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— 96 — Fig. 5 und 6, Taf. XII, zeigen eine solche Anordnung von Martin in Bitterfeld. Das durch die Mehlröhre I) fallende Mahlprodukt, dessen Beschaffenheit man mit Benutzung des Schiebers t prüfen kann, wird durch die Schraube ä den Elevator zugeführt; das Filter oder der Saugkorb 8 ist oben aufgchangen, in dem nach dem Exhaustor führenden Rohre ll ist die Drosselklappe. Um die etwaige Unzuverlässigkeit des Arbeiters, welcher mit dem Anklopfen betraut ist, zu vermeiden, ist hier ein selbstthätiger An klopfapparat angebracht worden, welcher in bestimmten Intervallen nach vor heriger Absperrung der Luftzirkulation (was für ein vollkommnes Abklopfen unbedingt erforderlich) eine regulierbare Anzahl von Schlägen resp. Er schütterungen auf den Saugkorb ausführt, so daß man dadurch in den Stand gesetzt ist, denselben vollständig von der angesetzten Mehlschicht zu befreien. Das periodisch wiederkehrendc Spiel des Abklopfens kann je nach Be dürfnis eingerichtet werden, länger als 20 Minuten ist erfahrungsmäßig nicht zweckmäßig, jede kürzere Zwischenzeit ist durch Stellung des Appara tes zu ermöglichen. Wie schon beim vorigen Beispiel erwähnt, ist auch hier das Innere des ganzen Gehäuses, der Bütte und des Rohres mit Filz und Blech aus geschlagen, um einmal eine vollständigere Abdichtung gegen die äußere Luft herzustellen, als auch zu verhüten, daß die etwaige Temperaturdifferenz kon densierend auf den feuchtwarmen Luftstrom des Aspirators cinwirke. Ein auf der Bütte angebrachtes Vakuummeter 8 kann als Kontrolle für die gleichmäßige Wirkung der ganzen Aspiration dienen. Außerdem läßt sich noch beim Mehlloche in der Abfallröhre ein Thermo meter anbriugen (Molarimeter), wodurch die Vcrmahlungstcmpcratur erkannt werden kann. 8 42. Mahlgang der Borsig-Mühle. Diese bei Moabit-Berlin belegene Mühle hat 12 Mahlgänge, von denen einer Fist. 1!! und 14, Tas. VII, gezeichnet ist*). Der Motor ist eine gekuppelte Dampfmaschine, die 12 Mahlgänge sind in einer Reihe aufgestellt, die Betriebswelle besteht aus einzelnen Längen, welche durch Scheibenkuppelungen verbunden sind. Für die Aspiration der Mahlgänge sind zwei Exhaustoren von 0,80 w Flügeldurchmesser und 1000 Umdrehungen angewcndet, von denen jeder für sechs Gänge bestimmt ist. Der Luftabschluß der Mahlgänge nach den Ausfallrohren hin wird durch lose eingehängte Klappen bewirkt. Durch eine Lüftevorrichtung, bestehend aus Kniehebeln, welche auf die Stellzeuge der Mahlgänge wirken und durch eine längs des Mühlengerüstes liegende Zugstange in Thätigkeit gesetzt werden, können sämtliche 12 Läufer beim Angehen der Maschine zugleich gehoben werden, wodurch den Gängen die Arbeit genommen wird und die Ingangsetzung der Mühle leichter statt findet. Durch allmähliches Herablassen der Läufer wird den Gängen die Arbeit wiedergcgebcn, ohne die ursprüngliche Stcinstellung zu verändern. *) Zeichnungen der Hütte, Jahrgang 1879.