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Wilsdruffer Tageblatt L Blatt zu Nr. 123 — Mittwoch, den 29. Mai 194V Sieg an der Wettenwende Zwei Mächte in Europas Welt Sind treu dem Satan zugesellt Und Brüder im christlichen Orden. Nicht Mord und Diebstahl scheuen sie. Und nennen das Demokratie: Sind länder- und geldreich geworden. Der Dienst am Volke wird verlacht; Sie lieben nur des Geldes Macht Im Wettstreit mit jüdischer Weise. Ihr Volt lebt stech und arm dahin » An Geist und fern dem Lebenssinn, Verdummt in dem alten Geleise. Dem deutschen Volk drohen sie mit Tod Und stürzen es in Krieges Not! Dies Volk soll vernichtet werden, Weik es, geeint von starker Hand, Gemeinsinn wirkt in sauberem Land! Darum ist es geadelt auf Erden Ws Streiter gegen Albions Pest Und dessen Knecht, den Feind im West, Zu retten der Menschheit Ehre; Denn Deutschland lebt, streut durch die Tat Im Volk des Reiches Gottes Saat: Stolz folgt es dem Rufe zur Wehre! Aus! Heldisch Volk schlag zu! Dein Mut, Der Gottheit Schild und dein edles Blut Geben Kraft dir, bis England vernichtet! Gesunden soll das Menschentum! Sein Retter du! Das ist dein Ruhm! So hat die Geschichte gerichtet. H. W. D eh ne. „Hauptkampflinie" Schelde vor Monaten ausgearbeitete britische Operationspläne er. beutet. >— Neuer zusätzlicher Beweis sür die britisch-belgische Zusammenarbeit. Von Kriegsberichter Biebrach. . . „ 28. Mai. (PK.). Als das Infanterieregiment an die Schelde vorstietz, faßte der Regimentskommandeur den Ent schluß, das cstr der Spitze marschierende Bataillon sofort über zusetzen. Es standen nur zwei Schlauchboote zur Versügung. Am jenseitigen Ufer hatte der Engländer Schloß, Gehöfte und Park Elsigem zu einer starken Feldstellung ausgebaut. Das Bataillon ist ganz aus sich allein gestellt. Vierzehn Stunden steht es seinen Kampf durch, dann rollen die Batterien heran und setzen mit dem Vernichtungsfeuer ein. Gegen Abend unter stützt sie die Luftwaffe mit einem Schlachtfliegerangriss. So fort beginnen die bereitgestcllten Pioniereinheiten mit dem Brückenbau. Das Bataillon ist nicht mehr allein, schon haben sich die Regimenter links und rechts vorgearbeitet. Was nun geschieht, ist nicht mehr bloß ein Niederkämpfen, es ist schon Verfolgung. Die Engländer, die sich hier einmal zum Kampf gestellt hatten, haben wieder einmal einen ihrer Offiziere in Gefan genschaft zurückgelasscn, und mit ihm ist umfangreiches und instruktives Material in unsere Hände gelangt. Vielleicht in der Meinung, daß die von uns aufgeführten Beweise für ihre seit Monaten betriebenen Kriegsvorbereitungcn in Belgien noch durch weitere genaue Einzelheiten ihrerseits ergänzt wer den könnten, überließen sie uns die auf belgischem Boden seit Monaten sorgsam vorbereiteten Einzelteile ihres Opera tionsplanes. Es hätte dieser Zugabe nicht bedurft, aber sie ist noch interessant genug, um an ihr nicht vorüberzugehen. Aus diesem Material, Operationsplänen. Karten, einem Geheimbefehl, ergänzt durch Gefangenenaussagen ergab sich, daß erstens die britischen Offiziere zu einem Erkun- vungsstab gehörten, der in den ersten Monaten des Jah res, spätestens Anfang März, seine Tätigkeit in diesem Teile Belgiens aufnahm und, natürlich in Zusammenarbeit mit bel gischen Militärs, einen genauen Operationsplan für diesen Teil des britischen Vorstoßes über Belgien ausarbeitete, daß zweitens von diesem britischen Erkundungsstab in Zusammen arbeit mit den belgischen Sachverständigen die Schelde als eine Hauptkampflinie ausgebaut worden war; daß drittens zwei englische Divisionen, zuletzt ver stärkt durch Reste der belgischen Armee, in diese Hauptkamps- linie geführt worden waren, die sich in ein tiefgestaffeltes Kräftefeld gliederten; daß sich viertens bei diesen Divisionen U. a. auch das