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— 62 — recht in die Höhe, während die ans dein obern Kannte nach unten gehen. Die Getreidekörner fallen nach und nach aus hem Trichter in den Kanal dl, welcher mit einem Schieber versehen ist, um die Menge der heransfallendcn Körner zu regulieren. Alle diese Getreidekörner müssen durch die Wasser strahlen laufen und werden daher von allen Seiten benetzt. Das ablau fende Wasser wird von Rinnen aufgefangen, und durch eine gemeinschaft liche Sammelröhrc fortgeführl. Das angefcuchtete Getreide fällt ebenfalls in den dazu bestimmten Behälter, oder wird in Gefäßen aufgefangen, aus welchen man es in den Getreidcschüttkasten befördert. Das Dämpfen des Getreides hat man anstatt des Netzens ein zuführen versucht. Zuerst wird der Dampf direkt auf das Getreide gelei tet, dann passiert dieses einen Kessel, in welchem sich gewundene Dampf röhren befinden. Ein besonderer Dämpfapparat von Jensen in Flens burg ist Fig. 1t, Tas. IV, abgebildet. Derselbe besteht aus einer Anzahl Streutellern, welche auf einer stehenden Welle übereinander angebracht sind und mit dieler in Bewegung gesetzt werden. Das auf den obersten Teller fallende Getreide wird von diesem nach allen Seiten fein verteilt in den mit Dampf erfüllten Raum gestreut und von einem konischen Trichter wie der aufgefangen, welcher es nach der Mitte zusammenführt und dem zwei ten Teller übergibt. Diese Manipulation wiederholt sich mehrere Male. Das Ganze ist von einem Blechmantel dicht umschlossen, in dessen Inneres durch ein Röhrchen der Dampf eingeleitet wird. (In Mühlen, wo kein Dampfkessel vorhanden ist, müßte dafür gesorgt sein, daß der Dampf im Apparate selbst erzengt werden könnte.) Damit die sich niederschlagendeu Dämpfe nicht in Gestalt von Wasser mit den Körnern in Berührung blei ben, sind die Strcuteller mit einem Siebbodeu versehen, durch welchen das kondensierte Wasser durchsickcrt und in kleinen Röhrchen an der Welle ent laug abfließt. Auf dem Boden des Dampfgefäßes augelangt, wird das Ge treide durch zwei Schürer der Auslauföffnung zugeführt. 8 20. Getreidereinigungssysteme und deren Aufstellung. Dieselben werden in den größern Mühlen aus den einzelnen Maschi neu in sehr verschiedener Weise kombiniert. Aus diesem Grunde ist auch die Betriebskraft für die Putzerei sehr verschieden. Bei Anlagen, welche den Anforderungen der Neuzeit entspre chen sollen, hat man für 100 lcg Getreide welche pro Stunde zu reinigen sind, 1/2 Pferdestärke zn rechnen. Fig. 0, Taf. V, zeigt eine solche Anlage von Gebr. Wcismüllcr in Frankfurt a. M. ist der Fülltrichter, 8 der Elevator, 0 Staub und Steincylindcr mit gelochtem Eisenblech, 0 Trieur (Radcnauslesema schine), bl Kleienkammer, b' Gctreideschälinaschine, <! Aspirateur (Saugputz mühle), 11 Transportschnecke, welche das Getreide nach den Behältern für die Mahlgänge bringt. Eine noch vollständigere Anlage, welche auch den weitgehendsten An sprüchen genügen dürfte, ist von der vorgenannten Firma unter andern anch für die Borsig Mühle in Moabit-Berlin ansgeführt worden. Es ist Fig. 10, Taf. V, Zuführungsschnecke ans dem Magazin, 6 Staub und Steincylindcr, (l Trieur (Radenauslesemaschine), 0 Reinigungs (Schäl