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Wilsdruffer Tageblatt : 28.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194005286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400528
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-28
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 28.05.1940
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M vlMgeMr Trimilch Zu einer Botschaft der britischen Admiralität Wie Havas meldet, wurde vom Ersten Lord der britischen Admiralität eine triumphierende Botschaft an den Chefkomman dierenden der holländischen Armee gerichtet, aus der hervorgeht, das; zwei holländische U-Boote, die in Rotterdam gebaut wurden, unversehrt in England eingetrosfen find, nachdem sie die Minen felder durchquert hatten. In der Botschaft werden die Schiffe der holländischen Marine mit dem bezeichnenden Satz willkom men geheißen: „Der Beistand eurer Waffen wird für die Alli ierten von großem Wert sein." Einmal ist in dieser Botschaft bemerkenswert, daß es fetzt anscheinend nur noch unter Wasser möglich ist, den Kanal zu überqueren (wenn auch wegen der Minen nicht gefahrlos!), zum anderen verdient festgehalten zu werden, daß sich die britische Admiralität von den zwei U-Voolen einen großen Wert für den Velltand im Kampf gegen Deutschland verspricht Mit Churchills so häufig ausposaunter ..Beherrschung der Meere" durch England ist es wohl also doch nicht mehr allzuweit her. Schllesllich ist bemerkenswert, daß es England viel mehr daran liegt, Beistand zu finden, als den kleinen Staaten Schutz zu gewahren. Was wiederum unsere These erhärtet! „Times" last nicht Miel „Englische Matrosen rannten srühlich mit Erplosioladungcn umher" — Primitivstes llntermenschentum tobte sich in Holland ans In den Berichten vom niederländischen Kriegsschauplatz mehrten sich in den letzten Tagen die Nachrichten von der un glaublichen Zerstörungswut des englischen Militärs in den Län dern, die die Engländer angeblich als „Beschützer" betreten hatten. Wenn es noch eines weiteren Beweises über die englische Urheberschaft dieser Zerstörungen bedurft hätte, so erbrachten ihn fetzt die Engländer telbst, und zwar behandelte die „Times" diese Vorgänge in einem ausführlichen Tatsachenbericht und einem eigenen Kommentar. Die Ausführungen dieses der englischen Regierung nahe stehenden Blattes bestätigen nicht nur die aktive Rolle, welche englische Matrosen bei diesem Zerstörungswerk spielten, son dern auch die Planmäßigkeit ihres Vorgehens und die sadistische Freude, die sie hierbei empfanden. Trägt doch ein Absatz des „Times"-Berichtes direkt den Untertitel: „Fröhliche Zerstörung!" Es heißt dann weiter: In Nmuidcn landete eine Malrosen abteilung unter einem Korvettenkapitän.... ihre Hauptaufgabe .... bestand darin, alles zu zerstören, was ... von Wert war und nicht sortgeschleppt werden tonnte.... Englische Matrosen rannten fröhlich mit Explosivladungen umher...." Die „Times" beschließt dann ihren Kommentar mit fyl- gender bemerkenswerter Feststellung: „Es war offensichtlich, daß die Flotte wieder einen Beweis ihrer traditionellen Anpas sungsfähigkeit an ausgefallene Situationen geben mußte, und sie ist ihn an keiner Stelle schuldig geblieben. Man kann aber annehmeN, daß es viele der — von deutschen Bombern — gehetzten Männern als eine beträchtliche Erleich terung ihrer angespannten Nerven empfanden, daß sich ihnen die Gelegenheit bot, bei der Vernichtung der holländischen Vor räte dem