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/Der letzte Tag der MetaMammkungr Morgen Sonnabend mittags 12 Uhr schließen die Metall- fammelstellen ihre Pforten. Der Andrang, der in den letzten Tagen in unserer Sammelstelle im Verwaltungsgebäude herrschte, und die abgegebenen Metallgeaenständc beweisen, daß der Appell für die Geburtstagsspende für den Führer von den Wilsdruffern richtig verstanden worden ist. In emsiger Be flissenheit haben auch die Schulkinder herangetragen, was sie nur so erhalten konnten. So werden wir zu einem Ergebnis kommen, das weit über den Erwartungen liegt und was uns alle mit besonderem Stolz erfüllen wird. Doch hat nun auch feder seine Pflicht erfüllt? Roch ist es Zeit; freilich bereits 10 Minuten vor Zwölf! Bis morgen Sonnabend 12 Uhr mutz alles heran sein! Es ergeht deshalb auf diesem Wege aber mals an alle Volksgenossen der Ruf, erneut Umschau zu halten, ob nicht doch noch dies und jenes geopfert werden kann. Es ist heiligste Pflicht eines jeden deutschen Volksgenossen, bei diesem grandiosen Spendenwerk der deutschen Nation beteiligt gewesen zu sein! Das schönste Geburtstagsgeschenk für den Füh rer am 20. April soll die Tatsache sein, daß die Opferbereitschast Les deutschen Volkes und damit die Liebe zu seinem Führer in diesem Spendenwerk immer aufs neue wieder geradezu Wunder wirkt. Alle Volksgenossen, welche morgen, am Tage des Führer- geburtstages, noch irgendeine Mctallspende auf der hiesigen Sammelstelle abgeben, erhalten außer der Bescheinigung des Generalfeldmarschalls Göring noch eine besondere Urkunde von der NSDAP. ' Marktkonzert der Stadtkavelle zu Führers Geburtstag Sonnabend, den 20. April, 17—18 Uhr. 1. Adolf-Hitler-Marsch von E. Bonitz. 2. Konzert-Ouvertüre „Dem deutschen Volke" von C. Zimmer. 3. Wasscntanz aus der Oper „Rienzi" von R. Wagner. a) „Weichsel und Warthe", Marsch von H. Schmidt, bf „Egerländer-Marsch" von E. Kopetzki. 8. König Heinrichs Aufruf und Gebet aus der Oper „Lohen- grin" von R. Wagner. 6. „Wir fahren gegen Engerland", Marsch und Lied von Herms Niels, E ' ' s Feierstunde am Geburtstag des Führes. Moraen Sonn abend 20 Uhr veranstaltet die Ortsgruppe Wilsdruff der NSDAP, im Adler anläßlich des Geburtstages des Führers eine Feierstunde, zu der alle Parteigenossen, Parteigenossinnen und sämtliche Angehörige der NS.-Gliederungen eingcladen sind. , Sammelt illustrierte Zeitschriften! Unsere Soldaten im Felde wünschen sich außer Büchern und Zeitungen auch gute illustrierte Zeitschriften. Da wir neue Zeitschriften nicht in der benötigten Anzahl hinausschicken können, sollen sie in der Hei mat gesammelt werden. Desbalb werden alle Volksgenossen und Volksgenossinnen gebeten illustrierte Zeitschriften nach dem Lesen nicht achtlos liegenzulassen oder wegzuwerfcn, sondern sie zu sammeln und regelmäßig an die zuständige Ortsgruppe der NSDAP, abzuliefern. Die Presseamtsleiter der Partei leiten die Zeitschriften in wöchentlichen Sendungen an unsere .Soldaten weiter. Ernste Warnung. Auf Grund der Polizeiverordnung zum 'Schutze der deutschen Jugend werden in den Gaststätten, Tanz lokalen und auf der Straße Kontrollen vorgcnommen. Dabei Werden immer wieder Jugendliche unter 18 Jahren angetrof fen. Es wird nochmals darauf hingewiesen, datz bei künftigen Kontrollen mit unnachsichtlicher Schärfe durchgegriffen wird, Und datz nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Eltern und Erziehungsberechtigten Bestrafung zu erwarten haben, falls Üebertrctrmgen vorkommen. Es wird deshalb erwartet, daß sie entsprechend auf die Jugendlichen einwirken