Volltext Seite (XML)
Anösagcn vorgclcscii und von demselben in allen Stücke« für richtig erklärt worden war, schritt die Commission znr weiteren Erhebung dcö Thatbcstandes. Das un ter der Thür dcö Privalzimmcrö hcrvorgclanfcnc Blut war allerdings vertrocknet, allein cs zeigten sich von demselben ans nach der Treppe hin eine Ncihc von Blutflecken, welche als die Fußspuren eines Menschen fcstgcstcllt wurden, der ans den Fußspitzen durch das Blut gegangen und beim Wcitcrschlcichcn die Abdrücke der vorderen Theile der Füße hinterlassen hatte. Die Bluttapfcn reichten bis an die obersten Stufen der Treppe, wo sie sich allmiilig verloren. Da der Corridor mit dnnklcr Farbe bestrichen war, so Halle man am Abende der That daö Vorhan densein dieser Fußspuren, znmal in der ersten Bestürz ung, bei dem malten Schein der Lichter übersehen. Allen Anzeichen nach Halle der Thaler von der Zu rücklassung dieser Spuren nichts bemerkt und cs kam darauf an, ihn, bevor er selbst daö sicherlich an seinen Stiefeln nicht ganz verwischte Blut entdeckte, zu si«- dcu uud ihn dadnrch sofort znm Gcstä«d«iß seiner That zn bringen, wobei sich die Wicdcrcrlaugnng der ganzen geraubten Summe gleichfalls erwarten ließ. Ans die gravircudc Aussage des Buchhalters hin verfügte sich die Commission stehenden Fußes «ach der Wohnung des entlassenen Cassirers Gnstav Markart, um hier zunächst ihre weiteren Nachforschungen anzu stellen. Die Wohnung dcö jungen Manucö war verschlossen. Auf Befragen gaben die Hanölcntc au, derselbe sei gestern Abend allerdings ziemlich spät nach Hanse ge kommen, waö ihnen nmsomchr anfgcfallcn sei, als er sonst sehr pünktlich in seine Wohnnug znrückkchrc. Auch hätten sic durch den Wicdcrschciu au den gegen über liegenden Häusern bemerkt, daß er noch längere Zeit Licht gehabt habe und erst sehr spät zur Ruhe gegangen sei. Auch habe er sich bereits wieder seit einiger Zeit entfernt, wohin er aber gegangen, ver möchten sic nicht zu sagcu. Auf Befehl dcö UntcrsnchuugSrichlcrS öffnete der Hauswirth die Thür der Wohnung und betrat mit den Beamten daö bescheidene Zimmer. Tchnc sich weiter in demselben nmznsehcu, schritt der Beamte sogleich ans die, noch unter dem Dfen stehenden, nm gestrigen Abend anögczogcncn Stiefeln dcö jungen Mannes z» und nahm dieselben empor. Ein kurzer Nnf befriedigter Ucbcrraschnug cutfuhr seinem und seiner Begleiter Munde: Die Vordcrthcilc der Sohlen zeigten an beiden Seiten die nicht zn vcr- kcnucndcn Ncstc blutiger Streifen, welche sich zn bei den Seiten derselben hiuzogcn und zwar da, wo die Sohlen den Boden nicht mehr berührt hatten. (Fortsetzung folgt.) V c r »i ischtes. — Nus Witte», 4. November, berichtet daö „Wittener Tagcbl.": Vor ungefähr einem halben Jahre verkaufte dcr Wirth St. in der Wannenstraße an einen Werkmeister in Green wich in England eine gesprenkelte Brieftaube, Täuber. Am Mittwoch Ivar er nicht wenig erstaunt, als er die Tanbe vor seinciu Schlage erblickte und auf den allbekannten Pfiff kam das Thier hcruntergcslogen und pickte ihm die dargereichtcn Körnchen aus der Hand. DaS Thierchcn hat den weiten Weg über den Kanal nicht gescheut, um iu die liebe Heimath, in der cö ihm wohl besser gefiel, als auf englischer Erde, zurückzukehrcn. — Durch kriegsgerichtliche Entscheidung sind drei Matrosen der 2. Marine-Division in Wilhelms Hafen wegen Aufruhrs und Gewaltthätigkcit gegen einen Vorgesetzten mit Entfernung aus der Marine und 7, bcz. ü Jahren Zuchthaus bestraft worden. — In Coburg wurde dieser Tage von der Polizei