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8 62. Numerierung der Gewebe für die Sichtmaschiuen. Diese Gewebe bestehen (wie schon früher erwähnt) aus Messing, Schafwolle oder Seide. Die Numerierung derselben, d. h. wieviel Fäden resp. Maschen auf den Zoll, Zentimeter, Quadratzoll oder Quadratzenti meter kommen, ist eine sehr verschiedene. Die Vorschläge für eine einheitliche Numerierung, wie sie beispiels weise vom Präsidenten des Verbandes deutscher Müller v. d. Wingacrt in der „Mühle" gemacht wurden, haben noch keine eingehendere Beachtung gefunden. Nachstehend folgt nun ein Auszug, welche» Uh land im „Deutschen Mühlen-Kalender" 1884, nach den Zusammenstellungen in Kick, „Mehl fabrikation" gibt. Messinggewebe. Die quadratischen Oeffnuugen sind schärfer als bei Seidengaze, werden aber wegen der leinwandartigen Fadenkreuzung leichter verschoben, als jene. Die Nummer der Siebe gibt gewöhnlich die Anzahl der Drähte an, die auf einen Zoll kommen. Die Nummern 4, 5 und 6 lassen ganze Weizen- resp. Roggenkörner hindurch; durch 10 bis 12 fallen kleiner Weizen und gebrochene Körner; durch 14 und 16 die gro ben Griese, während diese Nummern das Schrot zurückhalteu. Alle höhe ren Nummern stimmen mit denen der Griesgaze überein. Schafwollgewebe. Das aus Kammgarn gefertigte Beuteltuch (von 8 bis 20 Maschen auf 1 Zoll) kommt meistens in alten Mühlen vor, wird aber auch bei neuen Aspirationsanlagen benutzt, zum Auffangen der letzten Mehlteile. Seidengewebe. Die Fäden der Seidengaze, Müllergaze, Griesgaze, des Seidenbeuteltnches, die in der Kette ans Orgau- zin-, im Schuß aus Tramaseide bestehen, kreuzen sich bei den französi schen, kreuzen und umschlingen sich bei den schweizerischen Fabrikaten. Die letzteren, welche sich durch rein quadratische Form der einzelnen Poren und Gleichheit im Zusammenhang auszeichnen, besitzen bedeutende Widerstands fähigkeit gegen das Verschieben beim Bürsten der Gewebe. Beim Einkauf der Gaze ist besonders darauf zu achten, daß dieselbe nicht nach dem We ben noch mit Leim, Gummi steif gemacht worden ist, weil in der Feuchtig keit diese Stosse die Siebe mit den Mehlteilchen verkleben (blind machen) und auch zerstören. Besonders schädlich ist auftrelcnder, von der Herstellung herrührender Rost. Die Seidengaze weicht, je nach der Bezugsquelle, in der Numerierung sehr voneinander ab, indem die Zahl der Fäden pro Qnadratzentimeter bei der einen Firma viel geringer wie bei derselben Nummer der anderen Firma ist. Besonders groß ist der Unterschied zwischen den Schweizer und den französischen Fabriken.