Volltext Seite (XML)
geschroten wird, dann gelangt es auf das untere Walzenpaar, wo es voll ständig ausgearbeitet wird. Das fertige Produkt — Flachmehl — wird auf Cylindern'in verschiedene Gattungen sortiert. Bei den Ausmahl-Walzenstühlen ist der große Druck zu berück sichtigen, welcher dafür erforderlich ist; infolgedessen erhitzen sich die Lager, von diesen die Walzen und das Mahlgut, was auf die Qualität des letztern schädlich wirkt. Zur Vermeidung dieses Uebelstandes wandte man eine Lagerentlastung an, bei welcher nicht der Walzenzapfen an die Lager gedrückt oder der Druck auf die Walzen durch die Lager ausgeübt wird, sondern bei welcher der aus die Walzen auszuübende Druck direkt auf diese selbst, resp. ihre Achsen wirkt und die Lager selbst gar keinen Druck aufnehmen, sondern nur noch die richtige Führung der Walzen zu übernehmen haben. Die Walzen stehen nicht senkrecht übereinander, sondern versetzt, wo durch ein horizontaler Seitenschub der mittleren Walze entsteht. Um diesen aufzuheben ist eine Rolle eingeschaltet, die so groß ist, daß sie den Ring und die mittlere Walzenachse gleichzeitig berührt, und wird so der Seiten schub der Mittlern Walze auf den Ring übertragen, so daß dieser nun alle nach außen wirkenden Drücke des ganzen Systems in sich anfnimmt. Der Bolzen der Rolle erfährt selbst keinen Druck, da sich die Pressungen auf der Rolle von beiden Seiten aufheben. Es ist noch auf die Gewichte p aufmerksam zu machen, ohne diese würde ein sehr ungleicher Druck an den zwei Mahlstellen herrschen. Die Pressung zwischen der obern und Mittlern Walze ist nämlich gleich dem von den Ringen auf die Walze ausgeübten Druck mehr dem Gewichte der oberen Walze; dagegen die Pressung zwischen der mittleren und unteren Walze gleich dem Ningdruck weniger dem Gewichte der unteren Walze. Dieses letztere Gewicht muß demnach durch die Gegengewichte a derart aufgehoben werden, daß die untere Walze noch mit ihrem Eigengewichte nach oben drückt, um die Gleichheit herzustellen. Die drei Walzen dieser Maschine bilden zwei Walzenpaare, resp. sie haben zwei Mahlstellen und kann das zu verarbeitende Mahlgnt entweder in einem Strom zuerst durch das obere, dann durch das untere Paar durchgelassen werden, oder: der Mahlgutstrom wird in zwei Teile getrennt, von welchem der eine nur durch das obere, der andere Teil nur durch das untere Paar durchgeht. Bei der obern Mahlstelle wird der sogenannte Teilungsrost ange wendet, Fig. 8, Tas. XIV. Dies ist eine aus Weißblech hergestellte Ebene, worin längliche Schlitze sind, welche den darauf fallenden Mahlgutstrom derart in zwei Teile teilen, daß der eine in der Richtung o auf der Ebene weiter läuft, der andere in der Richtung ci durch dasselbe durchfällt. Die Oefsnungen können vergrößert und verkleinert werden aus dem Grunde, damit die beiden Teile e und ck gleich stark gemacht werden können. Bei der zweiten, untern Mahlstelle wird der sogenannte Krenzdurch lauf, Fig. 4, Taf. XV, angewendet, welcher in zwei aufeinander senkrecht stehenden Richtungen Oefsnungen hat, durch welchen die zwei Mahlgutströme gleichzeitig durchgehen, ohne daß sich dieselben vermengen könnten. Teil ck wurde schon zwischen der oberen und mittleren Walze zermahlen, während Teil e erst, wenn er dnrch den Kreuzdurchlauf dnrchgcgangen ist, zwischen der mittleren und unteren Walze verarbeitet wird.