ein landstrcichcndcr junger Kaufmann aus Dresden verhaftet, wel cher eine ganze Sammlung falscher, anS Schiefer gefertigter und zur Anfertigung falscher LcgitimationSpapicrc dienender Sicgclstempel bei sich führte. Der eine Stempel zeigte den Prcnßischcn Adler unt der Umschrift „König!. Prenfüschc Po- lizcidireclion Kassel", ein anderer zeigte zwei Hirschstattgen mit der Umschrift „Magiftrntssiegcl der Stadt Blankenburg (a. Harz)." - Frankfurt a. M., 3. Nov. Die „Kl. Presse" erzählt: Während des deutsch-französischen .Krieges waren ein Feldwebel und sein Bursche in die Lage gekommen, in Nauch zwei alten Eheleuten, bei denen sie cingunrticrt waren, gegen zwei gcwal- thätigc Spitzbuben Beistand zu leisten. Kurz nach diesem Er lebnis! wurde der Bursche, der damals von den alten Leuten reich beschenkt worden war, im Gefecht gctödtet. Der Feld webel kehrte nach dem Kriege gesund nach Frankfurt, seiner Vaterstadt, heim. In den ersten Jahren nach dem Kriege er hielt er alljährlich zu Weihnachten eine Wcrthsendung, bestehend in 1500 Franken, später traf dieselbe Sendung immer wieder ein, aber aus Paris. Vorige Woche gelangte an den ehe maligen Feldwebel, welcher jetzt vcrhcirathct und Vater meh rerer Kinder ist, ein amtliches Schreiben auS Paris, worin ihm mitgetheilt wurde, das, er von dem alten Herrn, dem er seiner Zeit während des Krieges das Leben gerettet, im Testamente mit 20000 Franken bedacht worden sei. Weiter wurde in dem Schreiben um die Adresse des ehemaligen Burschen des Feld webels gebeten, da derselbe 10000 Franken laut Testament er halten solle. Der Empfänger dieser Nachricht meldete zurück, daß seiu ehemaliger Bursche kurz nach Verlassen von Nancy gc- tödlct worden sei, worauf sofort ein Schreiben cintraf, in welchem mitgetheilt wnrdc, daß in dem Testamente die Be merkung stehe, daß wenn einer der Dcnlschcn gestorben sei, dcr andere beide Legate erhalten solle. Das Erbtheil must jedoch auf Wunsch des Verblichenen, dessen Gattin schon mehrere Jahre vorher gestorben ist, in Paris persönlich, unter Vorzeig ung von Lcgilimalionöpapicren, abgcholt werden. Der be treffende Erbe hat sich deshalb nach Paris verfügt. — Das grosse Heidelberger Fast, im vorigen Jahrhun dert eine der Hauplzicrdcn des kurfürstlichen HofcS zn Heidel berg, wird demnächst zur Bereicherung eines anderen fürstlichen Haushaltes beilragcu. Wie man der „Frankfurter Zeitung" aus Heidelberg schreibt, wird die dortige Studenteuschast dem erbgrosthcrzoglicheu badische» Paare als Hochzcilsgcschenk eine Nachbildung des große» Fasses i» Gestalt einer silbernen Bowle verehren. Der Rauminhalt der Bowle beträgt allerdings mü den 27000. Theil ihres grosten Vorbildes. DaS grosse Fast cnthält, wenn cS gefüllt ist, 236 Fuder Wem — 236000 Trink flaschen. — Aus Temesvar wird unter dem 9. November sbe' richtet: Der Gendarmerie gelang eS, nach einem förmlichen Kampfe die ans Rumänien in Ungarn cingedrungcne, aus elf Mmm bestehende Firulesku'schc Räuberbande gefangen zu nehmen. — Eine Bekanntmachung des dänischen Marinem inistcrS meldet, dass Dänemark um eine Insel und zugleich »m eine Naturmerkwürdigkeit ärmer geworden ist. Südlich von Farinscl Suderö erhebt sich eine mächtige Klippe gegen 80 Fuß hoch, eine wichtige Landmarkc für die Schiffer, da sie eine gefährliche Wirbelströmung, welche sie umgiebt, anzeigt; von der Breit seite aus sieht sie auS wie ein Möuch; sie wurde darum Mun ken (Mönch) genannt und galt für eine Sehenswürdigkeit dcr Jnselgruppc; in Reiseberichten ist