160 Danach zeigte diese, von der Gasmotorenfabrik Mannheim ge baute Maschine von allen, welche geprüft wurden, den geringsten Gasverbrauch bei voller Belastung und den grössesten bei Lergang; so dass schon bei halber Belastung das Ergebniss recht ungünstig war. Dem liesse sich durch bessere Regelung wohl abhelfen. Die Viertaktmaschinen, welche ja vor den Zweicylindermaschinen viele Vorzüge besitzen, sind nach zwei Richtungen hin unvoll kommen. Erstens sind sie nur halb wirkend, und zweitens ist das Ausdehnungsverhältniss gleich dem Verdichtungsverhältniss, d. h. also, man kann die Ausdehnung nicht beliebig weit treiben und muss die Verbrennungsrückstände mit hoher Spannung ent weichen lassen. Dem ersteren üebelstande hilft das Zweicylinder- System ja ab, ebenso auch die Zwillingsanordnung; dem letzteren entgegenzutreten, hat man viele Versuche gemacht. In erster Linie ist da der von Deutz *) angegebene Gedanke der Verbundmaschine zu erwähnen: Zwischen zwei Hochdruck- cylindem liegt ein Niederdruckcylinder, in welchem die aus den ersteren mit etwa 3 at tretenden Gase sich weiter ausdehnen. Es würde eine solche Maschine folgendermassen arbeiten: Erster Hochdruckcylinder Niederdruckcylinder Zweiter Hochdruckcylinder Erste halbe Umdr. Ansaugen Ausblasen Ausdehnen Zweite » Verdichten Ausdehnen Uebertreten Dritte » Ausdehnen Ausblasen Ansaugen Vierte » » Uebertreten Ausdehnen Verdichten Solche Maschinen sind ausgeführt, aber wieder verlassen. Wahrscheinlich fand man die gehofften Vortheile nicht im vollen Masse verwirklicht, weil die Abkühlung bei dem Uebertritte vom kleinen in den grossen Cylinder zu stark war. Eine sehr einfache Lösung der Aufgabe, welche aber meines Wissens noch nicht ausgeführt ist, schlägt Köhler 2 ) vor. Er will den Viertakt beibehalten, die Steuerung aber so einrichten, dass die Maschine nur während eines Theiles des Saughubes Füllung 1) D. R.-P. 10116. 2) Köhler, Theorie der Gasmaschine. Leipzig 1887.