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26 Naphthalin bessere Erfolge hat, als Räucherungen, und er spricht den Wunsch aus, daß dieser Stoff bald allgemeine Anwendung finden möge. Hitze. — Durch die Hitze werden die Insekten vertilgt, wenn sie bis 100 oder 120" C. gesteigert und ihre Einwirkung 24 Stunden lang un ausgesetzt, ohne Erneuerung der Luft, unterhalten wird. Aber durch die Anwendung dieses Mittels wird das Korn verdorben nnd seine Keimfähig, kcit zerstört. Auch kann eine erhöhte Temperatur das Mehl verändern. Kälte. — Die Kälte kann auch nicht als ganz sicheres Mittel znr Vertilgung der Insekten angesehen werden. Allerdings verhindert eine Temperatur von nur 10 bis 12° ihre Fortpflanzung und betäubt sie so, daß die ganze Zeit über, wo diese Temperatur anhält, ihre Verheerungen unter dem Getreide, in welchem sie leben, anfhören. Wird die Tempera tur aber nach nnd nach auf 15 bis 20° erhöht, so erlangen sie bald ihre ganze Thätigkeit wieder und setzen ihre verwüstende Arbeit fort. Die Silos, welche eine Temperatur von 10 bis 12° haben, verhindern die Verwüstungen der Insekten in hohem Grade. Demnach würde eine niedere Temperatur die Aufbewahrung auch des Mehles in hohem Grade begünstigen. Aus diesem Grunde hat sich auch eine Luftdrainage vollstän dig bewährt, durch welche in dem Kornhaufen die Temperatur der äußern Luft hergestellt wird. Es wurde jeder einzelne Haufen drainiert durch 3 m voneinander entfernte parallele Drainstränge, deren Ausmündung entweder direkt mit den Luftröhren des Speichers in Verbindung standen, oder aber durch einen Sanimeldrain indirekt mit denselben in Verbindung gebracht wurden. Die Röhren halten 2^2 bis 3 ein Lichtwcite und waren auf Latten gelegt, nm ihr Versinken zu verhindern. Binnen kurzer Zeit war der Kornwurm vertrieben, und noch der weitere Vorteil erreicht, daß nun der Raum des Speichers viel besser benutzt werden kann als früher, indem nnn sehr hohe Haufen aufeinander geschichtet werden können, die nach je 80 ein Höhe von einem Drainsystem durchzogen sind. Bewegung. — Durch die Bewegung des Getreides verhindert man die Fortpflanzung der Insekten, die nur im Zustande der Ruhe vor sich gehen kann, und man vertreibt sie dadurch; auch werden sic, wenn man das Getreide von einer gewissen Höhe herabfallen läßt, zum Teil zerstört, da sic auf gewissen Entwickelnngsstnfen, und besonders als Larven durch den geringsten Stoß vernichtet werden. Die Bewegung besteht bei kleinen Mengen in einem Umwerfen oder Umstechen, mit der Schaufel nnd im Sieben. — In größern Speichern wendet man Maschinen mit stark schüttelnder Bewegung an, oder Apparate, durch welche daS Getreide bewegt wird; und wird davon in der Folge wei ter die Rede sein.