sic mehrfach abgebildet. Die Wirbelströmung scheint ihre Grundlage unterwascheu zu haben, schon im vorigen Jahre stürzte ein Theil der Felsen herab, in diesem Frühjahre ist sie in der Wasserlinie abgebrochen nnd zu einem gefährlichen, auch die Ebbe vom Wasser überspülten Niss geworden. Menschenleben sind, da der Fels unbewohnt war, zum Glück nicht verloren gegangen. Der Vorgang ist von großem geologischen Interesse, denn er beweist, wie das bran dende Wasser allein, vielleicht im Winter durch das Eis unter stützt, eine bedeutende, auS hartem Basalt bestehende Felsen masse nach und nach in der Wasserlinie geradezu absägcn kann, ein Vorgang, dem nach NntünaycrS' Ansicht die Granitplattc der Bretagne allein ihre heutige Oberflächen-Beschasseuheit ver dankt. — AuS New-Dork wird gemeldet, daß der Kessel eines Dampfbaggers, den inan über den Sund von Long Island zog, cxplodirtc und den Verlust von sechs Menschenleben im Gefolge hatte. Der Bagger ging mit der ganzen Mannschaft unter. Wir glaube» vielen unserer verehrten Leserinnen einen Dienst zu erweisen, wenn wir sic hiermit ans eine praktische Neuerung Hinweisen, durch welche das Stärke« und Plät te« von Krage«, Manchettcn «iid Hemden w. in hohem Grade vereinfacht uud erleichtert wird; wir meinen die Verwendung von Mack's Doppelstücke, welche ihrer vorzüglichen Eigenschaften halber überraschend schnell Aufnahme gefnnden hat. Die einfache Reisstärke allein genügt bekanntlich che» Anforderungen längst nicht mehr, welche gegenwärtig von dem größten Theile dcS Publicums an eine schöne Wäsche gestellt »'erden. Rian bedient sich daher, nm die Wäsche schöner und steifer hcrzustellcn, schon lange der verschiedensten Stärkcznsätze, wie Borax, Wachs, Traganth re.; die Anwendung derselben ist aber zeitraubend und schwierig, bei unrichtiger Mischling beein trächtigt sic nicht scltcn dic Schönheit der Wäsche. Die Ulmer Reisstärke-Fabrik von Hch. Mack in Ulm beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Aufgabe, dem Publicum ciu vollständig fertiges Stärkemittel zu liefern, dessen Znsammensctzung auf Grund der Erfahrungen der rcnommirtcsten Plätterinnen deS In- und Auslandes erfolgt ist und hat nun nach langjähriger, practischcr, forschender Thätigkeit unter dem Namen Mack'S Doppclstärkc ein Fabrikat in den Handel gebracht, welches nicht unr die Mängel und Nachtheilc der bisherigen Stärke- sortcn vollständig beseitigt, sondern sogar ncnc bedeutende Vor züge entwickelt: das Plätten wird in hohem Grado erleichtert, dic Arbeit vereinfacht uud die Wäsche sehr geschont. Mack's Doppelstärke cnthält alle nöthigen Zusätze iu vorzüglicher, be währter Mischung und liefert em überraschend schönes Resultat. Knrhcsftschc 40 Thalcr-Loose. Die nächste Zieh ung findet nm 1. Dcccmbcr statt. Gegen den Coursverlust von ea. 60 Mark bei der AuSloosung übernimmt daö Baukhauö Earl Nc«b«rgcr, Berlin, Französische Strafte 13, die Versicherung für eine Prämie von 3 Mark Pro Stück. RsissAsIoTsnksitzs». IS. 8. 8tirat8l>aliiion. Von 8i-Imni1nul Von Uramlan naeli Uremlenstuleü 8eliunil»n srüll 2 11III) - 6 16 - 7 6") Vm. 8 46*) - 11 12 Nm. 12 45 - 4 1 - 5 27 - 6 16 III) - 7 42 - 9 14*) trüb 6 — *) - 7 — Vm. 9 20 - 11 13 III) Nm. 12 45 - 2 10 - 4 20 - 6 50*) - 9 — - II 15 - I 5 III) Von 8c-.IittillI.-lii ! »ad, stmlaulmeli-l'etucchan Mir 7 27*) ü. vollends ' I - 7 59 I>. Loclon!» u. 'p. iVm. 10 46 l1o»gl. ! - 12 1111)6. Loilonli.u. LV. Nm. 1 58 6.1!o<1on1i. u.I'. - 5 46 6. HollenI). - 8 23*) 6. Nocioni» u. - 9 51 111)6.n. LVivn. - I 59111)6. Ijoclmch. u. — ") Eouriorzuz olmo 3. 