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angegriffen als bei kleinem Durchmesser, deshalb verwendet man bei Hoch müllerei die kleinern, bei Flachmüllerei die größern Walzen. Die Oberfläche der Walzen kann eine glatte oder geriffelte sein, wo nach auch deren Wirkung eine verschiedene ist. Die glatten Walzen wirken quetschend, die geriffelten scherenförmig schneidend und quetschend. Die Lage der Riffeln ist entweder parallel oder schräg, bogenförmig oder senkrecht zur Walzenachse; der Querschnitt der Riffeln dagegen dreieckig oder trapezförmig oder kreisbogenförmig; Fig. 9 bis 11, Taf. XIII. Man unterscheidet: grobe Riffelung, wenn 3 bis 6 Riffeln auf 1 ein Walzenumfang kommen; mittelfeine, bei 7 — 10 Riffeln pro 1 em; feine, bei mehr als 10. Die Arbeit der Walzen hängt wesentlich ab von der Beschaffenheit der Oberfläche, ob dieselbe glatt oder geriffelt, von der Umfangsgeschwin digkeit der Walzen an sich, sowie davon, ob die zwei zusammenarbeiteuden Walzen gleiche oder verschiedene Umfangsgeschwindigkeit haben. Bei glatten Walzen, welche sich mit gleicher Unifangsgeschwindigkeit drehen, wird das zwischenfallende Korn zusammengedrückt, ge quetscht; während das zwischen zwei mit verschiedener Geschwindigkeit sich drehenden glatten Walzen fallende Korn auch noch zerrieben wird. Bei geriffelten Walzen tritt auch uoch die schneidende und scherende Wirkung hinzu, je nachdem die Lage der Riffeln parallel oder geneigt zur Walzenachse ist. Es seien, Fig. 12, Taf. XIII, zwei geriffelte Walzen im Querschnitte dargestellt, von welcher Walze ^X die schnellgehende (mit Doppelpfeilen be zeichnete), L die langsamgehendc ist. Das dazwischenkommendc Getreidekorn fällt auf die Riffel der langsamgehenden Walze U, und der hervorstehende Teil desselben wird von der Kante n einer Riffel von der schnellgehenden Walze X abgeschnitten. Das Korn wird nur dann vollständig durchge schnitten sein, wenn die Kante n einer Riffel der Walze wenigstens um den Weg n d weiter gekommen ist, als die Kante e einer Riffel von Walze ö, und zwar in der gleichen Zeit, mit anderen Worten gesagt: wenn die Walze ^X sich wenigstens zweimal so schnell dreht als Walze L. Wenn die Voreilung der Walze iX kleiner wäre als der Weg n, b, so würde das Korn nicht vollständig durchgeschnitten werden, sondern nur bis zu einer gewissen Tiefe. Wenn die Lage der Riffeln nicht parallel zur Achse ist, sondern eine sich gegen die Walzeuachse neigende, (schräge), so wird die schneidende Wir kung eine scherende, nachdem sich die schrägen Riffeln an der Berüh rungsstelle kreuzen. Diese Kreuzung der Riffeln wird nur daun erfolgen, wenn die zusammenarbeiteuden Walzen der Richtung nach im gleichen Sinne geriffelt sind, weil die Drehungsrichtung der Walzen eine entgegengesetzte ist. Ist der Querschnitt der Riffeln wie in Fig. 13, Taf. XIII, ausge führt, so ist die Wirkung keine scherende, sondern eine quetschende und reibende, weil die Riffeln sich nicht mit ihren Kanten (Schneiden), sondern mit ihren Rücken (d. i. ihre längere Seite) berühren. Daher läßt man beim Schroten die Riffeln mit ihren Kanten aufeinander wirken, weil zufolge der rein scherenden Wirkung viel Griese und wenig Mehl erzeugt wird. Beim Flachmahleu läßt man hingegen die Riffeln mit ihren Rücken auf-