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188 folgt. Es ist also die absolute Temperatur stets um 273° höher, als die am Thermometer abgelesene. Mit Hilfe der beiden angeführten Gesetze kann man nun leicht den durch die Gleichung v = f (p, f) angegebenen augenblicklichen Zustand jedes Gases feststellen. Gebt das Gas aus dem durch die Grössen (v, p t gegebenen Zustande in den Zustand (2 Pz T 2 ) über, etwa durch Erwärmung oder Verdichtung, so kann dies so geschehen, dass es, während erstens Volumen und Span nung sich ändern, seine Temperatur, und darauf zweitens, wäh rend Volumen und Temperatur sich ändern, seine Spannung bei behält. Mit anderen Worten, die Zustandsänderung von (v, T x ) bis (2 PiT^ kann aus zwei Theilen bestehen; der erste Theil geht von (v,piT,) bis (vp,T,) und der zweite von (v,p,T,) bis (t'zPz '^z)- Während der ersten Aenderung folgt das Gas dem Mariotteschen Gesetze, man findet v c = ,, • p,, Pz während der zweiten Aenderung folgt es dem Gay - Lussacschen Gesetze, man findet V2 Pz v,p, ~ T,- . Diese Gleichung besagt, dass in jedem beliebigen Augenblicke das Produkt aus der Spannung, dem specifischen Volumen und der reciproken absoluten Temperatur eine konstante Grösse ist; man kann sie deshalb auch P-R oder vp = KT schreiben, wenn R die Konstante bezeichnet, welche natürlich für jede Gasart einen besonderen Werth hat. Diese Gleichung nennt man die Zustandsgleichung des Gases, sie dient dazu, durch je zwei der Grössen v, p, T die dritte derselben zu bestimmen; um dies zu können, muss selbstredend die Konstante R als bekannt vorausgesetzt werden. Diese Grösse berechnet sich sehr leicht. So wiegt z. B. 1 cbm Luft bei 0° Temperatur (also T° = 273) und 1 at = 10000 kg : qlm = 735 mm Quecksilbersäule Spannung