Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
Ausgabe
Zweite gänzlich umgearbeitete und verbesserte Auflage
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Reihe
Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke 265. Band
Titel
Neuntes Kapitel. Angaben über die erforderliche Betriebskraft, Geschwindigkeit und Leistung der Maschinen, Größe der Mühlengebäude, Mahlmethoden, Güte und Aufbewahrung des Mehles
182 nahrhaften Bestandteile des Getreides im Mehle läßt, so daß wir also nur eine Sorte guten Mehles haben würden. Ungeachtet der großen Fortschritte in den letzten Jahren ist dieses Resultat noch nicht zu erreichen gewesen, auch verlangt der verschiedene Ge schmack feinere und gröbere Mehlsorten, obgleich die feinsten Mehle selten die nahrhaftesten sind. Die Mahlmethoden in den verschiedenen Ländern sind außerordentlich verschieden; wenn man aber die kleinen Unterschiede und Abänderungen nicht berücksichtigt, kann man Flachmüllerei und Hochmüllerei unterscheiden, bei Anwendung von Steingängeu wie Walzenstuhlungen. Die Fortschritte jüngster Zeit bezüglich der Walzenmüllerei werden dahin führen auch in kleinern Mühlen Walzenstuhlungen einzuschalten und können möglicherweise bewirken, Neubauten größerer Mühlenanlagen nur noch mit Stiftenmühlen (Dismembratoren) und Walzenstühlen anstatt mit Steingängen einzurichten. 1. Flachmüllerei. In den kleinen Mühlen gibt man den Steinen bei engem Zusammen stellen nur geringe Arbeit; das Getreide wird aber nur einmal aufgeschüt tet und so fein gemahlen, daß Mehl und Kleie ohne weiteres nach den ver schiedenen Sorten getrennt werden. 100 Gewichtsteile Körner geben: weiße Mehlsorten 58,8 Teile, schwarzes Mehl 7,2 „ Kleie 31,5 Verlust (bis 4 Prozent) .... 2,5 „ 100 Teile. Die Flachmüllerei der größern Mühlen stimmt mit der eben erwähn ten darin überein, daß man die Steine gleich so fein zusammenstellt, um den größten Teil des Mehles durch Beuteln absondern zu können, unter scheidet sich aber darin, daß der ebenfalls getrennte Gries und die Kleie besonders, und zwar jede Sorte für sich, weiter ausgemahlen werden. 100 Gcwichtsteile Roggenkörner geben: Abgang ohne Wert 0,27 Teile Abgang als Fntterschrot .... 0,51 „ Mehl Nr. 1 . . . . 14,67 Nr. 2 . . . . 40,30 Nr. 3 . . . . 13,03 Nr. 4 . . . . 11,45 79,45 Teile, Kleie 16,73 „ Verlust beim Mahlen .... 3,04 „ 100 Teile.