— 205 — Arbeit zu verwandeln. Wenn man also das Verhältniss 9 = m K1 den Wirkungsgrad eines Kreisprocesses nennt, so würde der Carnotsche Kreisprocess den grösstmöglichen Wirkungsgrad ergeben und dieser sein AL . T 2 7= =1-7 Derselbe hängt also lediglich von den Grenztemperaturen ab und ist um so grösser, je grösser der Unterschied dieser ist. Nun hat aber Zeuner darauf aufmerksam gemacht, dass der Ausdruck 9 für den Wirkungsgrad eines Kreisprocesses nicht zu- K1 treffend ist, weil er einen Vergleich mit etwas unmöglichem, näm lich der vollständigen Verwandlung der Wärmemenge Q in Arbeit enthält. Dieses würde nur durch den Carnotschen Process mit der unteren Temperaturgrenze T2 = 0 erzielbar sein, eine Grenze, welche eben unmöglich erreicht werden kann. Deshalb sagt Zeuner, von einer gegebenen Wärmemenge Q ist nur der Theil Q c = % (T, — T2) innerhalb der gegebenen Temperaturgrenzen in Arbeit verwandelbar, nur diese Wärmemenge Q c ist in der That verfügbar und wenn nun in einem gewissen Kreisprocesse wirklich die Wärmemenge Q verfügbar ist, so ist der Werth des Processes nicht durch das Verhältniss sondern durch das Verhältniss ( Qi 4c festgestellt, und er nennt deshalb mit Recht das Verhältniss den Wirkungsgrad. Er will damit die Wärmekraftmaschinen genau so wie die Wasserkraftmaschinen beurtheilt wissen, bei welchen eine gewisse Wassermenge G von der Höhe bis auf die Höhe H, herabsinkt und also die Arbeitsmenge G (H — H2) verfügbar ist, als Wirkungsgrad aber stets das Verhältniss der wirklich ge leisteten Arbeit zu dieser verfügbaren Arbeitsmenge angesehen ist. Die Forderung, die ganze gegebene Wärmemenge Q auszunutzen, d. h. also, die Annahme T2=0 für eine Wärmekraftmaschine würde mit der Annahme H2 = 0 für eine Wasserkraftmaschine, d. h. mit der Ausnutzung des Gefälles vom Oberwasserspiegel bis zum Mittelpunkte der Erde, zusammenfallen. In der That decken