Iweilts Kapitel. Geschichte der Wühlen. 8 7- Herstellung des Mchles ans dem Getreide. Höchst wahrscheinlich, wie schon im vorigen Kapitel erwähnt, ist das jetzige Getreide nicht die ursprüngliche Nahrung der Menschen gewesen, son dern die Früchte der Palmen nnd gewisse Wurzeln. Als man anfing die Brotgräscr zu benutzen, mag man die Körner wohl auch ausäuglich roh ge gessen haben, jedoch röstete man sie wahrscheinlich bald, nnd verfiel wohl auch auf den Gedanken sie vor dem Genüsse noch zu zerstoßen. Zu Abrahams Zeit kannte man Mehl, woraus eine Art Kuchen ge backen wurde. Verschiedene Geschichtsschreiber sind der Meinung, daß der Mörser oder vielmehr, da inan zu jener Zeit wohl schwerlich mit der Bearbeitung des Eisens und der Metalle hinlänglich vertraut war, ein, durch Natur oder Kunst ausgehöhlter harter Stein die erste Mühle gewesen sei, welche nach und nach dadurch verbessert wurde, daß man denselben inwendig ge rieft und die Keule unten eingekerbt habe, wodurch die verschiedenen Rei- bnngsflächen vermehrt, die Körner leichter zermalmt und das Getreide bes ser in Mehl verwandelt worden sei. Aus dem Mörser der grauen Vorzeit, in welchem das Getreide zer stampft wurde, entstand die Handmühlc, deren Dimensionen später vergrößert wurden, so daß man Tiere zum Betriebe brauchte, indem entweder die Mörserkeule oder der auf einem kegelförmigen Bodensteine sich drehende Rufer mit der Deichsel verbunden wurden. Das Mahlen des Getreides auf der Handmühlc, welches man cigent lich nur Schroten nennen kann, gehört zu deu schweren Arbeiten und wurde oder wird deshalb nur von Sklavinnen oder Leibeignen besorgt. Im Fortgänge der menschlichen Knltur kam mau bald auf den Ge danken, die Mühlen durch tierische Kräfte in Bewegung zu setzen. Man verband daher die stehende Welle oder Mörserkeule mit einer Deichsel,