61. III) Omnior/.»!; mit 3. 01. *) ^n6. in Nrippon. Von Lelittiulilii naeli Ilnutzcui srüll 6 25 8 45 Vorm. 12 5 Naeüm. 3 35 5 55 9 55 6. Nou8t. Von Kuntze» Iwx. von 8vbnitz, naeli 8elnuu!nu lrüli 5 10 v. Limtzvn - 7 36 clesgl. Vm. 10 45 <Io88>. Nm. 2 4 cio8kl. - 4 50 clWgl. - 8 17 v. Luutzen 6. NvU8t. 5 32 7 40 10 8 2 26 4 41 7 30 8eluluilnu ^NÜMlst 6 6 V. Ni!U8t. 8 23 10 42 3 6 5 18 8 14 8 üo 6 8. - Uü 6 m. Lumpk8 oIilktku Iirt. Von 8ebuiuluw Von kremten naeli I>rv8«Ien. nudi 8ebumlnn. srüll 7,30 srüll k Naelim. 2,45 Naolim. 12 Von 8<!li.-linlilii Vorm. 10,35 6.'sot8e6. u. ^.6sa6rt c1v8 Dumpkliootes vom Ilanptzollamt: vom Lttdndof: V.-dl 6 — H.-LI. 3 20 V.-LI. 6 16 dl.-LI. 3 35 6 50 3 45 7 27 4 2 7 40 5 10 8 — 5 46 8 30 6 — 8 48 6 20 10 30 7 25 10 46 7 45 10 58 8 5 11 12 8 25 11 45 8 55 I1.-LI.I2 3 9 15 di.-LI.I2 30 9 35 12 45 9 55 I 40 2 — Mklüeiual-l-elleittipan. Llurlco Hoinr. Llozor — rr 150, l.kbkl'itll'ÄN, Lliu-Icv ck. ölolm —u 60 — 170 ,.s, I-edknUlNÄll V. Imdracior (ilorniliutzvi) ü 120 goll), tuiti-zoivoMU unck in 6'1. ü 60 l-kbeptllpÄH mit llist-n, in IA. ä 60 nncl 120 ompiioiiitz ÜI6 Apottieke 2U 8ktikmüau. Ta der echte ,ntt Arrlwo bereits iu den meisten Familien vorräthig gehalten wird, so ist jede Reklame überflüssig. Diese Zeilen haben daher imr den Zweck, jene Personen, welche dies altbewährte HnuSmitlcl noch nicht kennen, darauf aufmerksam zu mache», daß es mit de» beste« Erfolge» als Einreibung bei Gicht, NheumatiS- 1 MUS re. angcwcndct wird. Dic Schmerzen verschwin- ! den gewöhnlich schon nach der ersten Einreibung. Preis ! 50 Pf. und 1 Mk.; vorräthig in den meisten Apotheken*. F. Ad. Dichter k Ci-., Rudolstadt. H Vom ächten G. Vt. W. Mayer'scheu Bruftsyrup aus BreSlan, bewachtes Hauöluittcl bei Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Hals- «. Brnftbeschwerden, halte« Lager i« Fl. ü 1 '/o -E und « 80 Otto IZöLiiittiv i« Schuu-uu, HoiAinuoo Nachf. i« Sebnitz, Unnsuvolil « Wehlen. ^ikliep fün Iiün8ll. lälink. Plombir iiiig «iid Umarbcit «iig sämmtl. Gebisse. Correct Auöfü hr«« gc«. Solide Preise. vnrli ISuAO», «Königstein, Schaiidaiicr Str. 170. Kkgsn fisk- unll Krust-i-killkn sinä Liv 8 r o 11 «,7 <r iL'svdon Ranizr- Lundons, Kals - Londons, Lnmmi - Londons ä Ludest 20 Ltg;., sorvls JtnIIrverdessdis Lrust-Londons, ä Luvlevt 50 Lk§., äiv «m- psodlvnsrvortdostvn Lansmittol. Jeden Mittwoch und Sonntag nach mit P o st - D a m P s s ch i s s c n Ser Nr. 952. Auskunft und Neberfahrtö-Verträge bei: käolf »68861 IN vl'68l!6N. ÜbornU vnrrütdik L 25 H iior </r sr 6nrtou ^.Uomlgor I'a-drikant LU. ». LV. Stg. 320. s.s-Wirk- uugeu dcsDr. N'cgeudaiik'ö Mlpen- kkäuter MageuclixirS, derselbe ist daö kostbarste Hausiuiiicl zur Stärkung, Herstellung » Cr- hnltnng der Ver-annngS- Orgnne, «Iiübcrlrcsflich bei Magen- schwache,-Äiageukrniupf, Appctillosig- Hbnr sind dic 1 gcuschaften « I>r. dcegeiidaiik'ö - lä drill. ÄH kÜLI-llv. leit, schlechte WerdanttUg, Hart ¬ leibigkeit «. s. w. Accht zu beziehe« u. Fl. 60 «iid 100 durch Otto iröKiov, fr. Gust. Junker. — Dirkenblilstmstise — von Berg UI au II L Co. iu Dresden ist nach den ncucstc» Forschungen durch seine eigenartige Com- position die einzige «lcdiciniscdc Seife, welche alle Hautnnreinlichkeite«, Mitesser, Finnen, Rothe I dcö Gesichts und der Hände beseitigt und einen blendend ! weihen Teint erzeugt. Preis ä Stück 30 und 50 Pf. bei I Apotheker Itnvlt. Redaktion, Druck uud Verlag vou Th. Legler <L H. Zeuner in Schandau.