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112 Fig. 4 bis 7, Taf. XIV, zeigen einen Ausmahlstuhl. Auf der Grundplatte sind zwei Ständer u u aufmoutiert, welche durch den Speiscaufsatz in gehöriger Entfernung gehalten werden und welche zur Aufnahme der drei schräg übereinanderliegenden Walzen k, e und ä dienen, welche gleich zwei Walzenpaare arbeiten; die Walzen haben 290 inm Dia- meter und 500 mm Länge. Die Mittelwalze o erhält den Antrieb und wird die obere und untere Walze durch Differenzräder mitgenommen. Die Achsen aller Walzen find durch geschlossene Gleitlager gehalten, welche mit Selbstöler versehen sind. Die mittlere Walze ist mittels ihrer Lager in den horizontalen Schlitzen der Ständer an fest einmontiert, die obere und untere Walze bewegt sich in den senkrechten Schlitzen. Die Pressung zwischen den Walzen wird durch die federnden Ringe e erzeugt, welche die Walzcnwellc umspanneu und mit demselben rotieren. Die Berührung zwischen Ring- und Walzenachsen wird durch aufgesteckte Druckrollen br, ei und cki vermittelt. Die Ringe sind exzentrisch zur Mittelwalze, die Rolle t, welche sich als eiu Planetenrad um die Mittel- welle bewegen läßt, hält den Ring in seiner exzentrischen Stellung und stützt sich durch die Druckrolle oi auf die Mittelwelle, dadurch ist einesteils der Rollenzapfeu druckfrei, anderntcils wird der Seitenschub aufgehoben, den die Mittelwalze vermöge des Druckes der beiden äußeren Walzen nach rück wärts ausübt. Die Spannung der Ringe wird durch die Planetenrolle t bewirkt, und zwar auf folgende Weise: Auf einer rohrförmigen Fortsetzung der Mittellager ist ein doppelarmiger Hebel lose aufgesetzt, dessen eines Ende mit einem Zahnsegmente versehen ist, wogegen das andere Ende in eine Gabelung ausläuft und mit ausgebildeten Lagern zur Aufnahme der Pla netenrolle l dient. Wird durch das in das Zahnsegment eingreifende Getriebe Ii und durch das Handrad des Zahnsegment nach abwärts bewegt, so steigt die Rolle t nach aufwärts und preßt sich zwischen die mittlere Druckrolle er und den Ring 6, wodurch letzterer angespannt wird. Zeigt es sich, daß die Walzen auf beiden Seiten nicht gleichmäßig drücken, so kann diesem Uebel durch das kleine Getriebe ll abgeholfen wer den. Man löst auf jener Seite, wo der Druck geringer ist, die Klemm schraube des Rädchens ll und verdreht dasselbe mit 1—2 Zähne, wodurch der Druck nur auf der betreffenden Seite vergrößert wird. Das Gegengewicht ist derart gewählt, daß dadurch die untere Walze nicht nur ausbalanciert ist, sondern daß dasselbe einen ebenso großen Druck gegen die mittlere Walze ausübt, als die obere. 8 50. Walzenstuhlungen anderer Konstruktion. Fig. 15, Tas. XIII, zeigt einen Walzenstuhl von Escher, Wyß nnd Komp. (Mühle 1876. Dinglers Journal, Band 220.) Das in der Gosse angehäufte Mahlgut wird durch eine geriffelte Lieferwalze e den beiden Walzenpaaren a, ar zugeführt. Dabei kann der Einlaß durch den Schieber d reguliert werden, und diese Schieberstellung bleibt für ein und dieselbe Vermahlungsart fest, indem durch die Stellung der Hülse ci zur Lieferwalze e die Vorrichtung getroffen ist, daß bei einem allfälligen Stillstand der Maschine kein Mahlgut mehr auf die Walzen