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Das Ebenen und Abmahlen, sowie die erste Schärfe des Steines müßte eigentlich von der Mühlsteinfabrik besorgt werden. Ein richtiges Schärfen der Mühlsteine ist nicht bloß eine mühsame und zeitraubende Arbeit, sondern verlangt auch große Uebung um die Fur chen immer in der bestimmten Richtung auszufnhren. Man Hal deshalb schon lange die verschiedensten Steinschärfmaschinen konstruiert, wobei das schärfende Instrument entweder aus Gußstahl oder aus Diamant be- steht. . . Fig. 5 und 6, Tas. XXII, zeigen eine Abbildung der Stein schärfmaschine von Millot in Zürich (Kick, Mehlfabrikation). Von der Transmission erhält die vertikale Welle xv die rotierende Bewegung, welche durch die Schnur « von der Rolle r auf die das Diamantscheibchen tragende Welle li übertragen wird. Die Spannrolle x ist nicht im Arme n gelagert, sondern auf dem Stängelchen ll, welches durch das Gewicht K nach vorn gezogen wird und so die Schnur spannt. Der Arm n dient als Träger und Führer von b. Die Längsbewegung des Schlittens 8, welcher die Schneidwelle ä trägt, wird durch eine an der Welle rv sitzende Schraube, die das Rad e, und hierdurch die Scheibe l, den schwingenden Arm ll und durch diesen die Zugstange i bewegt, selbstthätig erzielt. Nach jedem Schnitte stößt der Zapfen r (fest an l) an den Arm le, hierdurch wird die Schiebklaue I w, das Schiebrad u und hierdurch eine Schraube bewegt, welche in das fixe Mutterrad o eingreift. Diese Schraube zieht den ganzen Apparat mit sich, und derselbe ist sonach um einen äußerst kleinen Winkel gegen seine frühere Lage verstellbar. Durch die Stellschraube )- kann der die Welle 6 tragende kleine Rah men v nach Bedarf gestellt, und so der Diamant mehr oder weniger zum Angriff gebracht werden. Die Entfernung der einzelnen Sprengschläge von einander kann durch entsprechende Einstellung der Teile l in, und die Breite der Mahlbahn oder der Hub des Schlittens durch Verstellung des den Arm ll bethätigenden Mitnehmers in l erzielt werden. In einer Stunde kann ein Stein geschärft werden, hierbei dreht sich die ganze Maschine selbstthätig um den röhrenförmigen Sockel, es gleiten also die Füße über den Stein. Es liegen die mit dieser Maschine gemachten Sprengschläge am Um fange weiter auseinander als am Jnnenkreise der Mahlbahn, was bei dem geringen Einfluß des Kreuzungswinkels nebensächlich für die Mahlarbeit ist. Eine amerikanische Schärfmaschine mit Diamant ist Fig. 7, Taf. XXII, abgebildet. (Kreuter, die österreichische Hochmüllerei.) Der viereckige Rahmen ist auf der untern Seite gehobelt, um ihn leicht vorwärts schieben zu können. In diesem Rahmen wird das Arbeits werkzeug mit der Hand weiter gerückt. An dem Querstücke werden mit Schrauben die Werkzeuge befestigt, mit welchen die verschiedenen Formen von Furchen hergestellt werden. Dieses Querstück läuft in Nuten und wird mit messingenen Keilen fcstgestellt, die auch herausgenommen werden können, wenn es nötig ist. Einige Maschinen sind so eingerichtet, daß auf dem Rahmen sich eine zweite befindet, die gedreht werden kann, womit man die Furchen auf der rechten und linken Seite bearbeitet. Durch eine senkrechte Schraube werden die Sticheln gestellt, um flache oder tiefe Furchen ausarbciten zu können.