Sechstes Kapitel. Sichten oder Sortieren der Mnysprodukte. Das auf den im vorigen Kapitel beschriebenen Maschinen hergestellte „Gemahlene" muß nach seinen verschiedenen gröbern oder feinern Bestand teilen sortiert werden, d. h. es sind Mehl, Gries und Kleie mit den dazwischen liegenden Auflösungen und Dunsten voneinander zu tren nen, zu putzen und beim weitern Mahlprozeß daraus verkäufliche Griese und Mehle zu machen. Man bedient sich dazu der verschiedensten Vorrichtungen, welche der Hauptsache nach als schwingende schlauchförmige Beutel, rotierende Cylinder mit und ohne Schlägerwelle, oder Maschinen mit saugendem auch blasen dem Winde (teilweise mit Rüttelbewegung) zu bezeichnen sind. 8 58. Beutel. Unmittelbar vor dem Mahlgange ist bei den Mühlen älterer Konstruk tion, Fig. 3, Taf. tt, in einem aus vier Ecksäulen und Seitenwänden aus gespundeten Brettern hergestellten Kasten, dessen zwei Zugangsöffnun gen durch dichte Decken verhangen sind, ist der sogenannte Beutel aufge spannt, in welchen das vom Mahlgange kommende Mahlprodukt hin einfällt. Die Beschaffenheit der Beutel richtet sich zum größten Teile nach der Art und der Arbeit der Mühlsteine, und man muß beim Mahlen des Getreides auf einen dichten und einen lichteren Beutel Rücksicht nehmen. Der Beutel selbst besteht aus zwei etwa 32 em breiten und 1,70 in lan gen rechteckigen Blättern Beuteltuch, welche an den Kanten zusammengenäht und mit Bändern besetzt sind. An den Enden wird der Beutel mit Leder besetzt, um Ringe einnähen zu können, welche erlauben, den Beutel in sei ner richtigen Lage zu befestigen.