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Wilsdruffer Tageblatt : 19.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194004195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400419
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-19
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.04.1940
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Das Heldenlied von Narvik Der w-esmuLZge Einsatz des deutschen Aerstörerverbandes - 2 norwegische Panzerschiffe versenkt - Schwere Verluste der Engländer dei eesolglosen Angriffe« - Alle -Zutschen Schiffe dem Zugriff des Feindes entzogen Narvik in deutscher Hand VN6. Berlin, 18. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unter den Kampfhandlungen, die im Zusammenhang mit der Besetzung beziehungsweise Eroberung der nor wegischen Plätze und Stützpunkte stehen, nimmt für alle Zeiten einen besonders ehrenvollen Platz der Kampf des Aerstörerverbandes in Narvik ein. Nachdem nunmehr der mündliche Bericht eines ver wundeten Seeoffiziers, der an den Kämpfen vor Narvik teilgenommen hat, vorliegt, ist das Oberkommando der Wehrmacht in der Lage, auch der deutschen Oeffentlichkcit von dem heldenmütigen Einsatz dieses Teiles unserer leichten Seestreitkräfte Kenntnis zu geben. Als die Zerstörer unter Führung von Kapitän z. S. mrd Kommodore Bontc unter schwersten Wettcrbcdingun- gen den Eingang des Westfjordes erreicht hatten, liefen fie trotz dichten Nebels und obwohl alle Feuer durch Nor wegen gelöscht waren, in den Fjord ein und standen am 9. April genau zu der befohlenen Zeit vor Narvik. Im Hafen lagen zwei norwegische Panzerschiffe. Sie befolgten die Aufforderung der deutschen Zerstörcrflotte, keinen Widerstand zu leisten, nicht, sondern eröffneten das Feuer ans die deutschen Streitkräfte. Sie wurden versenkt. Anschließend fand unter dem Schutze der Zerstörer die Landung der Truppen planmäßig statt. Am frühen Mor gen des 10. April stießen erstmalig englische Kreuzer und Zerstörer gegen Narvik vor. Nach einem erbitterten Gefecht gelang es, den eng- Nschen Angriff abzuschlagen. Drei englische Zerstörer waren vernichtet und einer schwer beschädigt. Auf deutscher Seite wurden zwei Zerstörer so schwer getroffen, daß sie am nächsten Morgen aufgcgcben werden mußten. Auch die Weiteren englischen Angriffe von See her und zur Luft wiesen unsere Zerstörer, die ihren Aufenthalt im Hafen zur Uebernahme von Oel und znr Ausbesserung erlittener Schäden über die geplante Frist hinaus ausdehnen Mußten, ohne Schwierigkeiten ab. Am Sonnabend, dem 13. April, setzten die Engländer, nachdem sie unterdes schwerste Verstärkungen herangezogen hatten, zu dem schon gemeldeten Großangriff an. In heroischem Einsatz nahmen unsere Zerstörer den ungleichen Kampf auf und verwehrten den britischen Streitkräften das Eindringen in den Hafen. Erst als die letzte Granate und der letzte Torpedo verschossen waren, zogen sie sich in daS Innere dcS Fjordes zurück in dem Bestreben, nunmehr möglichst viel Material z« retten und Soldaten abzu^ebcn für die weitere Ver teidigung Narviks. Um das Anlandbringen der Besatzun- gen dieser Schiffe zu decken, legte sich einer der Zerstörer quer in den engen Fjord nnd hielt unter dem zusammen- gefaßten Feuer einer ungeheuren Ucbermacht mit den letzten Resten seiner Munition die Engländer ab. Dadurch