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24 wirken. Zweitens aber ist an die Stelle der elektrischen eine Flammenzündung getreten. Wie die Maschine in die Oeffentlichkeit trat, war sie das Er zeugniss langwieriger Arbeit Hugons. Derselbe beabsichtigte An fangs die Anordnung einer atmosphärischen Maschine 1). Er wollte nämlich durch die Verpuffung des Gasgemisches eine Wasser säule verdrängen, durch nachfolgende Abkühlung der Verbrennungs gase eine Lere erzeugen, und diese zur Bewegung des Kolbens eines Cylinders benutzen. Er hat an solchen Maschinen vielfach gearbeitet; sie haben indessen irgend welche Bedeutung nie er langt. Seine direkt wirkende Maschine aber, welche wirkliche Er folge aufzuweisen hat, ist mehrere Jahre jünger als die Lenoirs. Sie ist, wie diese, doppeltwirkend, aber stehend angeordnet, Abb. 10 giebt eine Skizze derselben 3). A ist der Cylinder, dessen Kolben durch Kolbenstange, Pleuelstange und Kurbel auf die Welle arbeitet, welche Riemscheibe und Schwungrad trägt. Die Zufüh rung des Gemisches wird von dem Rohre a aus durch zwei Schieber b und c bewirkt; der erstere hat eine Excenter- oder Daumenbewegung, der letztere wird von jenem mitgeschleppt. Im Anfänge des Kolbenniederganges stehen die Schieber so, dass an gesaugt wird; hat der Kolben oo 0,4 seines Weges zurückgelegt, so erfolgt die Zündung. Den Rest seines Weges hindurch arbeitet er nun infolge der hinter ihm stattfindenden Ausdehnung der Ver brennungsgase, deren Spannung ziemlich bis auf 1 at fällt; beim Rückgänge wiederholt sich der Vorgang auf der unteren Kolben seite des Cylinders, während auf der oberen die Rückstände durch die mittlere Schieberhöhlung entweichen. Das Wasser wird durch eine kleine, an der Excenterstange hängende Pumpe B durch die Oeffnungen d, und d eingespritzt; d ist ein Wasserkanal, vor welchem selbstredend ein Hahn sitzt. Die Zündung erfolgt durch zwei im Schieber brennende Flammen e, und e,, welche durch Gummischläuche gespeist werden. Da diese Flammen bei jedem Hube infolge der Verpuffung erlöschen, so sind noch zwei feste 1) Brevet d’inv. No. 21435 vom 11./9. 1858. Gerondeau in der Revue univ. des Mines XIV, 463. 2) Tresca in den Ann. du conserv. VII. 68, daraus Dingler 187, 1. Engineer 23, 216. Oesterreichischer Bericht über die zweite Pariser Weltausstellung IV, 142.