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17 ll'roZossit» Mi-nboiäes. — Diese Art hat einen langgestreckten, platt gedrückten, oben schwärzlich, unten braun gefärbten Körper, auf den Flügel decken glänzend gestreift; der Brustschild ist herzförmig und hat einen vor springenden Rand. Siehe Fig. 18. Die Larve ist im südlichen Frankreich sehr häufig und ist unter dem Trivialnanien oackoilo sehr bekannt. Sie richtet hier bedeutende Verwüstungen an. Völlig ausgewachsen ist sie etwa 18 mm lang und etwas über 2 mm breit. Der Kopf ist schwarz, schuppig, mit gekrümmten, scharfen und sehr harten Kauwerkzeugen oder Kinnladen versehen. Fig. 18 b zeigt die Larve, Fig. 18» und 18e die Puppe von oben und von unten. Nur die Larve ist dem Getreide schädlich, und dadurch weicht das Insekt bedeutend vom Kornwurm und der Kornmotte ab, welche im Innern der Getreidekörner sich aufhalten; die Larve der IroKossit» caerulea hin gegen frißt die Körner nur von außen an ohne sich im Innern derselben einzunisten; sie geht von einem Korne zum andern, und ihre Verheerungen sind um so bedeutender, als sie, um ihre völlige Größe und Ausbildung zu erlangen, eine bedeutend größere Quantität Nahrung bedarf, als die Larven der Kornwürmer und der Kornmotten, für die oft ein einziges Korn hinreicht. Man hat die Beobachtung gemacht, daß das in den Kornspeichern in Haufen aufbewahrte Getreide den Verwüstungen durch die Larve dieses In sekts bedeutend mehr ausgesetzt ist, als das Getreide, welches unmittelbar nach der Ernte in Säcke gefüllt wird. Die Verwüstungen dieser Larve sind gegen das Frühjahr am stärksten, indem sie zu dieser Zeit ihre völlige Ausbildung erlangt. Sie verläßt dann die Getreidchaufen und verbirgt sich in die Vertiefungen des Mauer werks, wo ihre Verpuppung vor sich geht; das ausgebildete Insekt erscheint im Frühlinge und den ganzen Sommer hindurch. Die Larve der MoKosmt» ist gegen Kälte sehr empfindlich, und wahr scheinlich ist das Insekt aus dieser Ursache im nördlichen Europa so selten. Wie schon erwähnt, greift der ausgebildete Käfer das Korn nicht an, aber er zernagt den Schisfszwieback und nährt sich von den Larven der Kornmotte, des Kornwurms und der ^pato minut»; man hat sogar be obachtet, daß diese Käfer, wenn cs ihnen an anderer Nahrung fehlte, sich untereinander angriffcn und verzehrten. 4. Ortbaptora. — Kabvrlae amtzrieana. — Diese Art, welche viel größer ist, als unser Kakerlak, findet sich in den französischen Proviant anstaltcn nur selten, indem er mit den Vorräten, welche mit Schiffen aus den Kolonien zurückkommcn, cingcschleppt wird. — Fig. 10 zeigt das In sekt, die Fig. 10» und 10b das Ei, von oben und von unten. Die Kakerlaken sind ans den Schiffen mitunter in so großer Anzahl vorhanden, und der Geruch, den sic verbreiten ist so widrig, ihre Verhee rungen in den Vorräten so bedcntend, daß sic cinc wahrc Plagc für die Seefahrer sind. Sie lieben ganz besonders zuckerhaltige Substanzen, ölige Stoffe und Dauermehl, und sie verderben diese Gegenstände in dem Maße, daß sie znr Nahrung für Menschen ganz nntauglich werden. Sie zernagen sogar Gegenstände die ihnen zur Nahrung nicht dienen können; nicht selten muß man zu Räucherungen und zn deletären Gasen seine Zuflucht nehmen, um sich von diesen außerordentlich widerwärtigen Gästen zu befreien. Neumann, Mahlmühlenbetrieb. 2