find alle deutschen Schiffe dem Zugriff des Feindes ent zogen worden. Es war daher der feindlichen Uebermacht nicht gelungen, auch nur ein deutsches Schiff zu versenken, solange es noch über Mu- «Uion verfügte. Die Besatzungen, Offiziete «nd Männer, des Aer- fiörerverbandes von Narvik haben im Angriff und in der Verteidigung bis zum letzten Schutz gekämpft und dem überlegenen Gegner schwerste Verluste beigebracht. Sie haben als deutsche Soldaten die Ehre der deutschen Kriegs marine und die ruhmvolle Ueberlicferung der Torpedo- bootwafse in höchstem Maße gewahrt. Die deutsche Wehrmacht blickt mit Befriedigung auf fie, das deutsche Volk aber kann stolz auf diese seine Söhne fei«. Narvik und seine Umgebung sind in deutscher Hand. »an dentWen Tnmven Wetzt Der ganze Raum südostwärts von Oslo in deutscher Hand Der gesamte Raum südostwärts Oslo bis zur schwedischen Grenze ist nunmehr von deutschen Truppen besetzt. Von den in diesem Gebiet kämpfenden norwegischen Truppen wurden 50 Offiziere und 1000 Mann gefangengenommen. Starke Ab- teilungen sowie zahlreiche Trupps und einzelne Soldaten wur den beim Uebertritt über die schwedische Grenze interniert. Alle in diesem Gebiet gelegenen Festungswerke sind nunmehr in deutscher Hand. Drei davon wurden im Kampf, drei ändere durch Üeverraschunä genommen. Marsberg und DrSbag deletzt Ausbau der Verteidigungsanlagen beendet Deutsche Truppen haben die Festungen Oskarsberg und Dröbag im Oslosjord besetzt und die Verteidigungsanlagen be- Le-teno ausgebaut. Am Donnerstag sind die Besestigungsarbei» t» i« den erwähnten zwei Orte» zu Ende geführt worden, und UN lisi Uhr vormittags begann ein Uebungsschietzcn, von dem die Bevölkerung Oslos vorher unterrichtet worden war. Unerhörte Löse Norwegischer Sender versuchte, das schwedische Volk auszuputschen Das Norwegische Telegrammbüro wendet sich gegen eine Lügenmeldung des schwedischen Senders Motala, der offen sichtlich versucht, das norwegische Volk auszuputschen. Dieser Sender behauptete, das Städtchen Lidsvold, sechzig Kilometer nordöstlich von Oslo, sei von deutschen Fliegern bombardiert worden, und nur ein Krankenhaus und eine Kirche seien üb rig geblieven. Diese Verleumdung ist um so verwerflicher, als sie nach dem Rezept der berüchtigten Falschmeldungen über die schwarze Madonna in Polen daraus angelegt ist, Vas National gefühl der Norweger zu kränken. Rn Eivsvold befindet sich nämlich eine nationale Weibestätte, die allen Norwegern hei lig ist. In dem historischen Gebäude wurde 1814 die nor wegische Verfassung festgelegt. Das Norwegische Telegrammbüro schreibt hierzu, es habe soeben einen Reisenden gefragt, der von Eidsvold nach Oslo kam. Nach dessen Aussagen sei an den Gerüchten von einer Bombardierung Eidsvolds kein wahres Wort. Außerdem habe der Gemeindevorsteher dieses Städtchens telephonisch ausdrück lich bestätigt, daß Eidsvold bisher keinem Bombenangriff aus gesetzt gewesen sei. Stockholm meldet: Mssemückkehr norwegischer Flüchtlinge DaS normale Lebe« kommt wieder in Gang Aus Stockholm wird berichtet, bezeichnend für die Ruhe, die jetzt an der schwedisch-norwegischen Grenze herrsche, sei die Tatsache, daß viele Grenzstationen in der südostnorwegi schen Provinz Oestvold von den deutschen Truppen gar nicht mehr besetzt gehalten würden, sondern daß norwegische Beamte