Royal-Sussex-Regiment befand. Die ses Regiment, das sich seit einiger Zeit an der „Front* — kn britischem Sinne — befand, war nun seit dem 23. Mai wirk lich an der Front, das heißt im Kampfe, und seit dem 25. Mai ist dieses ruhmreiche Regiment geschlagen, gefangen oder auf der Flucht. Selbst die wohlvorbereiteten Pläne des britischen Erkundungsstabes, der sich wohlweislich nicht allzu weit des Kanals betätigt hatte, konnten es von der Haltbarkeit der Hauptkampflinie Schelde gegenüber deutschen Angriffen nicht mehr überzeugen. Deutschland warnt vor englischen Attentaten Mitteilung der Keichsregierung an die amerikanische Botschaft - „President Nposevelt" keinerlei Gefährdung durch deutsche Streitkräfte ausgesetzt Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat durch ihre Botschaften den Regierungen der kriegführen den Länder amtlich mitgeteilt, daß der amerikanische Dampfer „President Roosevelt* am 24. Mai von New Dort nach Galwey in Irland abgefahren sei. um amerikanische Staatsangehörige aus Europa abzuholen. Die amerikanische Regierung gab der Erwartung Ausdruck, daß das unbewaff nete Schiff, das nicht im Convoy fährt, nachts erleuchtet und als amerikanisches Schiff besonders gekennzeichnet sei, von Maßnahmen der Streitkräfte der kriegführenden Mächte nicht behelligt werde Die R c i ch s r e g i e r u n g hat der amerikanischen Bot schaft in Berlin daraus folgendes mitgeteilt: Schisse, die die Fahrten in der von der amerikanischen Regierung bekanntgegebenen Weise durchführen, sind ent sprechend den Grundsätzen der deutschen Kriegführung kei nerlei Gefährdung durch deutsche Streitkräfte ausge setzt. Im Hinblick darauf, datz dieses amerikanische Schiff Kriegszonen durchfahren wird, die sonst von amerikanischen Schiffen gemieden werden, hat die deutsche Regierung ihre Streitkräfte von der beabsichtigten Fahrt des Dampfers unter richtet und strikte Befehle erteilt, datz derselbe ohne jede Behinderung seine Fahrt durchführen kann. Im übrigen be finden sich aus der von dem Dampfer aus der Hin- und Rückreise eingeschlagcnen Route keine deutschen Streitkräfte. Irgendeine Gefährdung des amerikanischen Schiffes von deut scher Seite ist daher ausgeschlossen. Die Rcichsregierung hat aber darüber hinaus die ameri kanische Botschaft aus Nachrichten hingewiesen, die bereits in der Presse Eingang gefunden haben und die sich mit gewissen, der Reichsregierung zugegangenen Informationen dek- ken, wonach von den Regierungen der im Kriege mit Deutsch land befindlichen Länder ein Anschlag aus den „Presi dent Roosevelt" geplant und vorbereitet wird. Angesichts der Tatsache, datz die Feinde Deutschlands aus durchsichtigen Motiven bereits zweimal versucht haben, durch Anschläge aus Dampfer mit amerikanischen Passagieren und Zuschiebung der Schuld hieran aus Deutschland, die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu stören, hat die Reichs regierung die Vereinigten Staaten auf diese Nachrichten auf merksam gemacht. Sie hat dabei der Erwartung Aus druck gegeben, daß die amerikanische Regierung, die selbst ja das größte Interesse an der Erhaltung des Lebens ihrer Staatsbürger hat, daher auch ihrerseits zur Vermeidung einer Störung der deutsch-amerikanischen Beziehungen alles tun wird, um durch entsprechende Maßnahmen solche verbrecherischen Pläne der Gegner Deutschlands zu vereiteln. Englische Saboteure am Panamakanal Daß England es mit aller Gewalt darauf abgesehen hat, durch einen verbrecherischen Verzweiflungsakt die internatio nale Lage noch zu seinen Gunsten zu wenden, steht nach den bisherigen Verbrechen des Intelligence Service fest. Die Eng länder halten sogar mehrere Eisen in dieser Richtung im Feuer, denn die Reichsregierung hat zuverlässige Meldungen, daß eine beträchtliche Anzahl britischer Geheimagen