245 Selbstredend kann man alle diese Messungen nicht für ein einzelnes Spiel machen, sondern nur Durchschnittswerthe für einen längeren Zeitabschnitt ermitteln. Die so geführte Untersuchung ergiebt aber auch noch keinen vollständigen Aufschluss über die Wärmebewegang in der Ma schine, sondern stellt nur fest, wo sich die gesammte Menge der zugeführten Wärme wieder finden muss. Wir erhalten die zuge führte Wärmemenge Q gleich der Summe aus der umgewandelten Wärmemenge Q und der abgeführten Wärmemenge Q 2 ; die letztere aber besteht aus den drei Theilen Q' 2 , welche das Kühl wasser aufgenommen hat, Q"2 in den Abgasen und Q"2 als Strahlungs verlust. Unersichtlich aus dieser Rechnung aber ist, in welcher Weise und während welcher Zeit die Wärme zu- und abgeführt wird, was gerade für die genaue Verfolgung des Vorganges von grössester Wichtigkeit ist, weil aus dieser Kenntniss auf die beste Ein richtung geschlossen werden kann. Wir erhalten nur die nackte Wärmegleichung und nicht ein Bild der Wärmebewegung. Aber schon die Aufstellung dieser Wärmegleichung macht, wie aus obiger Betrachtung hervorgeht, grosse Schwierigkeiten; die Versuche sind theuer und schwer anzustellen. Wir besitzen deshalb auch nur einzelne solcher Gleichungen und es ist nicht zu verkennen, dass sich gegen die Richtigkeit dieser auch noch schwere Bedenken erheben lassen. Will man die Untersuchung weiter treiben, also insbesondere sich ein Bild über die Wärmebewegung in der Maschine verschaffen, so kann man dazu das Indikatordiagramm benutzen. Es sind bisher vier verschiedene Arten angegeben, wie die Untersuchung geschehen kann; dieselben mögen hier zunächst kurz erörtert werden. Die älteste ist von Rankine 1) angegeben; sie beruht auf fol gendem Satze der mechanischen Wärmetheorie: Wenn eine umkehrbare Zustandsänderung eines Gases durch eine Kurve p = f (v) gegeben ist, so wird die während dieser Zu standsänderung verbrauchte Wärme in Arbeitseinheiten gemessen durch die Fläche, welche man erhält, wenn man durch die End- 1) Eng. 1866, 24, 141, 393.