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82 stimmt, und dürfen andere Dienste von derselben nicht verlangt werden. Das gleichmäßige Ausbreiten des Mahlgutes, sowie die Luftzuführung sind Funktionen, welche der obere Stein erfüllen muß. Nur die Schärfe darf mahlen, das zwischen zwei Schärfen befindliche Feld darf nicht rauh, son dern muß glatt sein." Kick schlägt in seinem mehrfach genannten Buche für unterläufige Mahlgänge eine Felderschärfe vor, wo die Furchen bei links laufendem Steine gegen links, bei rechts laufendem Steine gegen rechts gerichtet sind; sie würden also dieselbe Lage haben, welche sic bei einem oberläufigen Mahl gange derselben Bewegungsrichtung im festen Bodenstein erhalten. Die Furchen des balancierenden Oberstein würden parallel denselben sein, und also den Kreuzungswinkel Null haben; so daß also ein Hinausstreifen in den Furchen nicht stattfinden, sondern das Mahlgut durch die Drehung des Steines nach außen gebracht würde. Da die innerste Fläche der Steine mit kleinem Auge nur geringe Wir kung äußert, macht man das Läuferauge in neuerer Zeit größer, wodurch auch die Konstruktion der Mühleisenbüchsen sehr erleichtert wird. Man hat jetzt Steine, wo das Läuferauge mehr als */z, sogar bis ^2 Steindurch- mefser beträgt, ohne die Leistung dadurch zu verringern, und man ist wie die folgenden Beispiele zeigen bis zu ringförmigen Steinen übergegangen. Es möge am Schluß nochmals auf die Wichtigkeit des Furchenquer schnittes im Bodenstein wie Läufer hingewiesen werden, welcher voraussicht lich einflußreicher ist als der Kreuzungswinkel; und bei den Untersuchungen über eine richtige Schärfung ist nicht bloß die Quantität und Qualität des Mahlproduktes in Betracht zu ziehen, sondern auch die erforderliche Be triebskraft, welche durch ein Dynamometer gemessen werden müßte; nach dieser Richtung hin, bleibt für fernere Versuche noch ein weites Feld übrig. L. Beschreibung verschiedener Mahlqangkonstruktioucn. 8 30. Mahlgang mit Nnmpfzeug und eiserner Zarge. Die Fig. I und 2 auf Taf. VIII, zeigen eine Steinführung, welche zum größern Teile in Eisen ansgeführt ist; dadurch wird zwar der Kosten preis etwas erhöht, sie bietet aber so vielfache Vorteile beim Gebrauch, ge stattet ein leichtes und genaues Stellen, daß sie mit Recht empfohlen wer den darf. Auf den Steinboden, der etwas tiefer als der eigentliche Fußboden des Mühlgebietes liegt, ist eine gußeiserne Zarge a gestellt und befestigt; am obern Rande derselben sind 3 vertikale Schrauben b und 3 horizontale Schrauben o angebracht; die erstern tragen den Bodensteinring ä, ihre Köpfe sind versenkt und mit einem Einschnitt versehen, so daß sie mit einem passenden Schlüssel gedreht werden können. — Auf dem obern Rande liegt das ans Bohlen gebildete Geschlinge, welches zur Dichtung und dem Lauf als Anhalt dient, derselbe ist aus Blech hergestellt und mit einer hölzernen Decke versehen.