primitivsten Zerstörungslrieb feien Lauf zu lassen... " So steht also die „traditionelle Anpassungsfähigkeit" der königlich britischen Flotte aus, und von solcher Primitivität find die Gefühle, die ihre Besatzungen bei der „Verteidigung der Zivilisation" beseelen! Suff Cooper nimmt den Mnnd voll Heuchlerische Hetze im Londoner Rundfunk: Der britische Jnformationsminister Duff Cooper hat Meder eine seiner beliebten Rundfunkreden gehalten, in der er in französischer Sprache dem französischen Volk nach be kannter englischer Methode Mut zuzusprechen suchte. Dabei verschwieg er nicht, daß kritische Stunden über England und Frankreich hereingebrochen seien, verfiel dann aber gleich Wieder in die bekannte und berüchtigte plutokratische Kriegs hetze. „Die Deutschen lieben den Krieg ebenso, wie wir ihn verabscheuen. Sie lieben ihn, weil sie Barbaren sind. Wir hassen ihn, weil wir zivilisiert sind." So etwas erkühnte sich der britische Jnformationsminister der Weltöffentlichkeit vor zusetzen. Ist es nicht England, das in den letzten hun dert Jahren di« meisten Kriege geführt hat? Sind es nicht die >Demo - Plutokratien, die in Syrien und in Palä stina, in Tunis und in Marokko, in Indien und in Afrika Beweise ihrer „Zivilisation" gegeben haben, indem sie mit Bomben und mit den brutalsten Unterdrückungsmethoden die Völker vergewaltigt haben? Sind es nicht England und Frankreich, die die weitgehendsten Friedensangebote des Führers hohnlächelnd zurückgewiesen haben? Sind es Eng land oder Frankreich, die der Welt die großen Dichter, Musiker, Philosophen geschenkt haben, oder waren die Män ner wie Goethe, Beethoven, Wagner. Brahms, Händel und die vielen anderen großen Deutschen nicht vielmehr Kinder des deutschen Volkes, das ein Kriegshetzer wie Duff Cooper jetzt.als ein Volk der Barbaren herabsetzen möchte? Die Engländer und Franzosen rühmen sich in ihrer widerlichen Heuchelet immer ihrer Kultur und Zivilisation, obwohl sie nichts anderes als eine dünne Tünche ist, um da-, »nit die Blöße des kulturellen Niederganges Englands und Frankreichs schamhaft zu verdecken. Die Wahrheit sprach allerdings Duff Cooper aus, wenn pr sagte, Frankreich und England schlügen sich um ihre nackte Existenz. Fern vom Schlachtfeld, wo die Opfer der pluto- kratifchen Kriegsverbrecher verbluten, ist es leicht für einen Kriegshetzer wie Dnfs Cooper, zu erklären: „Tausendmal besser ist es zu sterben, als als Sklave des Naziregimes zu leben". So recht glauben diese Worte nicht einmal der kämp fende Tommy und Poilu dem großmäuligen britischen Jnfor mationsminister. „ssadiem BrNrag «Met" Vielsagende Erklärung des englischen Vizekönigs Ler englische Vizekönia Lord Linlithgow erklärte in einem Rundsunkvortrag, Indien habe bereits seinen Beitrag zum ge- meinsamen Kampf geleistet, denn indische Truppenteile kämpf ten Seite an Seite mit den Briten. Diese Schlacht sei erst der Beginn des großen Kampfes, der alle Hilfsquellen des britischen Reiches in Anspruch nehmen werde. Jetzt sei deshalb nicht die Zeit für Diskussionen. Der Austrag aller Meinungsverschieden heiten müsse „auf einen späteren Zeitpunkt" verschoben wer den. l!) Was das britische Weltreich heute brauche, fei Einigkeit, Mut und Glaube. * Der oberste Repräsentant der britischen Herschaft in Indien bestätigt also mit wichtiger Befriedigung, daß Indien „seinen Beitrag" durch Lieferung von Kanonenfutter für den Krieg ver britischen Plutokratie bereits geleistet hat, wobei sein Wort von dem „gemeinsamen Kamps" in allen nationalbewußten Kreisen Indiens aus schärfsten Widerstand stoßen wird. Noch größere Entrüstung wird allerdings die erneute bruiale Ableh nung der berechtigten indischen Forderungen Hervorrufen. Die Inder werden aus ihren trüben Erfahrungen mit den Verspre chungen Englands zweifellos wissen, was sie von der weiteren Vertröstung „auf emen späteren Zeitpunkt" zu halten haben. An -er Seite Deutschlands Stürmische Kundgebung in Florenz—-Alle warten aus den Befehl des Duce In Florenz fand eine gewaltige Großkundgebung statt, bei der Staatsminister Farinaeci, Mitglied des Großen Rates des Faschismus, sprach und unter stürmischem Beifall der Menge u. a. den Satz prägte: „Unser Platz ist an der Seite des von Adols Hitler geschossenen heroische« Deutsch land, das gegen den gemeinsamen Feind kämpft." „Der mächtige Rus dieser Großkundgebung will dem Duce zeigen", so sühne Staatsminister Farinaeci im einzelnen aus, „daß alle aus seinen Besehl warten Mit seinem prophetischen Blick Hai Mussolini schon vor vier Jahren die heutigen Er eignisse vorausgesehen und rechizeiltg, aber vergeblich gegen über den Plutokralien seine warnende Siimme erhoben. Schon seit 1920 hat das Welljudentum seinen Krieg vorbereitet und aus ihn hingearbeitet. Danzig und der Polnische Korridor waren nichts als Vorwände. Der wahre Grund des Krieges besteht darin, daß das Weltjudenlum den machtvollen Auf stieg der autoritären Smaien nicht zulossen wollte und die Stunde für gekommen hielt, um si< in Staub und Asche zu legen. Nach Deutschland sollte Italien vernichtet werden. 1940 entwarfen Reynaud, Daladier und Chamberlain eine Karte des neuen Europa, in dem Italien gedemütigi und oerstümmeli werden sollte." Farinaeci schloß: „Die alten Kämpfer der faschistischen Nevolmion, die drei Kriege mitgemacht haben, danken Gott vasür, daß er die entscheidende Stunde in einem Zeitpunkt schlagen läßt, wo sie noch starke Muskeln und starke Herzen haben." Treueschwur der faschistischen Studenten Anwesenheit des Kronprinzen von Italien, dem von der Menge wiederholte stürmische Huldigungen dargebracht wurden, sind die Sportwettkämpfe der faschistischen Studen- tenverbände im Stadion Mussolini in Turin abgeschlossen worden. Dis Schlußveranstaltung wurde durch die gemein same Abgabe des Treneschwures an den Duce: „Ich werde für die natürlichen Ansprüche des italienischen Volkes kämp fen. Ich werde für die Freiheit des Vaterlandes aus den Meeren kämpfen Ich werde kämpfen, »m im Namen Ita liens zu siegen, und kämpsen wie der Duce befiehlt. So schwöre ich" eine erhebende Feier. * Englandfemdriche Kundgebung in Burgos In Burgos sand eine spontane Kundgebung gegen England statt, an der sich ein großer Teil der Bevölkerung lebhaft beteiligte. An der Spitze des Demon- strationszuKs wurde ein riesiges Plakat mit der Aufschrift „Gibraltar für Spanien" getragen. Auch in anderen spani schen Städten haben englandseindliche Kundgebungen statt- gesunden. Blutgierige Diktatur „Säuberungsattionen" in England und Frankreich. Wie die amerikanische Presse aus London meldet, übt der Oberkriegsverbrecher Winston Churchill in England eine blutige Nachejustiz. Zahlreiche Engländer sähen wegen „landesverräterischer Umtriebe" der standrechtlichen Erschießung entgegen. Wie in Frankreich sein Kollege Reynaud und sein jüdiscl^er Gesinnungsgenosse Mandel, sucht auch W. C., die schweren Schlappen, die er auf den Schlachtfeldern einstecken muß, durch brutalen