Volltext Seite (XML)
Achtes Kapitel. Schälmühlen. Mit den hierher gehörigen Einrichtungen bezweckt man das Enthülsen (Schälen) derjenigen Getreidearten, welche nicht als Mehl in den Handel kommen. Dies ist beispielsweise Gerste, Hirse, Reis, Buchweizen, Erbsen, Linsen. Mais läßt sich schwer schälen, und wird, wenn nicht gemahlen, meistens geschroten. 8 74. Umwandlung eines Mahlganges in eine Graupenmühle. Graupenmühlen nennt man diejenigen Mühlen, auf welchen die Gerste, aus welcher Graupe bereitet werden soll, so bearbeitet wird, daß nicht allein die Hülsen von derselben nach und nach vollständig entfernt, sondern auch die beiden Spitzen jedes einzelnen Kornes soweit abgeschliffen werden, daß dasselbe allmählich eine runde Form erhält. Man unterscheidet verschiedene Arten von Graupen, je nachdem die oben angegebene, runde Gestalt mehr oder weniger vollkommen ist. Die jenige Sorte, bei welcher nur wenig von den Spitzen abgenommen wurde, welche also noch ziemlich länglich erscheint, nennt man grobe oder gemeine Graupen, sind aber die Körner klein gearbeitet und kugelrund, so sind die Graupen fein und heißen dann Perlgraupen. Diese kommen, je nach der Größe derselben, unter verschiedenen Nummern im Handel vor. Was die Graupenmühlen selbst anbetrifft, so könnte jeder Mahlgang dazu eingerichtet werden, sowie man auch wieder, umgekehrt, eine solche Graupenmühle in eine Mahlmühle umwandeln könnte. Der Hauptzweck der Graupenmühlen besteht in folgendem: Die Gerstenkörner, wovon Graupen gefertigt werden sollen, müssen auf die beste und zweckmäßigste Art enthülst werden. Die enthülsten Körner müssen, soviel wie möglich, eine schöne, runde Form bekommen und die gefertigten Graupen von dem angehängten Mehle durch zweckmäßige Vorrichtungen und Siebe gesäubert werden. 11*