98 schliffen zu werden braucht. Stellen, welche matte Ver goldung erhalten, werden nur zweimal gestrichen, diejenigen aber, auf denen Glanzvergoldung hergestellt werden soll, grundirt man durch viermaligen Anstrich. Es wird jedoch ausdrücklich vorausgesetzt, daß die Arbeit im Holz überall sauber war. Im Uebrigen gilt Alles, was vom Grundiren der Leisten im Allgemeinen gilt, auch vom Grundiren an derer Gegenstände. Drittes Kapitel. Boni Oclgrundc. Den Oelgrund wendet man auf zu vergoldenden Ge. gegenständen an, welche entweder der Witterung ausgesetzt sind, oder von einem Material angcfertigt sind, auf welchem der Leimgrund nicht fest halten, sondern abspringen würde. Oelgrund findet Anwendung auf äußere Gebäudetheile oder innnerhalb der Kirchen, auf alle Arten eifere Gitter, Wet terfahnen und sonstige Gegenstände von Eisen oder Holz, ferner auf Steiu, Marmor, Gyps, Papiermaschee u. s. w. Der Oelgrund wird von Farben hergestellt, welche mit Leinölfirnis; abgeriebeu sind. Mau verwendet hierzu Bleiweiß, Bleiglättc oder gelbe Erde, reibt dieselbe so lange mit Oelfirniß bis dieselben ein feines Korn bekommen haben, wenn es der Vergolder nicht vorzieht sich diese Ar beit zu sparen und die Farbe in Oel gerieben von der Fabrik zu beziehen. Dort wird das Reiben der Farben mit Mafchinen und zu so billigem Preise ausgeführt, daß es kaum lohnt diese Arbeit selbst vorzunehmen, wenn der Konsum nicht so bedeutend ist, daß sich die Anschaffung einer Farbenreibcmaschinc empfehlen sollte. Diese abge- riebnen Farben mischt man mit gutem Leinölfirniß, so daß dieselben die zum Verstreichen passende Dünnflüssigkeit er halten. Sollen sie rascher trockneu, so kann man auch noch