ten des Secret Intelligence Service in Mexiko, vor allem in der Nähe des Panama-Kanals, eingetroffen ist. Die Aufgabe dieser Agenten besteht darin, Zwischenfälle zu inszenieren, Sabotageakte zu verüben, die dann Deutschland in die Schuhe geschoben werden sollen. Die verzweifelte eng lische Regierung glaubt offenbar, durch diese Mittel das ame- rikanische Volk in eine Angst- und Hatzpsqchofe gegen Deutsch land hineinmanövrieren zu können. Das Schlagwort von der ,ch. Kolonne", das seit geraumer Zeit von der englischen Pro paganda in Amerika benutzt wird, soll im amerikanischen Volk die Aufregung und Angst erzeugen, die die eng lischen Kriegshetzer für ihre Machenschaften benötigen. Ein Vorfall, wie er typischer nicht sein kann, wird von der amerikanischen Nachrichtenagentur INS. aus Dol Rio (Texas), in der Nähe der mexikanischen Grenze, gemeldet, wo am 22. 5. angeblich drei „Raziagenten* mit dem Hakenkreuz gekennzeichnete Propagandaliteratur verteilt und die amerika nische Flagge beschimpft haben sollen. Der Zwischenfall wurde von einer gewissen amerikanischen Presse zu einer üblen Hetze gegen Deutschland ausgeschlachtet Die Feststellungen, die die amerikanische Nachrichtenagentur International News Service zu diesen Meldungen getrofsen hat, ergaben die völlige Haltlosigkeit dieser Behauptungen, und es blieb von dem ganzen aufgebauschten Vorfall lediglich ein Anhänger einer religiös-fanatischen Sekte „Propheten von Jehovah" übrig, der auf Grund seiner pazifistischen Eiystellung der amerikanischen Flagge den Gruß verweigert hat. Solche und ähnliche Vorfälle werden täglich von der bri tischen Propaganda benutzt, um die Beziehungen zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Volk zu vergiften. Dem gleichen Zweck dienen auch die von britischen Korrespondenten amerikanischer Zeitungen in Mexiko sabrizierten Meldungen über den angeblichen „Zustrom als Touristen verkappter Gestapoagenten" nach Mexiko. Diese Propaganda wurde in Mexiko als derartig aufdringlich empfunden, datz Präsident Cardena es sür notwendig erachtete, der immer steigenden Be unruhigung seines Volkes durch die Erklärung entgegenzu. treten, datz von einer „Fünften Kolonne" keine Rede sein könnte. , Trotz dieser Haltung vernünftiger und klarblickender Staatsmänner wird man in ganz Amerika weiterhin damit rechnen müssen, daß die britische Propaganda kein Mittel und kein Verbrechen scheuen wird, um ihr Ziel, die Erzeugung einer antideutschen Kriegsstimmung im amerikanischen Volk, zu erreichen. ^8 Ms der Rundfunk mit den ersten Takten deI Liedes W „Es braust ein Ruf wie Donnerhall" die Sondermeldung' aus dem Führerhauptquartier ankündigte, die dem deui- M schen Volk die Kapitulation der belgischen Armee mit- W teilte, standen olle im Banne dieses gewaltigen Sieges. W Wenn man darüber nachdenkt, erscheint einem die Größe M der Leistung fast unvorstellbar. Man möchte schon nicht W mehr an ein Spiel des Zufalls glauben, daß wiederum W ineinemFeldzugvon18Tagenein Vasall Eng- lands zu Boden geschlagen wurde. l8 Tage hat es ae- W dauert, bis die polnische Armee zerschlagen war. IN W fünf Tagen gelang es den deutschen Truppen, Holland zu W überrennen, und nun wiederum in 18 Tagen mutz eine W hochgerüsteis und anerkannt tapfere Armee vor der Ge- W wall der deutschen Wassen und dem unüberwindlichen W Mut der deutschen Truppen sich bedingungslos ergeben. W 18 Tage, erfüllt von heroischen Kämpfen, die die ganz» W Welt im Banne gehalten haben. Der Weg der deutschen W ^Truppen ist gekennzeichnet von unzähligen Heldentaten^ M angefangen von der Erstürmung des Forts Eben W Emael von Lüttich und der kühnen Tat unserer Fall- W schirmjäger bei dem Vorstoß auf Rotterdam bis zu W dem Durchbruch durch die M a g i n o t - L i n t e, mit dem W ganzen Schwung