc Grcc» mit ca. 250 Stim me» Majorität gegen den bisherige» liberale» Ver treter Wakefields »»d i» Woodstock wurde der seit herige conscrvativc Abgeordnete Churchill, welcher in folge seiner Ernennung znm Staatösccrctär für Indien sein Mandat uicdcrlcgcn mußte, wicdcrgcwählt. Die russische Flotillc, welche vor einigen Tagen den Hafen von Kronstadt mit der Czarin an Bord verlassen hatte und als deren mnthmaßlichcs Ziel man Kopenhagen bezeichnen konnte, hat nun doch ein anderes Ziel gehabt. Sic ist nämlich nach den Shärcn-Jnscln im Finnischen Meerbusen abgcdampft, wohin die russische Monarchin cincn AuSflng zu machen wünschte, auch der Kaiser ist ihr nach Besichtigung der im Kron städter Hafen nencrbantcn russischen Panzerschiffe dort hin nachgcfolgt. Noch im Laufe der Woche gedenkt das kaiserliche Paar von seinem Ansflng »ach Peters burg zurückznkehreu. Die i» den spanischcu Cholerabullctins ciugetreteuc Pause hat jetzt wieder ihr Eude erreicht nud »cue Hiobspostcii kommen von jenseits der Pyrenäen. Aran juez, die iicnii Stunde» südlich vo» Madrid gelegene schöne FrühliugSrcsidcnz des spanischen HofcS, ist plötz lich z» einem Hanpthcrd der Cholera geworden. An einem einzige» Tage der vergangene» Woche sind da- clbst 200 Erkrankungen an der Cholera vorgckommcn, von denen 70 einen tödtlichcn Ausgang »ahmen. Anf diese Knnde hin eilte König Alfonso sofort nach der chwcr heimgesuchtcn Stadt, wo er mehrere Stunden n den mit Cholcrakrankcn überfüllten Spitälern weilte. Dieser Beweis seltene» moralische» M»thes ist dem Könige von der hanplstädtischcn Bevölkerung sehr hoch augcrcchnet worden, denn bei seiner Rückkehr »ach Ma drid w»rde er von einer zahllosen Menschenmenge em pfangen nnd mttcr enthusiastischen BcifallSbczcngnngcn lach dem Palaiö geleitet. nein Erlasse die Härten des CulturkampfcS cinigcr- maßc» zu mildern und empfiehlt eine ungcstörlc gcist liche Wirksamkeit. Diese von dem Paderborner Bischo angeschlagene» versöhnlichen Klänge haben ihm heflig Angriffe der intransigenten clericalcn Blätter vom Schlage der „Germania" zngczogcn, was nm so bc- mcrkcnswerthcr erscheint, als gerade jetzt niemand Geringeres als Papst Leo XIII. selbst den fanatischcn Hetzern in seiner Umgebung durch die Maßregelung des „Journal de Nome" eine empfindliche Lection hat zn Theil werden lassen. Die Vorlage, betr. den Vertrag wegen der Eiu- richtnng und Ucbcrnahmc der subvcntionirlcn deut schen Postdampferlinicn nach Ostasicn nnd Australien dnrch den Norddeutschen Lloyd ist am Donnerstag vom Bnndcsralhe genehmigt worden. Der Vertrag Hal bekanntlich auf 15 Jahre Gültigkeit und muß über eine etwaige Verlängerung des Vertrages über diese Zeit hinaus eine besondere Verständigung stattfindcu. Die im Kieler Hafen bis jetzt vor Anker gelegenen drei chinesischen Panzerschiffe sind am Freitag durch den chinesischen Gesandten geweiht worden und haben am Nachmittag des gcuauntc» Tages die Reise nach China angctrctcn. In Wien beginnen am 7. Juli gemeinsame Mi- nistcr-Confercnzcn, welche die Enicucrung der zwischen Oesterreich nud Ungarn bestehenden verschiedenen Ver träge znm Zwecke haben. Ungarn ist hierbei dnrch den Ministerpräsidenten Tisza, den Finanzministcr Grafen Szapary und den Handclsministcr Grafen Szechcny vertreten. Zoll- und handelspolitische Frä ¬ sten Tagen seines Emser Aufenthaltes hat der Kaiser der Trinkcur die Badccur hiuznfügcn nnd mit dem Jnhalircn deö Thermalwassers beginnen können. Statt der Promenaden, welche dem Gebrauche des Brun nens früher folgten, unternimmt der Kaiser jetzt tags über zwei Ausfahrten von ca. andcrthalbstündigcr Dauer im Lahnthale nnd dessen Scitenthäler» im offenen Wagen. Fürst Bismarck, welcher in Begleitung der Frau Fürstin und deö Grafen Wilhelm Bismarck in der Nacht vom Donnerstag znm Freitag von Kissingcii in Berlin wieder cintraf, hat bereits am Sonnabend nebst Familie die Rcichshanptstadt wieder verlassen und sich nach Kröchlcudorf iu Schlesien begeben, wo selbst die Hochzeit seines jüngeren Sohnes des Gra fen Wilhelm, staltfindct. Von Kröchlcudorf aus dürste der Kanzler, ohne in Berlin nochmals Aufenthalt zu nehmen, nach Friedrichsruhe reisen, um hier den Nest des Sommers zu verbringen. Die Kissinger Cur ist ist ihm, wie man vcruimmt, auch diesmal vortrefflich bekommen »nd sind namentlich die neuralgischen Schmerzen vollständig verschwunden. Am Sonnabend wird wohl auch der BundcSrath endlich in die Ferien gegangen sein, nach einer der anstrengendsten Sessionen, welche diese Körperschaft je zu verzeichnen gehabt hat. Noch knrz vor Abschluß seiner Arbeiten hat