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74 man in das viereckige Loch der Haue einen hölzernen Zapfen, Fig. 6, be merkt oben bei o die Mitte desselben durch einen Punkt, setzt in demselben die eine Spitze des Zirkels und beschreibt mit der andern, wie bei Fig. 3 gezeigt wurde, einen Kreis. Sodann stellt man einen dreifüßigen Zirkel so auf die Haue, daß alle drei Spitzen auf derselben stehen und ein Senkel, dessen Faden durch ein kleines Loch im Kopfe des Zirkels bei o geht, un gefähr auf den Zapfen trifft. Dann schlägt man mit einem Spitzmeißel ganz kleine Vertiesungen an denjenigen Stellen in die Haue, wo die drei Spitzen des Zirkels stehen, setzt die Zirkelspitzen in diese Grübchen und unterlegt den Läufer solange bis die Spitze des Senkels genau in den be zeichneten Punkt o auf den Zapfen trifft, merkt oder bezeichnet aber das jenige Grübchen in der Haue, worin der dritte Fuß ob des Zirkels ge standen hat. Wird sodann die Haue tiefer eingelassen, so muß 1) der Punkl o wieder genau in der Mitte des auf der Mahlfläche gezeichneten Kreises, und 2) beim Aufstellen des dreibeinigen Zirkels in seine drei Grübchen die Spitze des Senkels wieder genau in den Punkt o des Zapfens treffen, und wenn dies nicht der Fall wäre, so dürfte an der Lage des Steines nicht durch Unterlagen, sondern ganz allein an der Haue nachgeholfeu werden. 2. Beim Eiulassen der beweglichen oder Balancierhaue sind verschiedene Punkte zu berücksichtigen für einen richtigen Gang des Läufers. Es ist unrichtig den oder die Angriffspunkte des Treibers unter den Unterstützungspunkt (Aufhängepunkt) des Bügels zu legen, weil dadurch der Parallelismus der Mahlflächen gestört wird; ein Uebelstand, welcher nicht eintritt, sobald der Angriffspunkt des Treibers in derselben Horizontalebene liegt, in welcher der Aufhängepunkt sich befindet, deshalb ist die Kugelhaue Fig. 9, Tas. VI, als konstruktiv richtig zu bezeichnen. Bei dieser kann der Läufer um die aufeinander senkrechten Achsen r, s schwanken, und ist dabei der Schwerpunkt desselben senkrecht unter dem Durchschnittspunkte dieser beiden Achsen, dann hängt der Stein im stabilen Gleichgewichte. Ist der Schwerpunkt oberhalb des Aufhängepunktes, so ist das Gleichgewicht labil, und die geringste Störung ist im stände das selbe zu stören; es muß bei den beweglichen Hauen stets der Schwerpunkt des Steines in dessen geometrffcher Achse und vertikal unter dem Unter- stützungspuukte liegen. Dies wäre genügend, wenn der Stein in allen seinen Teilen gleiches spezifisches Gewicht hat. Da dies aber nicht der Fall, tritt bei der Um drehung ein Schiefstellen des Steines ein, hervorgerufen infolge der Zentri fugalkraft durch das stärkere Gewicht einzelner Stellen des Steines und dies muß ausgeglichen werden, durch drei oder vier Gewichte welche man auf dem Steine anbringt, Fig. 10, Taf. VI, oder noch besser in der Hal den Höhe desselben wie Fig. I, Taf. XII, andeutet, wo in einer cylindri- schen Hülse sich ein gußeisernes Gewicht befindet, welches durch eine Schran- benspindel nach innen und außen bewegt werden kann. Damit sich das Gewicht nicht mit der Schraube dreht, ist ein Stift in dasselbe eingeschraubt, der sich in einem Schlitzloch der Hülse führt. Solche Rohre oder Hülsen werden drei im Umsang des Läufers regelmäßig verteilt angebracht. Bei der zuerst erwähnten Anordnung, von Lüders L Komp, in Dresden, sind vier entsprechend große Kästen in die Gipsdecke des Stci