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— 277 — Grösse dieser Abweichungen durch wärmemessende Untersuchungen möglichst gut festzustellen, um bei dem Entwürfe neuer Maschinen darauf Rücksicht nehmen zu können, um also für diese das Dia gramm von vornherein möglichst richtig entwerfen zu können. Auch die grosse Gasersparniss, welche die atmosphärischen gegenüber den direkt wirkenden ergeben, kann man erklären, ohne dass es nöthig ist, den Vorgang der Verbrennung genauer zu erforschen. Man nimmt, wie das schon oben erläutert wurde, an, dass die grosse Geschwindigkeit, welche der Flugkolben dieser Maschine während seines Auffluges hat, den schädlichen Einfluss der kalten Cylinderwände auf den Inhalt vermindert, da diese Ein wirkung selbstredend um so mehl' leisten wird, je länger sie an dauert. Mit anderen Worten: gegenüber der direkt wirkenden Maschine mit geringer Kolbengeschwindigkeit wird hier der Wärme bessere Gelegenheit geboten, sich in Arbeit umzuwandeln und weniger Gelegenheit, an das Kühlwasser zu gehen. Dazu kommt, dass während des Kolbenniederganges die Kühlung der Cylinder- wandung hier nicht schädlich, sondern nützlich wirkt; man darf diesem Umstande den Theil der Diagrammfläche, welcher unter der atmosphärischen Linie liegt, zuschreiben. Erst das Diagramm der Ottoschen Maschine, welche direkt wirkte und mit Verdichtung arbeitete, konnte darauf hinführen, den Vorgang der Verbrennung genauer zu betrachten. Es zeigt sich bei diesem Diagramm, dass die Ausdehnungslinie viel lang samer fällt, als bei den älteren Maschinen, ja langsamer als die adiabatische Linie oder doch nur wenig schneller als diese. Da nun die Wasserkühlung eine beträchtliche Wärmeabführung wäh rend der Ausdehnung bedingt, so kann eine adiabatische Aus dehnung stattfinden, wenn diese Wärmeabführung durch eine gleichzeitige Wärmezuführung ausgeglichen wird. Die ausgleichende Wärmemenge kann entweder von aussen zugeführt werden oder aus der Ladung selbst stammen. Meist hat man das letztere vorausgesetzt und angenommen, es sei die Verbrennung nach Er reichung der höchsten Spannung noch nicht beendet, sondern sie dauere fort, es finde ein „Nachbrennen“ statt. Neuerdings bin ich durch einige Versuche zu der Ansicht gekommen, welche ge legentlich bereits früher auch von anderen ausgesprochen wurde, dass möglicherweise auch ein Rückströmen von Wärme aus dem