Volltext Seite (XML)
144 Wenn der Horizontaltransport des Getreides ans weitern Entfernungen stattfinden muß, wird die Anlage kostspielig und erfordert eine ansehnliche Betriebskraft. Man hat in den letzten Jahren anstatt der Schrauben Gurte eiugeführt. Bei einer solchen Transportvorrichtung ist über zwei entsprechend breite Riemenscheiben oder Trommeln ein Gurt (Band, Riemen) ohne Ende ausgespannt, aus Kautschuk mit auch ohne Hanfgewebeeinlage, auch aus präpariertem Hanf- oder Baumwollgewebe. Der obere Teil des Gurtes fördert das Getreide, und ist deshalb in Abständen von etwa 3 m seiner ganzen Länge durch hölzerne Tragrollen unter stützt; auch der untere Teil, leere Teil, ist durch ein Paar Nollen unterstützt und hat außerdem eine Spannrolle eingeschaltet um den ganzen Gurt immer die gehörige Straffheit geben zu können. ' Ein solcher Gurt braucht beschüttet nur wenig Kraft mehr als beim Leergange, bei 50 om Breite sollen sich durch eine solche Vorrichtung stünd lich 60 000 IeZ (60 Io) fortbringen lassen. 8 66. Elevatoren. Um Getreide oder Mehl in obere Etagen zu fördern, wendet man die Elevatoren an. Sie bestehen aus einem Riemen ohne Ende, der über zwei Scheiben läuft, welche 30 Umdrehungen pro Minute erhalten bei ungefähr 47 em Durchmesser (0,36 m Peripheriegeschwindigkeit pro Sekunde). Die Eimer sind von Eisenblech oder von Leder und so au den Riemen genietet, daß sie beim Gange um die Scheiben nachgeben; die Entfernung der Eimer voneinander beträgt ungefähr 30 bis 40 ein. Das auf- wie abgehende Riemenende schließt man in viereckige Röhren, damit alles darin herunter fällt, und kein Verlust entsteht. Fig. 7, Taf. XX, zeigt den ober» Teil eines Elevators, u ist die Betriebsriemenschcibe, welche immer an der obern Welle angebracht ist, b sind die Scheiben, um welche der Riemen mit den kleinen Eimern (Bechern) geht. Zum Spannen des Riemens sind die Elcvatorwellen auf hölzerne Stege c geschraubt, welche durch Keile gestellt und befestigt werden können. Die Zuführung des zu hebenden Getreides oder Schrotes erfolgt im Fuße des Elevators, entweder wie in Fig. 8 der genannten Tafel angegeben, oder auch von der Seite. Man gab den Elevatoren, früher, meist eine schräg geneigte Aufstellung, uni das Ausschütten derselben zu befördern, hat aber die Erfahrung ge macht, daß bei einer Umfangsgeschwindigkeit von 1 ni anch die vertikale Aufstellung ganz wohl möglich ist, weil hierbei das bei der Entleerung in tangentialer Richtung ausgeworfene Mahlgut ebenfalls in das Anslaufrohr gelangt. Die hölzernen Fall- oder Laufröhren erhalten einen Neigungswinkel von 25 bis 30" für Körner, 45 bis 50" für grobe Griese, und 70 bis 75 " für Mehl. Fig. 9, Taf. XX, zeigt einen Elevator von Gebrüder Weismüller, Maschinenfabrik in Frankfurt a. Main. Kopf und Fuß desselben werden in Holz oder Eisen ausgeführt, Wellen und Gurtscheiben sind von Eisen, die Lager mit Metallpfannen.