Terror gegen „Dcfaitisten" und, „Landes verräter" im eigenen Lande wettzumachen. In Frankreich hat der jüdische Innenminister Man del wiederum acht Polizeikommissare ihres Postens enthoben. Frankreichs jüdischer Fronvogl läßt sich keine Gelegenheit ent gehen, um die sogenannten „Desaitisten" in Frankreich nieder- zuknüppekn. Mehr als 62 000 Personen sind in eirier Woche auf der Straße angehalten urid vernommen worden, mehr als 500 Personen ins Gefängnis geworfen worden. Reynaud wieder in London Reynaud, Frankreichs Ministerpräsident von Englands Gnaden, besuchte — nach einer Reuter-Melduna — am Sonn- tag London, um „mit Churchill und anderen Mitgliedern des britischen Kriegskabinetts zu konferieren". — Mit anderen Worten heißt das also, daß sich der Söldner Reynaud angesichts der immer ernster werdenden Lage der Westmächte neue An weisungen von feinem Herrn und Gebieter W. C. geholt hat. HoKauSs Verrai Es bestanden genaue Abkommen mit England. Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, daß die holländische Regierung ein verräterisches Spiel betrieben und seil langem gemeinsame Sache mit England gemacht hat, dann liefert diesen Beweis die Aussage eines hohen Beamten des holländischen Außenministerin ms, über die die römische Nachrichtenagentur „Agenzia Stefani" folgendes berschtet: „Ein hoher Beamter des holländischen Außen« Ministeriums machte am 9. Mai nachmittags dem Ver treter der Agenzia Siesani in Holland einige vertrauliche Mit teilungen, die angesichts des Ganges de.r Ereignisse ihren ver traulichen Charakter nunmehr verloren haben. Diese Mit teilungen lassen den Schluß zu, daß die holländische Regierung seit geraumer Zeit mit London Fühlung genommen hatte, um einen gemeinsamen Plan sür den Fall von Feind seligkeiten mit Deutschland auszuarbeiten, und daß -die West mächte durch Londons Vermittlung Holland sosortige mili tärische Hilfe zugesagt hatten, und zwar insbesondere Flug zeugkontingente und Artillerie. Deshalb habe sich die An strengung Hollands im September ausschließlich aus den Bau von Befestigungen konzentriert, die an der Grenze mit Deutsch land ein imposantes Ausmaß angenommen hätten. Die Ge samtpolitik der holländischen Regierung zielte geschickt aus die Tarnung der einseitigen Verteidigungsan lagen bin, indem sie das Prinzip der unbedingten Neu tralität nach allen Seilen hin proklamierte und erklärte, daß Holland sich im Falle einer Aggression, von welcher Seite sie auch immer kommen möge, zur Wehr setzen würde, ohne irgendwelche Hilse für die Verteidigung des Mutterlandes oder der Kolonien zu erbitten Im Gegensatz dazu bewiesen die wenige Stunden nach Beginn der deutschen Gegenaktion ersolgte Inanspruchnahme der englisch-sranzösischen Hilse, der im voraus und zu drei Vierteln nach England durchgesührte Export der Gold reserve der Holländischen Nationalbank sowie die Flucht der Herrschersamilie und der Negierung nach England, daß zwi schen den Regierungen vom Haag und von London genaue Abkommen bestanden, und daß bereits ein Druck ausgcübt worden war, um Holland zu bewegen, ohne weiteres in die Front der Westmächte einzutreten. Diese Druckversuche, die offenbar wegen der Gefahren die eine offene Stellungnahme mit sich gebracht hotte, zurückgswiesen wurden, halten eine sympathische Ausnahme in gewissen Kreisen gefunden, in oenen man aus das Uebsrgewichi der Macht Englands un bedingt vertraute und es für ausgeschlossen hielt, daß Deutsch land rasch einen Plan durchführen