der BundcSrath seine Entscheidung über den preußischen Antrag in Sachen deö Herzogs von Cnmbcrland getroffen, nach dem diese Angelegen heit wochenlang in den Spalten der Tagcsblättcr er örtert worden war nud eine hochgradige Spannung bezüglich ihres AnSgangeö in den weitesten Kreisen erzeugt hatte. Diese Entscheidung ist nun so gefallen, wie sic »ach Lage der Sache schwerlich anders erwar tet werden konnte. Fast einstimmig ist vom Plenum des Bundcsrathes, im Anschluß an das Votum des JustizauöschusscS des Bundcsrathes, in einer Resolu tion die Unzulässigkeit der Negierung deö Herzogs von Cumberland in Braunschweig erklärt worden; mir die Vertreter von Mccklcnburg-Slrclitz und Ncnß ä. L. sollen sich gegen den prcnßischcn Antrag ausgesprochen und demgemäß gestimmt haben. Die Ansprüche deö Herzogs von Cnmbcrland ans den brannschwcigischcn Thron haben also maßgebenden OrtS ihre endgültige Zurückweisung erfahren nnd ist somit diese Seite der braunschweigischen Frage ganz nach den Absichten des Reichskanzlers, wie sie in dem Anträge Preußens an den BnndeSrath dargclcgt sind, erledigt worden. Im merhin bleibt noch die schwierige Frage zu lösen, wer der künftige Ncgcnt Braunschweigs werden solle, wenn die Vollmachten des NcgentschaftörathcS am 18. Oc tober d. I. abgclanfcn sein werden. Bereits hat dcr Herzog v. Cambridge als Consin des verstorbenen Her zogs Wilhelm Ansprüche auf die Regentschaft erho ben und dieselben in einer Nechtsverwahrnng niedcr- gelcgt. Da indessen die Ansprüche des Herzogs von Cambridge ohne jede rechtliche Grundlage sind, so wird seine Nechtsverwahrnng keine weiteren Folgen und sein ganzer Einspruch nur die Bedeutung eines Curiosnmö in der Weltgeschichte haben. Im klebrigen wird die weitere Entwickelung der Thronfolgcfrngc wohl erst an den in etwa drei Monaten zn er wartenden Wicdcrznsammcntritt deö brannschwcigischcn Landtages anknüpfcn. Anf kircheupolitischcm Gebiete ist cS mmcrdingS wieder etwas lebendiger geworden. Einmal gicbt dcr Abschicdöbrief des frühere» Cvl»cr Erzbischofs a» seine Diöcesc und seine Berufung nach Nom Anlaß zu mancherlei Betrachtungen und dann hat auch dcr Stndiencrlaß deö Bischofs von Paderborn zu einer Politische Nundschau. Die aus Emö über das Befinden des Kaisers ein- laufenden Berichte lauten andauernd günstig nnd le gen somit Zcngniß ab von der sich anch in diesem Jahre an dem greisen Monarchen wieder bcwährcn- gercizten Polemik innerhalb der clericalcn Presse gc-iznm Unterhausc fallen für die Negierung fortgesetzt führt, die sich ziemlich nnvcrhüllt gegen den gcnaun-I günstig ans. Nachdem erst kürzlich in Lanccstcr nnd tcn Kirchettfürstcn richtet. Derselbe wagt cs, in sci-Iin der Grafschaft Ehe die conscrvativc» Caudidatc» T a g e s q e s ch i ch t e. Sachsen. Scha»da». Die am 4. Juli cr- schicucne 10. Nummer der Kurlistc weist 429 Par teien mit 996 Personen »ach. — Im Interesse aller Hausbesitzer bcz. Admini stratoren sei hiermit in Erinncrnng gebracht, daß die Hanölisten, den Untcrstütznngswohnsitz betreffend, bis znm 15. d. M. in hiesiger Nathsexpedition vorzuzeigcn sind. — Kürzlich fand die Generalversammlung des Vereins zur Unterstützung Hilfsbedürftiger in der Stadt Schandau statt. Die zur Prüfung vorgclegte Jahres rechnung wurde für völlig richtig befunden; die Er- gänzuugöwahl ergab die Wiederwahl der drei ans- schcidcndcn Vorstandsmitglieder, Frau Hasse, Frau vr. Schirmer, Fra» Bürgermeister Timmel. Anch die Acmtcr des Vorsitzes und der Kasscnführung wurden wieder der Frau Kretzschmar und der Fra» Timmel übertrage» mit dem Ausdruck des wärmste» Dankes für bisherige Irene Verwaltung. Möge der Verein, der in aller Stille seine Arbeit an den Alten nnd Kranken, insbesondere an den betagte» Wittwe» der Stadt i» »olhwcndigcr Ergänzung der öffentliche» Armenpflege sowie iu ununterbrochener Fühlung mit derselben vollbringt, anch fernerhin vom Vertrauen und der licbcvollcii Theilunhmc seiner Mitglieder nnd Freunde getragen und von Gottcö reichstem Segen be hütet sein. — In der heutigen Nnmmer ist der Rechen schaftsbericht über das letzte Vcrcinöjahr veröffentlicht. Die Rechnung selbst sammt dem specicllcn Verzeichnis; sämmtlichcr Geschenke, die zur Wcihnachtöbescheernng baar nnd in Naturalien reichlich flossen, liegt bei dem Schriftführer Herrn Pastor Grieshammer zn Jeder manns Einsicht bereit. — Wie aus einem in heutiger Nummer d. Bl. befindlichen Inserat zu ersehen ist, sind von Herr» Albert Mcycr, in Firma Gerson in Berlin, durch Herrn Hotelbesitzer Scudig dem hiesigen Armcnans- schnß 50 Mark zur beliebigen Vcrthcilung an hiesige