dort wieder ihre Arbeiten ansführten. Allerdings würden die Hauptstraßen sowie Eisenbahnstrecken von deut schen Patrouillen bewacht, um Sabotageakte zu verhindern. Die Zeitung „Stockholms Tidningen" stellt fest, daß die norwegische Zivilbevölkerung nichts gegen den Schutz durch die deutsche Wehrmacht einzuwenden habe. Dafür spreche die Tatsache, daß Flüchtlinge in großen Massen über die Grenze zurückkehrten und das normale Leben allmählich wieder in Gang käme. > Norwegischer Fliegerkommandeur gefangen« genommen Eine Abteilung der im Raume von Narvik eingesetzten deutschen Truppen, die durch ein erfolgreiches Gefecht die Erzbahn nach Schweden genommen hat und bis zur schwe dischen Grenze vorgestoßen ist und dabei eine Anzahl Ge fangene machte, hat auch den Kommandeur der norwegischen Fliegerabteilung aus Bardufoß bei Narvik als Gefangenen eingebracht. Notz ein Britenbomder avgeMsien Wie nachträglich sestgestellt worden ist, find am 17. April nicht zwei, sondern drei britische Flugzeuge bei einem erfolg losen britischen Lustangriss aus Stavanger abgeschossen worden. Von den über der Nordsee eingesetzten deutschen Fernaus- Närungsflugzeugen vom Muster Do XVIII ist eines bisher nicht zurückgekehrt. Ler Munsch war Nater -es Eedaakenr Kümmerliche Einschückterungsversuche des Herrn Croß Der britische Minister für wirtschaftliche Kriegsführung, Troß, bat sich in Sheffield bemüßigt gefühlt, die Behauptung aufzustellen, daß Deutschland möglicherweise innerhalb der näch sten Zeit Schweden angreifen werde da Deutschland das Eilen- erzgeoiet für sich gewinnen müsse, zumal der Erzverschissungs- hafen Narvik sich in den Händen britischer Truppen befinde. Abgesehen von den bei englischen Politikern üblichen lügen haften Behauptungen über die militärische Lage — Narvik rst bekanntlich nach wie vor in deutscher Hand — sollte man auch bei einem Mann in der Stellung des Herrn Croß etwas mehr Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge erwarten. Deutschland wird seine Eisenerzlicserungen aus Schwede« genau so wie in Friedenszeiten aut dem üblichen Wege über den Erzverschifjungshasen Lulea im Bottnischen Meerbusen er halten. An diesen Lieferungen ist nicht nvr Deutschland sonder« auch Schweden im Hinblick auf den Güteraustausch zwischen den beiden Ländern interesiiert. Wozu also, fragen wir Herrn Croß, sollte Deutschland wohl einen militärischen Angriff aus Schwe- den und seine Erzgruben unternehmen, wenn diese Erzgruben ihre Lieserungen an Deutschland vollkommen normal ausführen? Herr Croß wäre aber nicht englischer Minister, wenn seine Erklärung nicht dem bei allen Politikern der Westmächte im Vordergünd stehenden Wunsch dienen würde, nämlich der Kriegs- ausweitung aus Kosten kleinerer Neutraler. Aus unserer Heimst. Wilsdruff, am 19. April 1940. Spruch des Tages Ms glückliche Bestimmung gilt es mir heute, daß daS Schicksal mir zum Geburtsort gerade Braunau am Inn zu wies. Liegt doch dieses Städtchen an der Grenze jener zwei deutschen Staaten, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren als eine mit allen Mitteln durchzuführende Lebens aufgabe erscheint. Adolf Hitler, „Mein Kampf". ZubilSen und Gedenktage 20. April. 