und ihre elterliche Aufsichtspflicht ernst nehmen. Jugendliche, die befugterweise Nach Eintritt der Dunkelheit noch die Straßen zu betreten ge zwungen sind, müssen unbedingt den für alle Volksgenossen vör- kgeschriebenen Lichtbildausweis bei sich tragen, da sie andern- ifalls in Verdacht kommen können, sich verbotswidrig auf öffent lichen Straßen und Plätzen herumzutreiben, und mit einer Zu- sührung zur Polizeiwache zu rechnen haben. Datz auch Jugend lichen unter 18 Jahren der Genuß von Tabakwaren in der Oeffentlichkeit.verboten ist, sei nebenher bemerkt. Unternehmer, Gastwirte und Erwachsene, die den Grundgedanken der neuen Regelung bewußt sabotieren, haben mit strengen Maßnahmen zu rechnen. Vermeidet Schäden durch Hühner! Das Federvieh, so nütz lich es ist, kann auch manchen Aerger bereiten. Die Hübner haben eine Vorliebe dafür, des Nachbars Garten einen Besuch abzustatten, in dem die Gemüsebeete so schön vorbereitet sind. Um Schaden und Aerger zu vermeiden, muß jeder auf seine Hühner anfpasscn. Oftmals ist schon dadurch Abhilfe geschaffen, wenn Lücken jm Zaun zugemacht werden. Zur Beachtung bet Einberufungen zmn Wehrdienst. Bei kurzfristig Dienenden, die ihre Wohnung beibehalten, wird nach den Bestimmungen zur Reichsmeldeordntmg eine Abmeldung bei der polizeilichen Meldebehörde an sich nicht gefordert. Während des Krieges werden jedoch künftig die Einberufungsbefehle folgenden Zusatz erhalten: „Von der Einberufung ist der poli zeilichen Meldebehördc und der Lebensmittelkartenausgaheftelle mündlich oder schriftlich Kenntnis zu geben, gegebenenfalls durch Angehörige oder sonstige nahestehende Personen." Die Beachtung dieser Bestimmung liegt im eigenen Interesse der Einberufenen. Durch die Abmeldung entstehen ihnen Hinsicht- lich ihrer Wohnung oder ihres Unterstützungswohnsitzes keiner lei Nachteile. Erweiterte Beihilfen für die Aufforstung. Eine zielbewußte Lenkung der Aufforstungstätigkeit ist im Rahmen der Lei stungssteigerling der deutschen Forstwirtschaft von großer Wichtigkeit. Der R e i ch s f o r stm e i st e r hat daher mit Wir kung ab 1. April neue Richtlinien für die Gewährung von Aufforstungsbeihilsen erlaßen, durch die die Möglichkeit der Förderung durch Beihilfen wesentlich erweitert wird. Sie sollen vor allem dazu dienen, auch die weitere Entwicklung der bezuschußten Kulturen zu sichern. Beihilfen können ge währt werden bei Aufforstunden von Oedländereien oder ge ringwertigem landwirtschaftlichen Gelände, ferner für not wendige Anbauten, für Umwandlungen, für Unterbauten von Beständen und Folgearbeilen. Es muß sich um zusätzliche Arbeiten handeln, deren volkswirtschaftlicher Wert feststeht und bei denen der Empfänger die Leistling nicht aus eigener Kraft vollbringen kann. Bei der Gewährung der Beihilfen werden Aufforstungen und Umwandlungen in erster Linie begünstigt, um hierdurch die Schaffung neuer und lelstungs- fahjgerer Waldbestände auf größerer Fläche und in möglichst kurzer Zeit zu fördern. ' , Anstrich der Glasscheiben nur als zusätzliche Verdunkelung glaubt. In einem Erlaß stellt der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe die Ver- uuwdung des Anstrichs von Glasscheiben für Verdunkelungs iwecke klar. Das Abblenden der Lichtauslrittsössnungen ist, düe der Erlaß sagt, vielfach behelfsmäßig durch Bekleben oder Anstrich der Glasscheiben dnrchgeführt worden. Diese behelfs mäßigen Verdunkelungsmatznahmen können am Tage nicht entfernt werden. Aus diesem Grunds tritt für künstliche V"- lsuchtungszwecke ein erhöhter Strombedarf ein. In Anbc,re der Notwendigkeit sparsamster