Volltext Seite (XML)
106 einander wirken, Fig. 13, wodurch die Wirkung vorwiegend eine quetschende ist, und zufolge dessen, entgegengesetzt zu ersterem Fall, viel Mehl und weniger Gries entsteht. Diese verschiedene Wirkungsweise der Riffeln kann auch kombiniert werden, und zwar derart, daß die Riffeln der Walze mit Rücken, jene der Walze 3 mit Schneide arbeiten, wie in Fig. 14 der vorgenannten Tafel dargestellt. Die Einteilung der Walzenstühle kann erfolgen nach der Art des Aneinanderdrückens der zusammenarbeitenden Walzen, nach ihrer Be stimmung, »ach der Zahl der Walzen, und nach Lage der Walzen zu einander. I. Nach der Art des Andruckes unterscheidet man: a) solche mit festem, unnachgiebigem Andruck, bei welchen die eine Walze mittels Schrauben, Exzenter oder Keile zur anderen ge drückt wird, bei denen also die Entfernung zwischen den Walzen konstant ist und sich nicht selbstthätig vergrößern kann; d) solche mit selbstthätigem, nachgiebigem Andruck, wobei das Zusam mendrücken der Walzen, mit auf Hebelarme wirkenden Gewichten, oder mittels Federn erfolgt; die Entfernung zwischen den Walzen kann sich, wenn größerer Widerstand, resp. Pressungen vorkommen, selbstthätig vergrößern, eventuell verkleinern. II. Nach Bestimmung unterscheidet man: a) Schrot-, d) Auflös-, o) Mahl-, ck) Flachmahlwalzenstühle. III. Nach Zahl und Lage der Walzen gibt es: n) solche mit einem Walzenpaar, und die Walzen liegen neben- oder übereinander; b) solche mit zwei oder mehr Walzenpaare, welcke ebenfalls neben- oder übereinander liegen; o) Walzenstühle mit drei übereinander liegenden Walzen (meistens Mahlstühle). 8 48. Verwendung von Porzellan und Hartguß. Es ist schon viel darüber gestritten worden, welches der beiden Mate rialien für die Walzenmüllerci vorteilhaft sei; und der Ausspruch: „Eines schickt sich nicht für alle" wird wohl hier auch zutrcffen. Ingenieur Meißner empfiehlt für zeitgemäße Mühleneinrichtungen: 1. das Schroten oder Griesen mittels geriffelten Hartgußwalzen, 2. das Auflösen der Griese mittels glatter Hartgußwalzen oder auch mittels Porzellanwalzen, 3. das Auswahlen der geputzten Griese oder Dunste mittels der Stein- und Mahlgänge oder mittels Porzellanwalzen. Diese Methode der Vermahlung ist bei der Umänderung bereits be stehender Mühlen nach dem Walzensystem auch dadurch vorteilhaft, daß man die ganze vorhandene Einrichtung samt den Mahlgängen unverändert (oder nicht wesentlich verändert) beibehalten kann, indem man die zum Walzen