1558: Der Reformator Johann Bugenhagen in Wittenberg gest. — 1869: Der Tondichter Karl Loewe in Kiel gest. — 1889: Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in Braunau geb. — 1937: Als „Adolf-Hitler-Dank" werden auf Verfügung des Führers jährlich 500 000 Reichsmark aus Mitteln der NSDAP, zur Linderung wirtschaftlicher und gesundheitlicher Notfälle verdienter Nationalsozialisten bereitgestellt. Sonne und Mond (Sommerzeit) r 20. April: S.-A. 5H2, S.-U. 20.07; M.-U. 4LS, M.-A. 18.02 Gläubig und fest auf Posten! Es gibt Sonntagsjäger, Sonntagsreiter und leider auch Sonntagsstrategen, die auch den bezeichnenden Namen Bier bankstrategen führen. Diese Bierbankstrategen sind entweder zugleich die Erbpächter des Hurrapatriotismus, eines von der Dummheit angefochten Strohfeuers, das den Geist berauscht, aber nicht begeistert, oder sie sind hoffnungslose Schwarzseher, die von leder Sachkenntnis ungetrübt die tollsten Verwicklungen konstruieren. Beide Arten von Sonntagsstrategen aber sind gleichermaßen überslüssig wie schädlich. Was aber das schlimmste ist, sie bekunden mit ihrem Geschwätz eine Unter schätzung der Taten unserer Soldaten, die beleidigend ist. Was unsere Wehrmacht in den letzten Wochen vollbrach: hat, findet in der Weltgeschichte kein Beispiel weiter. Eine Heersahrt von gleicher Kühnheit und gleicher Größe har es noch nie gegeben. Müßte vor solcher Tat nicht jedes Geschwätz verstummen? Gott sei Dank gehören die Bierbankstrategen zu den Seltenheiten, und sie würden ganz aussterben, wenn sie überhaupt keinen willigen Zuhörer mehr sür ihre Phantaste reien fänden. Der Mensch, der die Geschehnisse in ihrem wirklichen Wett erkennt, wird in tiefer Dankbarkeit der Männer gedenken, die mit unerhörtem Einsatz eine drohende Gefahr von Deutsch- land abwendeten und in das Gegemeil verkehrten: in eine neue Bedrohung unserer Feinde. Wahrlich, unsere Herzen dürfen höher schlagen ob des Heldentums unserer Soldaten, aber wir wollen uns keinem sinnlosen Rausch hingeben, sondern unsere Begeisterung zu jener stillen Erhebung der Seelen wer den lassen, die uns hart macht und die leeren Worte flieht, weil in dieier Zeit jeder nur durch die Tat gemessen werden kann. Wir wollen gläubig und fest aus unserem Posten stehen, würdig der Männer an der Front und würdia der großen schicksal- schwere« Zeit! G.B MM« mi- MloWelll SGM«ve! Musterbeispiel aus der britischen Gift- und Lügenküche Einen aufschlußreichen Einblick in die Werkstatt der „amt lichen Bekanntmachungen der britischen Admiralität" und der eviglifchen „Informationen aus zuverlässiger Quelle", mit denen zur Rettung des Ansehens des anscheinend etwas flügellahm gewordenen britischen Löwen die Weltöffentlichkeit gerade jetzt wieder überschüttet wird, gewährte eine Debatte im Oberhaus. Lord Mewton stellte hier die merkwürdige Frage, warum „die Nachricht über Meutereien auf der „Graf Spee" erst nach Monaten in England veröffentlicht worden ist". Die wahrheits gemäße Antwort, daß zu seinem eigenen Leidwesen das britische Lügenministerium aus die Idee zu diesem Schwindel erst zu spat cekommen sei, gab der Lördkanzler nicht, der namens der Re gierung die Frage beantwortete. Immerhin verriet er aber die „Quelle" uns „Unterlage" der Meldung, die wir als Muster beispiel englischer Berichterstattung festhalten wollen. Irgendein namentlich nicht genannte Bewohner Monte videos (!j hat aus eine ebenfalls nicht genannte Weise — viel leicht vcn seiner Waschfrau