Verwendung der zur Verfügn stehenden Energien müssen die Verdunkelungsmitiel zum Ab blenden der Lichtaustrittsöfsnungen leicht abnehmbar gemach: werden. Im übrigen wird daraus bingewiescn, daß Anstriche der Glasscheiben von Fenstern, Oberlichtern usw. nur als zusätzliche Verdunklungsmatznahmen zulässig sind und daß die ausreichende Beleuchtung der R' ume mit Tageslicht durch den Anstrich nicht wesentlich beeinträchtigt werden darf, - Feindliche Landungsversuche vet Narvik von deutschen Kampsstugreugen zersprengt Britisches U-Vsot durch Bombentreffer versenkt - Reiche Kriegsbeute in Süd-Norwegen - Wieder ein norwegisches Torpedoboot vernichtet U-Vool-Kommandant Kartmann versenkte 1V70V0 i Vee norwegische Gesandte zmn Sofortigen Verlassen des Reiches ausgesordert DNB. Berlin, 19. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nördlich Narvik wurden feindliche Seestreitkräste und Transportdampfer, die eine Landungsaktion vorbereiteten, durch Kampfflieger angegriffen und schwer getroffen. Ein feind liches U-Boot wurde durch Bombentreffer sofort versenkt. Neu zugeführte Kräfte verstärkten die um Drontheim stehenden deutschen Kräfte. Kampfhandlungen fanden nicht statt. Der von uns besetzte Raum um Bergen und Stavanger wurde nach allen Seiten erweitert. Bei Kristiansand verlief der Tag ruhig. Jm Raume von Oslo kamen die deutschen Truppen in nordostwärtiger und nordwestlicher Richtung flüssig vorwärts. Der Raum südöstlich Oslo ist bis zur schwedischen Grenze besetzt und ruhig. Allein in diesen Gebieten sind den nor wegischen Truppen außer zahlreicher anderer Beute 83 Geschütze und 80 Maschinengewehre mit 20 000 Schutz Artillcricmunition und einer Million Schutz Jnsanteriemunition abgenommen worden. Die Kriegsmarine setzte die N-Bootjagd im Skagerrak und Kattegatt fort. Die Vernichtung von drei feindlichen U-Booten ist wahrscheinlich. Die Minenoperationen zum Schutze der norwegischen Häfen und zur Abriegelung des Skagerraks nahmen ihren Fortgang. Bei der Sichtung der in den norwegischen Häfen vorgefun denen Munitionsbestände wurde zahlreiches englisches Kriegs- gerät, u. m Minen, fichergestellt. Jm Hardangcrfjord vernichteten Schnellboote bei einer Patrouillenfahrt ein norwegisches Torpedoboot. Zu der schon bekanntgegeüenen Torpedierung eines Kreu zers der „Glasgow"-Klaffe nördlich der Shctlands-Jnsekn mel det der von Fernfahrt zurückgekehrte U-Boot-Kommandant, datz der von feindlichen Zerstörern stark gesicherte Kreuzer durch eine unmittelbar nach dem Torpedotreffcr ausgelöste innere Deto nation vernichtet wurde. Die von diesem U-Boot-Komman- danten, Kapitänleutnant Hartmann, versenkte Tonnage beläuft sich nach der letzten Fernfahrt aus insgesamt rund 107 000 Tonnen. Der Nachschub für die in Norwegen eingesetzten Truppen vollzog sich planmäßig. Jm Westen verlief der Tag ruhig. WeiheMte in Eidüvold vöMg unveriehrk DNB. Oslo, 19. April. Ein Sonderberichterstatter deS norwegischen Telegramm-Büros überzeugte sich ain Donners tag davon, datz die nationale Weihestätte in Eidsvold entgegen den Falschmeldungen des schwedischen Rundfunks unversehrt ist. Bon Bombcnexplosionen war keine Spur zu entdecken, auch fand sich kein einziges zerstörtes Haus. Aus der ganzen Fahrt mit dem Kraftwagen war nichts von Gefechten zu sehen. Der norwegische Journalist wurde unterwegs mehrfach von der Bevölkerung nach der Lage in Oslo gefragt. Er konnte nur immer wieder sagen, datz die Meldungen des englischen Rund funks völlig erlogen seien und daß das Leben in der Haupt stadt normal verlause. Eine Folge der feindseligen Haltung des