89 bigen Erd> oder Metallfarbeu. Der zu verwendende Leim soll aus Leimleder, nicht aus Flechsen oder Knochen ge kocht sein und alle die Eigenschaften haben, welche bei der Betrachtung der Materialien des Vergolders angegeben worden sind. Bian weicht zum Gebrauch die Leimtafeln mindestens 6 Stunden vorher in kaltem Wasser, am besten in Regcn- wasser oder weichem Flußwasser. Man wäge stets den Leim in ausgetrocknetem Zustande und messe das zugehörige Wasser. Zum Grundircn mit dem Pinsel nimmt man aus l Pfund Leim 2^ preuß. Quart Wasser und läßt darin weichen. Nachdem der Leim die gehörige Zeit geweicht hat, setzt man ihn in einem Topf entweder direkt aufs Feuer oder in ein Wasserbad. Direkt auf das Feuer ge setzt muß die Masse unausgesetzt kräftig gerührt werden. Man regelt das Feuer so, daß die Masse nicht ins Sieden geräth und rührt so lange bis der Leim vollständig zer gangen ist. Ganz verkehrt ist es, wie es von den meisten Handwerkern geschieht, welche Leim gebrauchen, den. Leim sieden zu lassen. Einestheils ist es ganz unnütz und an- derulheils verliert der Leim dadurch au Bindekraft und brennt leicht an. Sobald sich der Leim aufgelöst hat, gießt man den selben durch ein feines Haarsieb, damit noch etwa ungelöste Theile „Schlacken" zurückbleiben, welche beim nächsten Leim- auflöscn mit verwendet werden können, wenn dieselben nicht zu alt und faulig geworden sind. Verwendet man Kreide zum Grund, so rührt man diese in kleinen Portionen un ter den Leim bis die zum Verstreichen nöthige Konsistenz entstanden ist; es sind hierzu beim Grundiren mit dem Pinsel auf 1 Pfund Leim und 2^ Quart Wasser etwa l> Pfund Schlcmmkreide nöthig. Bevor man die Kreide anwendet, muß dieselbe ab trocknen. In den Fässern hat dieselbe häufig viel Feuch tigkeit eingesvgen, oder ist naß verpackt worden. Wohl zu hüten hat man sich aber, die Kreide vollkommen trocken werden zu lassen, weil dieselbe dann zu einer harten Masse znsammenbackt, welche sich nur schwer zerkleinern läßt. Zum