oder von deren Kaffeekränzchen? — ron „Zwischenfällen" gehört und der Herr Irgendwer hat über dies« ^rcilchensälle lange und tiefsinnig nachgedacht und, wie der LoZ>k»,tZl2c erklärt, daraus Rückschlüsse gezogen. Die Rückschlüsse des Herrn Irgendwer wurde« einem sr.uer b^unde in England. Mr. Irgendwer ll, über mittelt und s«:.oen von hier aus den Weg zur Admiralität. Dort vollzog sich das kosmetische Wunder, aus einem Brief von Senior Irgendwer l an Mr. Irgendwer II wurde ein Dokument frisiert. Dcm ist nämlich die Bezeichnung, die der ehrenwerte Lordkanzler jetzc h'.-rsür wählt. Allerdings, so fügt er hinzu, ein „nichtoffi- ziev.'s" Dokument, woraus sich ergibt, daß man künftig zwischen einem offiziellen und einem nichtosfizielle« Schwindel an der Themse zu unterscheiden hat. den sachlichen Inhalt einzugehen, ist unter unserer Wurde. Wir willen, daß die geiamte nord- und südamerikanissche Prelle den alten Schwindel in Berichten von Korrespondenten und Augenzeugen entlarvt hat; wir kennen die Aeußerungen der „Spee"-Delatzung, die nur den brennenden Wunsch kennt, weiterkampfen zu dürfen; wir willen von der verächtlichen Ab lehnung britischer Agitationsversuche durch deutsche Kriegsge fangene — und wir find stolz auf unsere deutschen Soldaten, dellen Leistungen auch von ganzen Lastwagen solcher Dokumente nicht herabgesetzt werden können. „lieber jeden Zweisel erhaben" Die Berechtigung der deutschen Aktion — Norwegischer Völker-! rechtslehrer gegen Englands Gewaltherrschaft Don der Berechtigung der deutschen Aktion in Dänemark! und Norwegen handelt eine Unterhaltung, die ein Vertreter! des Kopenhagener Blattes „Faedrelandet "mit dem norwegi schen Dozenten des Bürgerrechts und der Soziologie an dek Osloer Universität, Dr. H. H. Aal, geführt hat. Die Berechti gung der deutschen Aktion Dänemark und Norwegen sei über jeden Zweifel erhaben. Ganz abgesehen von den deutschen An gaben, wonach die englische Aktion bereits begonnen hatte, und Deurschland dieser nur um zehn Stunden zuvorkam, sei die Welt im Besitz von Erklärungen Chamberlains, Churchills und Rey- nauvs, Vie nur allzu deutlich bewiesen, daß die englische Aktion in vollem Gange war, Norwegen verdanke es nur dem blitz schnellen Handeln Deutschlands, wenn es nicht zum Schauplatz etnes mörderischen Krieges gemacht worden sei. An Hand von geschichtlichen Beispielen bewies Professor Aal, daß England sich stets einer wirklichen Rechtsordnung auf den Meeren widersetzt und stets mit Gewalt habe herrschen wollen. Eine haltbare europäische Friedensordnuna sei daher nur durch Aeberwindung der englischen Gewaltherrschaft möglich, Erklärung Pittmans Amerika wird sich aus dem europäischen Krieg heraushalten „Wir werden uns aus dem europäischen Krieg heraus- halten. — Die amerikaüischen Mütter können beruhiär sein —", so erklärte der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses des Senats, der demokratische Senator Pittman, in einet Wahl versammlung in Rene. Er wandte sich mit dieser Erklärung gegen Redner der Republikaner, die behauptet hatten, eine dritte Präsidentschaft Roosevelts könne die Verwicklung der Vereinig ten Staaten von Amerika in den europäischen Kriea bedeuten. Wer unberechtigt Waren bezieht, wird bestraft. Durch eine Verordnung des Reichswirtschastsministers und des Reichs« ernährungsministers