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113 gelangen kann. Beide Walzenpaare haben nur eine Speisevorrichtung; durch die Holzeiulagen 6 wird das Mahlgut gleichmäßig auf beide verteilt. Wie eingangs schon erwähnt, können die beiden äußern Walzen o, u in der durch den Ständer k und den Deckel A gebildeten Geradführung ver schoben werden, während die Lager für die beiden inner» Walzen ui, sr durch Schrauben festgehalten sind. Die Stellung je zweier zusammen ar beitenden Walzen zu einander wird durch die Keile 8 fixiert, welche mit ihren geraden Flächen auf die beweglichen Lager drücken. Je nach Art der Vermahlung werden diese Keile durch die Handräder u mehr oder weniger fest angezogen, wodurch selbstverständlich auch die Pression nach Bedürfnis vermehrt oder vermindert wird. Der eigentliche Fedcrandruck wird durch den Hebel I vermittelt, welcher auf der im Ständer gelagerten Welle m aufgekeilt ist, und auf dessen äußeres Ende die Feder i drückt. Wenn nun die durch Handrad und Schraubenspindel ll zusammengedrückte Feder auf den Hebel I wirkt, so äußert dieser durch Vermittlung der Knagge u seine Wirkung auf die Schneide o und diese auf den Querbalken p p, der mit seinen beiden Enden auf die in r drehbaren Hebel g drückt. Da die Hebel g mit ihren Endspitzen auf den äußern Lagern der Walzen a, a auf- liegcn, so teile» sie diesen ihre Bewegung mit und schieben diese Walzen »üt der durch die Hebelübersctzung gewonnenen Pressung gegen die fest ge lagerten inner» Walze» Das Mahlgut, welches mittlerweile die Walzen passiert, wird zerquetscht und fällt als unfertiges Produkt iu die untere Gosse 2, von wo aus es mittels Aufzügen zur Sortierung in die Cylinder gelangt. In gewissen Fällen ist es ratsam, die Federpressio» momentan aufzu heben; zu dieseni Behufe braucht man nur den Handgriff I< so zu drcheu, daß das Führungskästchen der Feder auf die Fläche v v eines an le ange gossenen Daumens zu liegen kommt. Um die Walzen rein zu erhalten, drückt auf die Peripherie jeder der selben ein Schaber vv, der allfällig anhängendes Produkt abstreift. Auf die Konstruktion der Lager ist bei der angebrachten Selbstschmiervorrich tung ein Warmlaufen der Zapfen nicht leicht denkbar, zumal der Oelraum so voluminös ist, daß eine monatlich zweimal vorgenommene Füllung bei kontinuierlichem Betriebe der Walzen hinreicht, ein Versäumnis des Schmie rens also nicht leicht vorkommen kann. Eine Verstaubung des Mahlgutes wird durch zweckentsprechende Verschalung des Walzenstuhles verhindert. Der Antrieb erfolgt durch eine auf einer der fest gelagerten Walzen aufgekeilte Riemenscheibe; untereinander sind die Walzen durch Stirnräder verbunden. Die Dimensionen der Maschine sind folgende: Länge 1,400 w, Breite 1,280 m, Höhe 1,650 in. Länge der Arbeitswalzen 500 mm, Durch messer derselben 200 mm. Durchmesser der Antriebsriemenscheibe 900 mm, Breite derselben 150 mm und deren Tourenzahl 130 pro Minute. Fig. 16 und 17, Taf XllI, zeigen einen neuen Walzeustuhl von Martin in Bitterfeld. Der Konstrukteur bezweckt mit dieser Anordnung eine Verteilung des Federdruckes auf sämtliche Punkte der Walzen, so daß also eine gleichmäßige Arbeit wie auch Abnutzung der Walzen erfolgen wird. Man wird deshalb auch die Walzen länger nehmen können, ohne durch ungleiche Pressung ein Warmgeheu befürchten zu müsseu. Außerdem sind beide Walzen beweglich. Neumann, Mahlmtihlcnbetricb. 8