Hönigs und der ehemaligen Regierung DNB. Berlin, 19. April. Der norwegische Gesandte Scheel, der gestern im Auftrage des norwegischen Königs und der ehemaligen norwegischen Regierung gebeten hatte, in Ber lin bleiben und die Geschäfte der Gesandtschaft weiterführeu zu dürfen, wurde heute im Hinblick auf die von dem norwegi schen König und der ehemaligen norwegischen Regierung ge zeigten feindseligen Haltung ausgesordert, mit dem Gesandt- schaftspersonal das Reichsgebiet noch am heutigen Tage zu verlaßen. Deutsche Besetzung stopt Teuerung in Norwegen DNB. Oslo, 19. April. In der letzten Woche waren i« Norwegen zum ersten Male feit Kriegsausbruch im September keine Preissteigerungen zu beobachten. Die Lebenshaltungs richtzahl blieb fast völlig unverändert. Diese Tatsache wird hier als erfreuliches Zeichen der Stabilität unter der deutschen Besetzung gewertet. Uebee drei Milliarden Dollar Fehlbetrag im amerikanischen Staatshaushalt DNB. Washington, 19. April. Das amerikanische Schatzamt gab am Donnerstag bekannt, datz der Fehlbetrag des amerikanischen Staatshaushaltes für das am 1. Juli 1939 begonnene Rechnungsjahr am 16. April dieses Jahres di« Summe von drei Milliarden Dollar überschritten hat. Der Fehlbetrag am entsprechenden Tage des Vorjahres betrug 2721 Millionen Dollar. Die gesamten Bundesausgaben belie fen sich im lanfendcn Rechnungsjahr auf 7608 Millionen Dol. lar, während die Gesamteinnahmen nur 4591 Millionen Dollar erreichten. Schiffahrt aus den kanadischen Seen durch Streik lahmgelegt DNB. Neuyork, 19. April. Wie ans Toronto gemeldet wird, ist die gesamte Schiffahrt auf den grotzen kanadischen Seen, die für die Wirtschaft Kanadas von lebenswichtiger Be deutung ist, seit mehreren Tagen durch einen Scrmannsstreik Völlig lahmgelegt. Die Verhandlungen, die zwischen den Ver tretern der Reedereien und der Seemannsgewertschast zur Schlichtung des Streiks eingeleitet worden waren, sind am Donnerstagabend ergebnislos abgebrochen worden, weil die Seeleute angesichts der durch den englischen Kriea verursachten Steigerung der Lebenshaltungskosten aus einer Lohnerhöhung bestehen. Der „Weg zur Meisterhausfrau". Nachdem das Deutsche Frauenwerk bereits seit Jahren an den Berufs- und Fach schulen Lehrgänge sür praktische Hausfrauen durchführt, aus denen ein Kerntrupp des hauswirtschaftlichen Fortschritts her vorging, hat durch Erlaß des Reichserziehungsministers dieses Werk jetzt die reichsgesetzliche Regeluiia erfahren. Danach sollen im Benehmen mit dem Deutschen Frauenwerk an hauswirt schaftlichen Fach- und Berufsfachschulen Lehrgänge eingerich tet werden, in denen das Können und Wißen erfahrener und für die Aufgaben des Deutschen Frauenwerkes einsatzbereiter Haussrauen planmäßig geordnet und vertieft wird. Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt 24 Jahre. Der Lehr gang dauert zwei Jahre, in jeder Woche sind einmal etwa fünf Unterrichtsstunden vorgesehen. Die Aufgabengebiete sind: Kochen einschließlich Nahrungsmittellehre, Pflege des Hauses, Behandlung der Wäsche, Nadelarbeit und Wertarbeit, Ernäh rung und Gesundheitspflege der Familie, Wirtschastslehre des Haushalts, hauswirtschaftliche Berufs- und Erziehungs fragen und nationalpolitischer Unterricht. Eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung beendet den Lehrgang. Auf Grund eines Abschlußzeugnisses wird den Haussrauen durch Urkunde des Deutschen Frauenwerks die Ehrenbezeichnung „Meisterhausfrau" verliehen. — Bisher haben rd. 3000 Haus frauen diesen Ehrentitel erhalten können. Weitere rd. 1700 befinden sich augenblicklich in den