der unsterblichen deutschen Infanterie« W Jeder Schritt aus den Schlachtfeldern Belgiens und W Frankreichs zeugt von höchstem deutschem Soldatentum. W Heute stehen die Söhne dort, wo die Väter einst mit W gleichem Mui und gleicher Hingabe gekämpft haben Aber W dank der deutschen Führung und dank der Stärke unserer Waffen gelingt es den Feinden nicht, ihren Siegeslauf zu W hemmen. In l8 Tagen har die deutsche Armee Welt-, W geschichte gemacht, und die Ohnmacht der Plutokraten vor W aller Welt offenbar werden lasten. Diese 18 Tage ent- W scheiden noch nicht den Sieg, aber sie haben den deutschen W Soldaten die Bahn frei gemacht, um endlich gegen die Schuldigen selbst anzuireten, die nun nicht mehr in der W Lage sind, ein verführtes Volk als Kanonenfutter vorzu- W schieben. Und die Engländer und Franzosen dürfen dessen M gewiß sein, daß diese Tatsache den Mut und die Begeiste- W rung und die Hingabefähigkeit unserer Soldaten nur noch W steigern wird. , De» Tad nach Flandern seMe» Die deutsche Luftwaffe in majestätischer Alleinherrschaft VS« den gestürmten Bunkern von drei feindlichen Heere«. Von Kriegsberichter Rudolf Hartmann (P. K.) Die Welt hält den Mem an. Die stolzen Heeres der Franzosen und Engländer sind im Norden Frankreichsj und Belhiens unrettbar verloren. Es gibt keinen Ausweg mehr! für die Millionen der feindlichen Soldaten. Wer in Flandern! nicht freiwillig die Waffen streckt, der mutz sterben. Ohne Atempause zieht Kampfgeschwader auf Kampfgeschwader übe« dem Kessel der Alliierten eine Bahn und macht mit einem unvorstellbaren Bombenregen die letzten Stützpunkte des Fein des sturmreif. Nein, es gibt keinen Ausweg mehr für ihn. „A bas les armes!" — „Put down vour» armes!" — Es ist de« einzige Hilfsdienst, den wir mit dieser Aufforderung leisten können. Es sind die Ströme von Blut, die wir nicht Metzen lassen werden, wenn sich die Alliierten ergeben. Tage nur noch, und es wird dann alles um sie zusammenstürzen und uiederbrennen. Alles. Wenn es sein muß, das letzte Hansl Dann aber werden wir den Verbrecher in seinem Schlupfwin kel, in den er sich unangreifbar glaubte, selber auftuchen. „Dem deutschen Volk erklärt man keinen Kriey!" Diese! Worte des Führers haben wir von der Luftwaffe uns genau so zu eigen gemacht, wie unsere Kameraden zu Lande mrd zu» See. Jeder einzelne von uns. Der Morgen des 26. Mai dämmert matt Aber «uferen» Fliegerhorst im Westen herauf. Das Feldtelephon läutet. Esi ist sehr früh. — „Ab r-Zeft startbereit." Angrift aus Truppen- ansammlungrn und Flakstellungen." lautet der Befehl. Wir wissen sofort, daß es hart auf hart gehen wird. Im Raum von Flandern ist durch die Einkesselung des Feindes nunmehr seine konzentrierte Feuerkraft beieinander. Di« letzte« Feind- flüge haben ergeben, datz hier aus jedem Meter fast ein Geschütz stehen mutz. Jedes einzelne von ihnen Wlt zahllose Geschosse zu unserem Abschuß bereit. Und sie schießen gut, die Betgier und Franzosen. Bei einer derartigen Massierung von Batte rien kann es gar nicht anders sein. Dieser Auftrag führt i«! die Hölle selber hinein. Aber wir werden ihnen einen bittereu Sonntag bereiten! Die Maschinen sind bis zur äußerst zulässige« Grenze mit Bomben aller Kaliber beladen. Eine Gruppe Megt den Tod nach Flandern ! x Bei Gent-Audenarde erreichen wir den Wutz llEScmttz Da sehe« wir in das Gesicht des Krieges. Seltsam überfällt es jeden Mann der Besatzung, wenn er von fern her die ersten Mnndungsfeuer der Geschütze aufblitzeu sieht. And dann krepieren auch schon dicht um unsere Gruppe die ersten leichten und schweren Flakgrangten. Es riecht nach P«l- ver. Da — in das Tacke« des Maichinenaewehrs klingt er» Auf den Vormarschstraßen. 1PK.-Huichke-WeltbilL-Waaenbora-M.) Deutsche Flak an der Kanalküste. (PL-von Hausen-WeMiMMMrch«LMiÄ