Mnftts Kapitel. Iermahten des Getreides. 8 21. Einleitung. Es werden gegenwärtig hierzu benutzt Mahlgänge, Walzen stähle und Stiftenmühlen (Dismembratoren) oder Scheibenmühlen. In frühern Zeiten, als man nur weiche Sandsteine für die Mahl gänge verwandte, mag das Anfeuchten des Getreides allgemein üblich ge wesen sein; dadurch werden die Hülsen des Kornes weich und zähe, lassen sich als Kleie besser abscheiden und das Mehl fällt weißer und schöner, aber es behält eine gewisse Feuchtigkeit und ist nicht als Dauermehl zu be trachten, wenn es nicht noch einem Trockenprozeß unterworfen wird, und deshalb ist das Anfeuchten in vielen Mühlen gar nicht mehr üblich, oder wird nur in einzelnen Fällen vor dem letzten Putzen des Getreides ange wendet. Man unterscheidet beim Mahlprozeß Flachmüllerei und Hochmül lerei. Beim Mahlen des vorher geputzten Weizens werden beide Systeme in Anwendung gebracht. Bei der Flachmüllerei, welche auf Steinen besorgt wird, wird das Getreide aufgeschüttet und in einem Zuge ganz vermahlen, aus dem erhal tenen Schrote werden durch Sieben oder Sichten die verschiedenen Sorten Mehle und Kleie gesondert. Man erhält hierbei zuerst die besten Mehle, durch weiteres Ausmahlen der Kleie die geringern Sorten. Bei der Hochmüllerei werden die Steine weiter auseinander gestellt, und man erhält beim ersten Durchgänge Schrot, Gries und Mehl. Das letztere hat noch viele Teilchen der Kornhülsen, erscheint dunkel und heißt Pollmehl; ebenso sind dem Griese noch viele Kleicnteilchen beigemengt. Das erste Schrot wird weiter aufgeschüttet, jeder folgende Durchgang lie fert wieder Schrot, Gries und Mehl; Teilchen, welche kleiner als Schrot und größer als Gries, nennt man Auflösungen; solche, welche kleiner