Kursen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die einzelne Hausfrau als Sachverständige für Wichtige Ausgaben im großen Volkshaushalt zu gewinnen. Keine mitzbräuchlich« Inanspruchnahme oer Eisenbahw Der Beanftragt« sür den Vierjahresplan hat eine Verordnung gegen mißbräuchliche Inanspruchnahme der Eisenbahn erlassen. Wer die Vorschriften und Anordnungen, die der Reichsverkehrs- minister oder die von ihm beauftragten Stellen zur Sicher stellung oder Beschleunigung der Beförderung kriegs- oder lebenswichtiger Güter getroffen haben, durch unrichtige An gaben im Frachtbrief, bei der Wagenbestellung oder in anderer Weise umgeht, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. Der Versuch ist strafbar. Die Tat wird nur auf Antrag des Reichs verkehrsministers oder der von ihm bestimmten Stellen ver- kolat. Der Landesvater und die Lotterie Die erste Klassenlotterie in Preußen fand im Jahre 1703 statt. Damals wurden die Lotterien von Privatleuten ver anstaltet, die die Genehmigung des Landesherrn einholen mußten. Warum die Klassenlottericn von Friedrich I., dem ersten König Preußens, genehmigt wurden, zeigt die Begrün dung seiner Erlaubnis einer Lotterie im Jahre 1711. 800 Ta ler von den Lotterieeinnahmen sollten der Parochial-Kirche zu fließen. Außer diesem wohltätigen Zweck waren es aber noch folgende Gründe, die den König zur Genehmigung bewogen: „1.) So wird dadurch von fremden Ortern geldt in all hiesiges Laud gezogen, 2.) kann Mancher, der sonsten nicht viel hat, dadurch, wann ihm daß Glück Woll will, Baldt ver mögend und Reich werden, 3.) genießet die Post die Zeit daß solche Lotterie währet mehr denn 300 Thaler an Porto vor Briesfe und Packete, 4.) genießen auch einige Handwerker was davon und wird unterschiedliches konsumiert." Mit anderen Worten: Die Loiterieveranstaltung sollte nicht eigennützigen, sondern allgemeinen Interessen dienen. Discs Ziel ist zur Tradlton geworden, die die lange Geschichte der Preußischen und der Preußisch-Süddeutschen bis zu unserer Neichslotterie begleitet hat. Kätbs Dorsel, Io „Illutterliede« elnsw von vustav Oviok^ Asstsltstso kAm äsr Wisn bilw und Uta „Mutterliebe." In diesem Lebensbild einer Mutter wird selbst in den erschütterndsten Augenblicken ihres opferreichen Daseins das Glück spürbar, das sie ohne Unterlaß beherrscht und antreibt. Ein mörderischer Blitzschlag setzt dem geliebten Gatten und dem Vater ihrer Kinder ein frühes Ziel, sie steht allein mit den Kindern in der Welt. Von früh bis spät arbeitet sie in einem ärmlichen Keller der Wiener Altstadt am Wasch faß und Bügelbrett und schafft treu für ihre Kinder, die ihr fleißig zur Hand gehen, ohne freilich auf die mal heiteren und mal verteufelt ernsten „Exzeße" ihres kindlichen Uebermutes zu verzichten. Die Jahre gehen dahin. Das Geschäft ist zu einem stattlichen Unternehmen angewachsen, die liebende Sorge aber blieb. Einem etwas schrulligen Bewerber um ihre Hand erteilt sie einen liebenswürdigen Korb, denn sie will mehr denn je nur allein ihren Kindern leben. So lebt Frau Marthe dahin, die liebend und leidkundig zu einer Sechzigerin reift und den höchsten Trumpf ihrer Mutterliebe ausspielt, als sie, um ihrem erblindeten Jungen das Licht wenigstens eines Auges wieder zugeben, die gesunde Hornhaut eines ihrer Augen opfert. Der höchste Trumpf ihrer Liebe kröni den Triumph dieses einzig artigen Lebens, und alles das, was der Begriff der Mütterlich keit in sich birgt, wächst in dieser Geschichte mit machtvoller Klarheit aus dem Wunder brennender und sich ohne Unterlatz, verzehrender Mutterliebe.