sind sür das Gebiet der Verbrauchs regelung in der gewerblichen Wirtschaft und der Ernäh rungswirtschaft gemeinsame Strafvorschriften erlaßen worden, die eine Vereinheitlichung bringen. Eine Reihe typischer Ver stöße gegen die Bewirtschaftungsvorschriften wird dabei auf gezählt. So wird bestraft, wer bezugsbeschränkte Erzeugnisse ohne Bezugsberechtigung, z. B. ohne Karte, bezieht, wer eine ihm nicht zustehende Karte oder sonstige Bescheinigung für sich ausnutzt, wer mit Karten handelt, wer sich Bezugsberechtt« gungen erschleicht, wer dem Verbraucher bezugsbeschränkte Er zeugnisse vorenthält, obwohl er znr Abgabe verpflicht« ist (z. B. der Hotelbesitzer,, der seinen Gästen die Katten abfordert, diesen aber nicht die entsprechende» Lebensmittel verabfolgt), oder wer dem eigenen Betrieb bczugsbeschränkte Erzeugnisse entnimmt, ohne dazu berechtigt zu sein. Auch der in der Praxis besonders bei der Brotkarte häufig festgestellte Fall, daß ein Gewerbetreibender Karten entnimmt oder abtrennt, ohne Ware dafür zu liefern, ist unter Strafe gestellt. In den Fällen, in denen die Verstöße in Ausübung eines Gewerbes oder Beruses begangen werden, sind die Strafen höher. Straf bare Handlungen, an deren Verfolgung durch die ordentlichen Gerichte kein öffentliches Interesse besteht, können durch die Wirtschafts- »nd Ernährungsämter im Ordnungsstrafverfah ren geahndet werden. In Fällen von geringerer Bedeutung kann eine gebührenpflichtige Verwarnung ausgesprochen werden-, Wichtig Nir ««Scherte Die Aenderung von Versicherungsverträgen Durch daS Vflichtversicherungsgesetz für Kraftfahrzeughal ter vom 7. November 1939 «RGBl. 1 Seite W3I und die Verordnung zur Vereinheitlichung des Rechtes der Vertrags« Versicherung vom 19. Dezember 1939 (RGBl. 1, Seite 2443) rst, wie seinerzeit bckannigegeben, das die Privatversicherung re« gelnde Versicherungsvettragsgesetz weitgehend geändert wor den. Die Aenderungen treten am 1. Juli 1940 in Kraft, sie gel ten auch für laufende Versicherungsverträge. Daraus ergibt sich, daß die in dem Versicherungsschein (Police) enthaltenden allgemeinen Versicherung-bedingüngen häufig nicht mehr mit der neuen Rechtslage übereinstimmen, und daß die Versiche rungspolice die Rechte und Pslichten der Vertragsparteien nicht mehr in jeder Beziehung richtig wiedergibt. Die an sich notwendige Ausstellung eines Nachtrages zur Versicherungs« Police durch die Versicherungsunternehmen stößt jedoch zur Zeit auf Schwierigkeiten. Daher kann, wie die Verordnung des Reichsministers der Justiz vom 13. April 1940 «RGBl. 1 Seite 63ü> bestimmt, bis aus weiteres von der Aushändigung des Nachtrages abgesehen werden. Das bedeutet nicht, daß del bisherige Inhalt der Versicherungspolizze auch nach dem 1. 2ulr 1940 maßgeblich bleibt, vielmehr ist im Einzelsall, nament« lich bei Erfüllung der Anzcigepflicht zu prüfen, ob und inwie weit die Bestimmungen der Police aus Grund der neuen Ge setzgebung noch fortgelten oder durch neue Vorschriften ersetzt sind. Insbesondere muß der Versicherungsnehmer in der Haft pflichtversicherung ine Woche nach Eintritt des Schadensereig.« nrsses und bei Rechtsstreitigkeiten, Armenrechtverfahren, btt Streitverkündung oder Einleitung eines Ermittluuasverkah« reus unverzüglich Anzeige erstatten.
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