Volltext Seite (XML)
69 selbe so auf, daß die Ebene genau senkrecht steht und nun kittet man rings herum der Reihe nach die vorher zusammengepackten Blöcke au, indem man 2 oder 3 derselben ansetzt, sie erhärten läßt, und mit den folgenden in gleicher Weise verfährt. Eine andere Zusammensetzung von Mosqua in Hildesheim zeigt Fig 2, Taf. V,. Wenn nun sämtliche Blöcke zusammengefügt sind, so legt man den Stein auf drei Klötze, wie Fig. 3, Taf. zeigt, bindet die Blöcke mit Ringen s, befestigt in dem Auge des Steins einen hölzernen Zapfen, in dessen Mitte ein kleiner Dorn steckt, und füllt die ganze Rückseite mit dem erwähnten Konglomerat aus, dessen Oberfläche man mit einer auf den Zapfen gesteckten Schablone ausgleicht. Wird ein Läufer angefertigt, so werden noch die Krahnhülsen angebracht, in welche Eisenblechröhren für die Bolzen der Arme der Krahnschraube gesteckt werden, wenn der Stein abge hoben werden soll. Ferner werden in der Oberfläche der Auflage des Läu fers noch vier gleichweit voneinander entfernte Vertiefungen ausgespart, welche gewöhnlich 15 ew lang, aber nur halb so breit und tief sind und den Zweck haben, mit Blei angefüllt zn werden, wenn dem Steine beim Aufbringen in der Mühle das vollständige Gleichgewicht beigebracht wer den soll. Um der Aufschichtung genügende Festigkeit zu geben, erhält der Stein nun seinen zweiten Reifen, der wie der erstere heiß angelegt wird, worauf derselbe zum Austrockncn einige Tage liegen bleibt, um die Wirkung des Gipses abzuwarten. Später wird die Mahlfläche des Steines vollends eben gemacht, und dieselbe reguliert, auch mit der Schärfe versehen. Es sind ungefähr 6 Wochen erforderlich, um einen Mühlstein fertig herzustellen. Bei der Versendung der Steine wird denselben eine hölzerne Umklei dung angelegt. Das spezifische Gewicht der Mühlsteine wird für eine ungefähre Be rechnung von 2,2 bis 2,4 angenommen; wenn man jedoch aus dem ge wogenen Gewicht der zusammengesetzten Steine mit Aufschichtung (Decke) das mittlere spezifische Gewicht berechnet, so ergibt sich nur 1,95 bis 1,96. Bei der fortschreitenden Abmahlnng der französischen Steine kommen, selbst in dem besten Material, größere Oeffnungen (Poren, Blasenräume, sandige Stellen, klaffende Fugen u. s. w.) zum Vorschein, welche die Lei stungsfähigkeit des Ganges sehr beeinträchtigen, indem sie einen großen Teil der Mahlflächc unwirksam machen. Will man einen Mahlgang stets bei bester Leistung erhalten, so müssen diese Oeffnungen mit einer geeigneten Masse ausgcsüllt werden. Gewöhnlich benutzt man Alaun oder ähnliche Mittel. Damit ist jedoch nichts gewonnen, da diese Masse eine stumpfe, nicht mahlfähigc Oberfläche gibt und sich sehr bald wieder ansmahlt. Der einzige vollkommen zweckentsprechende Mühlensteinkitt ist der bereits erwähnte Magnesia-Zement. Unter den verschiedenen Materialien, welche man als Ersatz für die natürlichen Mühlsteine vorgeschlagen, haben in neuerer Zeit die ringförmigen Porzellan- und die Hartgußmühlstcine (Scheiben) Beachtung ge funden. Ein an Kieselsäure reiches Porzellan steht dem Feuerstein an Härte wenig nach. Außerdem hat man hierbei die Größe und Anzahl der Poren