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60 Oberfläche mittels einer Schaufel Furchen, die einander durchkreuzen, und wodurch die Verdunstung des Wassers erleichtert wird. Wenn alsdann das Getreide trocken ist, welches je nach der größern oder geringer» Wärme zwei Stunden bis einen ganzen Tag erfordert, so schüttet man cs in Säcke, nud cs ist alsdann zum Vermahlen vorbereitet. Einige Müller in dcr Umgegend von Paris wenden dieses Verfahren niit dem Unterschiede an, daß sie das gewaschene Getreide auf Leinwand schütten, welche zwischen Rahmen aufgespannt ist, und es alsdann der Ein wirkung der Luft und der Sonne unterwerfen. Jedoch muß es häufig ge wendet werden, wenn es in einem Tage trocknen soll. Man behauptet übereinstimmend, daß das Waschen und Trocknen des Getreides für die Güte nnd das schöne Ansehen des Mchles sehr zweckmäßig sein. Die Maschinen, deren man sich zum Waschen des Getreides bedient, sind von verschiedenen Konstruktionen angegeben worden. In Fift. (i, Taf. XXVII, ist ein Apparat dargestellt, welcher von Rollet und Lasseron ausgeführt worden ist. Fig. 6 und 7, Taf. V, sind einzelne Details desselben. Das in den Rumpf tV eingeschüttete Ge treide wird zuerst dcr Einwirkung eincs Ventilators U ausgesetzt, welcher Staub, Spreu uud überhaupt alle leichte» Körper wegnimmt. Darauf fällt dasselbe iu den doppelten Siebcplinder 0, welcher es von den Steinen be freit, die größer als das Korn sind. Hierauf fällt es durch das Rohr v nach dem Waschapparat, welcher aus zwei Systemen konischer Flächen 6 und k gebildet ist, welche etwa 100 Umdrehungen pro Minute haben. Die oberen Scheiben dieser Systeme stehen fest, die untern drehen sich; durch Hebel und Stange können die Flächen einander beliebig genährt wer den. Bei dieser Behandlung wird das Getreide eingeweicht und gerieben, es trennen sich die leichten brandigen Körner und die fremden Samenkör ner von dem guten Getreide, sie schwimmen nach der Oberfläche des Was sers, um durch eine Oeffnung abgeführt zu werde». Die guten schweren Körner fallen ans das Tuch ohne Ende 6, welches sich mit etwa 16 am Geschwindigkeit pro Sekunde bewegt, und das Getreide aus dem Wasser herausbefördert. Bei II entfernt eine von nnten gegen das endlose Tuch wirkende Bürste einen Teil des Wassers, und das Getreide gelangt auf dem Tuche nach vier Walzenpaaren, bei welchen eine Walze am Umfange mit Schwämmen besetzt ist, die die Feuchtigkeit absaugen, während die zweite Walze das Wasser wieder aus den Schwämmen herausqnelscht. Um die an den Schwämmen der Walze IV etwa anhängcnden Getreidckörner ab zunehmen, dient ein Bürstcncylindcr I, welcher sich nach entgegengesetzter Richtung dreht, und etwa 3^/z Umdrehungen pro Minute macht. Das Tuch ohue Ende geht weiter über die Walze li, über einen zweiten Bür- stencylinder I- und die Spannwalze LI nach der untern Walze 0 zurück. Ein Rumpf oder Trichter ? nimmt das vom Tuche fallende Getreide auf, und führt cs in dcn Trockenapparat (), welcher aus mehreren Walzen be steht, dnrch die ein Strom warmer Luft von etwa 30" C. streicht. Dieser Trockencylinder kann aus einer hölzernen Trommel bestehen, die an ihrem innern Umfange hervorragende Spitzen und Kanten hat, so daß das Ge treide bei der Drehung der Trommel hin und her geworfen wird. Wenn es aus diesem Trockenappart hcranskommt, wird cs von einem Elevator nach den Kühlcylindern U gefördert, denen atmosphärische Luft durch Benti-