von 16 em haben. Das Uebereinanderlegen der Walzen hat nicht bloß den Vorteil, daß das Quetschwerk weniger Platz wegnimmt, sondern auch noch den, daß die obere Walze so schwer gemacht werden kann, daß sie schon durch ihr eigenes Gewicht den nötigen Arbeitsdruck ausübt. Dadurch wird den Lagern der obern Walze der starke Andruck erspart, was auf den leichten Gang vom besten Einfluß ist. Jedoch ist außerdem noch ein Hand rädchen vorhanden, welches durch eine Schraube und Feder auf die Lager wirkt und eine Verstärkung des Druckes gestattet. Um nun die Walzen genau zu führen, daß sie trotz kleiner Unregel mäßigkeiten in der Beschüttung, immer denselben Wirkungsgrad behalten, ist es nötig, daß sie immer einen gewissen Abstand in der Walzlinie haben und nie zusammenschlagcn oder fest aufeinander laufen können. Zu diesem Zwecke befinden sich unter den Lagern der obern Walze zwei Keile, auf welchen diese Lager ruhen. Durch Verstellen dieser Keile mittels eines Schrauben gewindes hat nian es in der Hand, die Walzen mehr oder weniger zusam men zu lassen und so eine mehr oder weniger starke Quetschung zu sichern. Die ganze Anordnung und Handhabung dieses Stuhles hat also viel Aehn- lichkeit mit der Führung eines Mahlganges. Wie dort der Läufer, so wirkt hier die Druckwalze durch ihr eigenes Gewicht und verrichtet so durch sich selbst ohne weitere äußere Kraftausübung die hauptsächlichste Arbeit. Durch Anbringung zweier Riemenscheiben von verschiedener Größe auf den ver längerten Zapfen beider Walzen kann denselben mittels eines gekreuzten Riemens noch eine Difserenzialgeschwindigkeit erteilt werden, wonach ihre Wirkung noch lockerer und noch gründlicher wird. Die Beschüttung dieser Walzen geschieht ohne besondere Speisewalze, indem die Körner direkt ge gen die untere Walze geleitet und durch deren Bewegung eingezogen werden. 8 44. Walzenstuhl mit einer Walze. Das Gestell*) besteht aus zwei gußeisernen Seitenwänden, welche durch Verbindungsschrauhen zusammengehalten und von einer Holzbekleidung um schlossen werden. An der Seite der gußeisernen Gestellwände Aig. 3 und 4, Taf. XIII, sind Lager für die Welle der gußeisernen Walze an geschraubt, welche mit einer ca. 30 mw dicken und schief geriffelten Stahl hülle umgeben ist, die man im heißen Zustande auf die abgedrehte Walze treibt. Ein möglichst harter Stein 6 oder eine Stahlscheibe b lassen sich mit tels Schrauben 8 s und eines Supportes mit ihren genau den Walzenum- sängen entsprechenden Flächen zu den konzentrischen Mänteln der Walzen mehr oder weniger, je nach der gewünschten Feinheit des Schrotes, nähern oder entfernen. Die Oeffnung 0 ist mit einem feinen Drahtgewebe überzogen und dient außer der Ventilation noch zur Beobachtung des Einlaufs. Bei 250 Umläufen der Walzen pro Minute erfordern die Walzen eine halbe bis eine ganze Pferdestärke als Arbeitsaufwand. *) Mitteilungen des Gewerbe-Vereins für Hannover 1873, Walzenmühle von St. Georgen bei St. Gallen. 7*