könnte, der es ihm ge statten würde, die Befestigungen an der belgischen und höl- ländischeu Grenze vor dem Winter zu durchbrechen, d. h. vor dem Zeitpunkt, an dem England bereit gewesen wäre, in den Entschcidungskampf einzutreten." Wer MgeM. wird eMMen Nirgendwo kann sich die innere Schwäche der Plutokratien besser zeigen als in der Verhaftungswelle, mit der sich Paris und London überbieten Genau wie in Frankreich wird jetzt m England aus alle Fremden Jagd gemacht. Die Zahl der Verhaf tungen steigt stündlich. Der Präfekt von Belfort hat an alle Hotelbesitzer, Gaststätteninhaber und Friseure eine War nung gerichtet, daß sie für alle in ihren Räumen gemachten defaitistischen Aeußerungen zur Verantwortung gezogen würden. Wie der „Paris Soir" meldet wurden ein Grieche, ein Araber und ein Portugieie wegen antisranzösiicher Aeußerungen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt Also sogar die Ausländer und vor den Spürhunden des Juden Mandel nicht sicher. In Marseille wurde eine riesige Polizeiaktion in Gang geieyt. bei der nicht weniger als 7000 Perwnen angehalten und 200 ver haftet wurden. Im Londoner Haren wurden über 400 verdäch tige Dampter Wune die Magazine und Hafenanlagen der Poli zei nach Waffen Munition und Uniformen sowie nach verdäch tigen Ausländern durchsucht. Bisher hat man nichts entdeckt und wird nun Vie Hetzjagd sortketzen Man trifft Abwehrmaßnahmen gegen Fallschirmjäger und versteigt sich dabei zu io drastischen Methoden, wie sie der Gouverneur von Malta ausgeklügelt Haft Er löst das Problem radikal und verhängt ein Ausgehverbot von 23 bis 5 Uhr. Personen, die diesem Befehl zuwiderhandeln/ sollen erschossen werden. Auch die Franzosen in Schanghai sind von der Fallschirm psychose befallen. In der französischen Niederlassung wurdev verstärkte Schutzmaßnahmen getrosfen. , Aas Meese Keimst. Wilsdruff, am 28. Mai 1940. Spruch -es Tage« An der Geduld erkennt man den Mann! Goethe. Jubiläen und Gedenktag« 29. Mai 1456: Gründung der Universität Greifswald. — 1594: Der kaiserliche Feldherr Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim in Pappenheim geboren. — 1809: Sieg der Tiroler am Berg Isel. — 1918: Einnahme von Soissons. Sonne und Mond (Sommerzeit): 29. Mai: S.-A. 4.46, S.-U. 21.09; M.-A. 1.35, W.-U. 13.03; letztes Viertel 2.40 Verderbliche Vorräte Viele Nahrungsgüter haben nur eine begrenzte Haltbarkeit oder sind bei nicht ganz sachverständiger Lagerung, zu der die Einhaltung bestimmter niedriger Temperaturen gehört, dem Angriff zahlreicher tierischer Schädlinge ausgesetzt. Diese Vor aussetzung läßt sich bei Aufbewahrung im Haushalt kaum je erfüllen. Unter die Gruppe dieser Nahrungsgüter, die keines wegs leicht verderblich, aber auch nicht allzu lange haltbar sind, fallen die zahlreichen Nährmittel, wie Grieß, Graupen, Rudeln, Reis, Makkaroni, Suppenwürfel, Maizena, Mondamin und Puddingpulver. Es gehören dazu aber auch Mehl und manche Gewürze wie Zimt, Pfeffer und Kümmel. Alle diese Nahrungs- oder Genußmittel sind von mannig- altigen Kleinschmetterlingen und Käserarten bedroht, mag es ich um fertige Tiere oder um deren Ei-, Larven- oder Puppen- tadium handeln. Der Diebkäser, der Brotkäfer, der Speckkäfer, der nicht nur im Speck vorkommt, die der Kleidermotte ähn liche Kakao- oder Heumotte, die Dörrobstmotte, der Kornkäfer, der Reiskäfer, der Reismehlkäfer, die Mehlmilbe — das sind die wichtigsten dieser unangenehmen Lebewesen, die meist nur wenige Millimeier oder