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Zur gleichmäßigen Bestreichung der Speicherräume lasse ich den Weizen- strahl durch Röhren verteilen und jede Röhrenausmündung auf eine schnell rotierende Scheibe richten, so daß der Weizen in horizontalen Lagen um- hergestreut wird. Dieses Verfahren hat sich auch für heißen Weizen, wie er oft aus dem Schiffskörper herauskommt, als ausgezeichnet zur Kühlung geeignet, herausgestellt. Entsprechende Röhrenverteilung und Schieber er möglichen die Beschüttung jeder beliebigen Etage. Natürlich sind außerdem au entsprechenden Stellen schnell arbeitende Fraktionsaufzüge angebracht, welche es ermöglichen, den Weizen auch in Säcke» in die Speicher gelangen zu lassen. Der Speicher i (Fig. 1, Taf. XXIX) hat sieben Etagen und einen Keller; der Dachboden und die drei obersten Etagen sind zum Auf bewahren des Getreides bestimmt und in der oben beschriebenen Weise ein gerichtet. Bis zu der vierten Etage ist der Speicher zu Mehlpackcn, Mischen und Aufbewahren bestimmt; auch ist eine Etage davon zum Kleienpacken und Magazinieren eingerichtet. Diese vier Etagen mit dem Souterrain sind mit Ziegclgewülbcn feuerfest aufgeführt. Die Einrichtung dieser Etagen ist spä ter angegeben. Die für den Weizen bestimmten Böden liegen so hoch, daß eine Kommunikationsröhre von der drittobersten Etage in die Weizen putzerei führen konnte, wodurch die Möglichkeit geboten ist, von jeder be liebigen Etage Weizen direkt in die Putzerei fallen zu lassen. Das Putzlokal ist mit Rücksicht auf die Verstaubung und damit ver bundene Feuergefährlichkeit von den übrigen Lokalitäten getrennt. Ein 3 m breiter Raum befindet sich zwischen Mühle und Putzerei. An der einen Seite des Putzlokales lehnt sich das Maschinenhaus an, die Hintere Seite feuerfest aufgebaut, wird vom Kesselhaus begrenzt, und die letzte Seite liegt am Hofraum. Um die verschiedenen Etagen so rein als möglich zu erhalten, und die Verstaubung auf ein Minimum zu reduzieren, ist der Raum durch eine innere Scheidemauer l (Tas. XXVIII und XXIX) abgeteilt, welche die ganze Höhe des Gebäudes einnimmt und die eigentlichen Etagen von der Staubkammer m trennt, welche eben durch diese Scheide mauer gebildet wird, und welche frei von Etagen unten einen trichterför migen Boden hat, aus besten Mündung sämtlicher Weizenabfall (durch die Sauger hervorgebracht) abgeführt wird. Nach oben ist diese Kammer durch einen Jalousienaufsatz mit Dach n (Fig. 1, Taf. XXVIII) bedeckt. Ob wohl sechs starke Ventilatoren sich in diese Kammer entladen, ist der aus den Ventilatoren ausströmenben Luft soviel Raum zur Expansion geboten, daß eine kaum merkliche Luftströmung durch die Jalousien entweicht, jedoch vollkommen frei von Staub und Kleienteilchen, welche Zeit haben sich nie derzuschlagen. Würde auch durch irgend einen Zufall der mit Staub und Kleienteilchen geschwängerten Luft ein Licht oder Funke zngeführt, und da durch eine Feuerexplosion hervorgebracht, so würde im ärgsten Falle die leichte Dachbedcckung fortgeschleudert werden, jedenfalls aber die entstehende Flamme nicht in die Etagen kommen und momentan erlöschen, da das Feuer keine Nahrung fände. Das beste Putzsystem für trockne Vermahlung und für Weizen, der nicht sehr unrein und brandig, ist ein kräftiges Durchklopsen und Stauben des Kornes; ein Putzverfahren, welches die Kleie bestmöglichst schont, ist eine bedeutende Hilfe zur Gries- und Dunstputzerei, und Erleichterung für das Beuteln der Mehle.