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299 Man hat auch geltend gemacht, dass, wenn die Witzschen Sätze richtig wären, dann mit wachsendem Verhältnisse (Inhalt : Oberfläche) die Spannung langsamer fallen müsse, also bei grösseren Maschinen der Exponent der Ausdehnungskurve kleiner sein müsse, als bei kleineren Maschinen. Dies ist richtig, es trifft aber, soviel ich habe beobachten können, auch zu. Deshalb bin ich der Ansicht, dass allerdings die Grundsätze, welche Witz aus seinen Versuchen ableitet, auf Gasmaschinen an wendbar sind und angewendet werden müssen, obgleich bei einer einzelnen fertigen Maschine andere Einflüsse Auftreten können, welche die günstigere Wandungswirkung aufheben. Diese muss man eben zu beseitigen suchen. Man soll also ein möglichst gas armes Gemisch möglichst schnell verbrennen bei möglichst hoher Wandungstemperatur und möglichst grosser Kolbengeschwindigkeit. In der That' scheint es auch, als ob diese Grundsätze von den Gasmaschinenerbauern durchweg angewendet würden; ihre Anwendung erklärt z. B. durchaus die so überaus günstigen Er gebnisse der Atkinsonmaschine. Selbstredend aber wird eine schlecht gebauete Maschine, in welcher, diese Grundsätze scharf ausgeprägt sind, leicht zurückstehen gegen eine gute, in welcher sie weniger gut angewendet sind. Bei Beurtheilung dieser Frage ist jeden falls nicht nur auf eine einzelne Maschine Rücksicht zu nehmen, sondern das ganze vorliegende Material, das keineswegs reichlich ist, zu benutzen. Zur weiteren Klärung dieser und anderer Fragen sind ausreichendere Versuche unbedingt nothwendig, und es dürfen sich diese nicht nur auf die Deutzer Maschine allein beziehen, sondern es ist von grosser Wichtigkeit, dass auch andere Ma schinen herangezogen werden. Endlich will ich noch kurz einer vierten von Fliegner ausge sprochenen Ansicht') über die Verbrennung in der Gasmaschine gedenken. Dieser folgert aus einem von ihm angestellten Versuche, dass Nachbrennen gar nicht stattfindet, dass dagegen bei der Ver brennung sich Kohlenstoff ausscheidet und dadurch der Wärme- werth des verbrennenden Gases so erheblich vermindert wird, dass deshalb durch das Indikatordiagrarani nur ein Theil der Wärme, welche das Gas wirklich entwickelt, nachweisbar ist. Von vorn- 1) Schweiz. Bauztg. 1886, 47, 59, 65, 71.