Von den Zustandsänderungen, welche die beständigen Gase durch die Wärme erfahren. 1 ) Die Zustandsgleichung der beständigen Gase. Es ist aus der Physik bekannt, dass der Raum v, welchen die Ge wichtseinheit eines beständigen Gases einnimmt, das sogenannte specifische Volumen desselben, abhängig ist von seiner Spannung p, d. h. von dem Drucke auf die Flächeneinheit (dem specifischen Drucke), und von seiner Temperatur t (im folgenden stets nach Celsius genommen). Die Beziehungen nun, in welchen diese drei Grössen zu ein ander. stehen, werden ausgedrückt durch die Gesetze von Mariotte und von Gay-Lussac; die Gleichung • = aber, welche diese Gesetze ausspricht, nennt man die Zustands gleichung des Gases. Es ist ferner aus der Physik bekannt, dass es höchst wahr scheinlich ein beständiges Gas gar nicht giebt; vielmehr darf man als gewiss annehmen, dass alle Gase niederzuschlagen sind; nur ist es noch nicht gelungen, den Vorgang selbst in allen Fällen durchzuführen. Deshalb gelten auch die angezogenen Gesetze für kein bekanntes Gas mit völliger Genauigkeit, wohl aber passen sie um so besser, je weiter das Gas von seinem Kondensationspunkte entfernt ist; und der Fehler, den man begeht, wenn man für Luft und Leuchtgas beide Gesetze als richtig annimmt, ist so klein, dass er ohne alle Gefahr für die Richtigkeit der Rechnungen, welche im folgenden angestellt werden sollen, vernachlässigt werden darf. 1) Nur für solche Leser, denen die Gesetze der mechanischen Wärme theorie nicht geläufig sind.