— 131 — »ordern Stirnscheibe hindurch fließt das Sichtgut ein. Eine Riemenscheibe am Hohlzapfen des andern Endes vermittelt den Betrieb an die unterhalb liegende Schnecke. Bei allen Zentrifugal - «Lichtmaschinen ist ein Borcylinder von gro ßer Wichtigkeit, welcher die gröbsten Schalen und Griese vorweg abschei det und nur die feineren Bestandteile des Mahlgutes, d. h. ein Gemisch von Mehl und Dunst an de» Gazecylindcr abgibt. Durch diese Zerlegung des Sichtprozesses in zwei Abteilungen euvachsen demselben wesentliche Bor zlige. Die Sichtung wird eine gründlichere und vollkommenere, schon da durch, daß i» den Mehlcplinder ein nicht so großes Quantum Sichtgut von gleichartigerer dialur gelaugt. Der Borcylinder hat anstatt Seideugaze einen Mantel von gelochtem Zinkblech. Man nimmt für Flachmüllerei eine Lochung von ^2 bis mm und bezieht damit drei Vierteile der Länge. Die aus diesem Teile abgesichtete Masse, aus einem Gemisch von Mehl und Griesen be stehend, wird durch eine Schnecke in de» Gazecylinder geleitet. Das letzte Viertel des Vorcylinders ist mit Blech von gröberer Lochung versehen (1 bis 2 nun), so daß sich hier die großen Griese und Gricskleien ab- scheiden, die eine» besonder» Auslaus haben und in Säcken anfgefangen werde». Im Innern des Vorcylinders werden also nur noch die groben Schrotschalen zurückgehaltcn, welche nun an der Stirnfläche desselben als Ueberschläge austrete». Man stellt den Borcylinder gewöhnlich direkt auf de» Zentrifugal Mehlcyliuder. Da ein Borcylinder von gleicher Größe gegen einen Mehlcyliuder bequem das doppelte Quantum verarbeite», d. h. für zwei gleichgroße Mehlcyliuder geuügeudes Sichtgut liefern kau», so pflegt man bei größerem Betriebe immer einen Borcylinder über zwei Mchlcylindern aufzustellcn und das Sichtgut auf die beiden letzter» z» ver teilen. Die Anordnung eines solchen «Systems zeigt Fig. 0, Taf. XVII. Bei kleinerem Betriebe, wo man nur Sichtgut für einen Mehlcyliuder hat, macht man de» Borcylinder entsprechend kleiner entweder in der Länge oder im Durchmesser. Theodor Fritsch beschreibt auch im Kleinen Mühlen Journal, Januar 1881, eine von ihm konstruierte Zentrifugal- Sichtmaschine mit innerhalb angebrachtem Vorcylinder, derart, daß die Flügel des Mehlcylinders sich frei um denselben drehen; Fig. IO, Tas. XVII. Hierbei ist nur eine einzige Autriebschcibe auf der durchgehen den Welle vorhanden. Eine dicht daneben befindliche kleine Scheibe ver mittelt die Bewegung an die Schnecke und von dieser ans wird am ande ren Ende der Betrieb an eine Scheibe auf dem Hohlzapfen der Stirn scheibe vermittelt und hiermit das Cylindergestell in langsame Rotation versetzt. Die größere Leistungsfähigkeit der Zentrifugal-Sichtmaschinen und da durch Ersparung a» Raum, Betriebskraft und Anlagekosten ist anerkannt; ein Uebelstand bei einzelnen Konstruktionen ist der starke Gazeverbrauch derselben, welcher hauptsächlich seinen Grund in der Konstruktion der Flügel werke hat. Die einen lassen das Sichtgut mehr in Klumpen gegen die Seide fallen, andere peitschen das Sichtgut zu sehr, machen das Mehl verschlissen und werfen das Produkt mit zu scharfem Wiudstrom und mehr in einzelnen Streifen gegen die Seide. I» jedem dieser Fälle ist die Abnützung der Seide eine ungleichmäßige und der Nachteil, der gerade hierin liegt, dürfte jedem Müller bekannt sein. 9 *