auch nur Bruchteile eines Millimeters lang sind. Sie befallen mit Vorliebe die genannten Lebens mittel, verspinnen sie, das heißt durchziehen sie mit einem Gswehe von Fäden, oder verklumpen sie, bohren sich Gänge und machen allmählich, wenn sie ihr Zerstörungswerk lange genug fortsetzen können, völlig unbrauchbar. So weit braucht es aber nicht zu kommen. Wenn man seine Nährmittel von Zeit zu Zeit gründlich durchsieht, kann man den Beginn eines etwaigen Befalls leicht feststellen und das noch einwandfreie Nahrungsgut von, verdorbenen Teilen, etwa durch Durchsieben, trennen. Zum Unterscheid von verdorbenen Konserven braucht man bei nur teilweisem Befall nicht das ganze Quantum des Nährmittels wcgzuwerfen, sondern kann es durchaus noch für die menschliche Ernährung verwenden. Im Notfall ist es immer noch als Futtermittel zu gebrauchen. Schärfste Verdunkelung Pflicht! Gefährliche Neugierde bei Flakfeuer. — Nicht nur bei Fliegeralarm in den Luftschutzkeller. Es ist in der letzten Zeit wiederholt beobachtet worden^ daß bei Abwehr überraschender seindlicher Lustangrifse, für die Fliegeralarm nicht gegeben wurde, Teile der Bevölke rung aus Neugierde sich aus die Straße begeben haben. Hierzu wird erneut darauf hingewiesen, daß durch der artiges Verhalten unnötige Verluste unter der Zivil bevölkerung entstehen können. Grundsätzlich ist bei Flieger alarm oder bei Abwehr überraschender Angriffe, d. h. bei eigenem Flakfeuer, der Luftschutzraum aufzusuchen. Letz teres ist insbesondere bei der Planlosigkeit englischer Angriffe erforderlich, da, um Ruhe und Betriebsstörungen zu vermei den, nicht grundsätzlich sämtliche in Frage kommenden Gebiete gewarnt werden können. Es ist festgestellt worden, daß die feindlichen Flieger int westlichen Grenzgebiet fast ausschließlich nachts an greifen und ihre Bomben planlos überall dort abwerfen, wo sie einen Lichtschein bemerken können. Deshalb ist es Pflicht eines jeden, die Verdunkelung schärfstens durchzuführen; denn dies liegt ebenso in seinem eige nen Anteresse wie in dem des gesamten Volkes. Nur so ist es möglich, sich selbst und das gesamte Volk vor jedem Schaden aus der Luft zu bewahren. Dies gilt nicht nur für das Grenzgebiet, sondern auch im gleichen Maße für das Hei matgebiet. Auch in der Heimat mutz alles vermieden werden, was dem nächtlich einfliegenden Gegner irgendei« Ziel für seine Bombenabwürfe bieten kann. Verlängerte Amtszeit der Friedensrichter und Schiedst männer. Durch Anordnung des Reichsjustizmtnisters ist die Amtsdauer der auf Zeit bestellten Friedensrichter und Schieds männer und ihrer Stellvertreter allgemein bis aus welteres! verlängert worden. Die Bekämpfung de« Kartoffelkäfers Die Kartofselkäserbekämpfung, die während des Krieges besonders wichtig ist, erfährt durch die vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft erlassene 8. Verordnung zur Abwehr des Kartoffelkäfers insofern eine Aenderung, als zu dem zur Feststellung des Schädlings veranstalteten Such dienst bei Bedarf auch andere Personen als die Kartoffelan bauer herangezogen werden können. Diese Maßnahme hat sich aks notwendig erwiesen, um die stark mit Arbeit überhäuften Kartosselanbäuer zu entlasten. Die eigentliche Bekämpfung wird vom Kartoffel käserabwehrdienst in der bisherigen Weise durchge führt, jedoch haben in den stärker vom Kartoffelkäfer bedrohten westlichen Gebieten die Pslanzenschutzämter diele Arbeit über nommen.
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