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8 54. Dismembrator von Martin. Diese bereits vor einigen Jahren konstruierte Maschine ist in Fig. 13, 14 und 15, Taf. XXIII, abgebildet. Auf einer horizontal lagernden guß eisernen Fundamentplatte sind in vier bockähnlich erhöhten Lagerstcllen genau in einer Achsenlinie zwei Wellen L IV gelagert, an deren zusammen fallenden Kopfenden zwei gußeiserne Scheiben 6 aufgebracht. Auf diese Scheiben sind, mit der Peripherie derselben abschließend, die beiden Stahl ringe v IV befestigt und sind diese auf der inneren Seite mit zahnförmiger Schärfe versehen. Bei der Drehung der also mit Ringen versehenen Schei ben , welche durch zwei auf den Wellen I) IV befindliche Riemenscheiben II vermittelt wird, bewegen sich die Scheibcnflächen gegeneinander, d. h. wäh rend die eine nach rechts rotiert, rotiert die andere nach links. Es ist klar, daß, wenn nun Getreidekörner aus dem Jnnenraum die ser Scheiben durch die Zentrifugalkraft nach außen geschleudert werden, während die mit Zähnen versehenen Ringe derselben nahe zu einander ge stellt sind, durch die Zähne selbst, deren Schneiden dabei ähnlich wie die Schenkel der Schere wirken, dieselben zerschnitten werden müssen, und da gerade die Schere im stände ist, bei der geringsten Pressung gegen die Kör ner selbst dies zu thun, so ist es wohl auch einleuchtend, daß bei solcher Art des Zerschneidens am wenigsten neben dem Schnitt abbröckcln kann, also möglichst wenig feiner Gries und Mehl resultiert. Um nun im stände zu sein, die beiden Spaltscheiben sich nähern resp. entfernen zu lassen und so je nach Bedarf größere und kleinere Stücke zu schneiden oder zu spalten, ist, wie Figur zeigt, die eine Scheibenwelle mit ihren Lagern auf der Fundamentplatte durch eine Schranke V verschiebbar, während die andere mit ihren Lagern fest mit der Grundplatte verbunden, auch sind die Wellen in ihren sämtlichen Lagern justierbar. Die Einfüh rung des Getreides nach dem Jnnenranm der Spaltscheiben 0 geschieht mittels des eisernen Rumpfes 6, welcher durch die Oeffnungeu II mit die sem Raum in Kommunikation steht. Derselbe ist gegen den ersten fest stehenden Lagerbock geschraubt und gegen die Welle sowohl, als gegen fest stehende Scheibe abgedichtet. Die Zuführung des Getreides wird durch eine im Innern des Rumpfes befindliche, von außen durch eine» Hebel zu bewegende Klappe I, sowie durch den Schneckengang I< geregelt. Be hufs Sammlung der aus den Spaltscheiben austretenden Körnerteile sind die Scheiben mit einer Umhüllung versehen, durch cheren einzige in der Funda mentplatte befindlichen Oeffnung V dann das Spaltprodukt abgeführt wird. Als eigentliche Stiftenmühle würde die in Fig. 15 dargestellte Mo difikation zn bezeichnen sein, wo anstatt der gezahnten Ringe I) IV in der Nähe der Peripherie der Scheiben Stifte N eingeschränkt sind. In dieser Anordnung dient die Maschine allerdings nicht dem Zwecke des Zerspaltens der Gctreidekörner in feste größere Stücke, sondern dem gänzlichen Auflösen des Mehlkernes in Mehl und Schale, indem hierbei bei Anwendung starker Gewalt, also erforderlicher bedeutend größerer Geschwindigkeit der Scheiben vermittelst der durch erzielten starken Schläge und Quetschungen der gegen einander drehenden runden Stahlstifte das Korn zertrümmert und der Mehlkern aufgelöst wird. Diese Methode des Zertrümmerns der Getreide-