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„Min, zuersi sahen wir kn der Dämmerung nur dunkleS Wasser unter uns, aus dem heraus sich dann die Schiffe als schwarze Striche abhobcn. Unsere Bombenwirkung und das Mündungsfeur der Flak zeigten dapn aber Ziel und Wirkung unserer Einschläge. So mutzte denn auch eine hartnäckige Flab stellun'g die Wucht deutschen Stahles spüren!" „Und die Scheinwerfer?" Ehe die lanaen, weißen Finger dir Flugzeuge erreichten, halten unsere Flieger ihr Vernichtungswerk schon gründlich getan. Und so schnell und ungehindert unsere Männer gekom men waren, so vrogrammätzig flogen sie auch wieder der Hei- mat M. Und allen Reuterlügen zum Trotz fanden sich alle Flugzeuge ohne die geringste Beschädigung an Mann und Material am Ausgangspunkt wieder ein. Im Gesechtsstand aber kündete dann die Zusammenstellung der Ergebnisse von dem bisher größten, gegen feindliche Seestreit- kräjte erzielten Erfolge. Ernst Hesse. Stärkster Eindruck in aller Wett Das Ausland zu Englands vernichtender Niederlage Der harte Schlag, den die deutsche Luftwaffe gegen Eng land geführt hat und der dir Ucberlegenheit Deutschlands ganz klar hat zutage treten lassen, hat in der ganzen Welt tiefsten Eindruck hinterlassen. Die Zeitungen veröffentlichten die deutschen Meldungen in größten Ueberschriften und brach ten schon in den Ueberschriften zum Ausdruck, datz die deutsche Luftwaffe eine vernichtende Aktion gegen England unter nommen hat. Englisch französische Pläne durchkreuzt Die italienischen Blätter veröffentlichten die Mel dungen über die gewaltigen deutschen Erfolge in Scapa Flow neben der Brenner-Begegnung in ganz großen Ueberschriften auf den ersten Seiten mit Bildern. Sie üben scharfe Kritik an Churchills Methode, der nach alter Manier die gewaltigen deutschen Erfolge abzustreitcn versucht und ml« Biedermanns miene die schwere Schlappe Englands zu vertuschen bemüht ist. Einige Zeitungen weisen aus die Bedeutung von Scapa Flow für England hin. Sie nennen diese Bucht den Hauptverteidi gungshafen Englands. Ein Angriff auf Scapa Flow treffe auch das militärische Prestige Großbritanniens besonders stark. „Popolo di Roma" u. a meint, die deutsche Luftwaffe habe englisch-französische Pläne durchkreuzt. Angriff aus Englands FlottenbafiS In den nordeuropäischen Ländern steht der erfolgreiche deutsche Angriff naturgemäß tm Vordergrund der Erörterun gen. Die dänischen Blätter haben sich lange Berichte ihrer Berliner Vertreter geben lassen und haben die Schilderungen der Bcsatzungsmitgliedcr der deutschen Flugzeuge in großer Aufmachung veröffentlich« Der Londoner Korrespondent der „National Tidendc" meint, Churchill werde sich in dem Parla ment einem Kreuzfeuer von Fragen ausgesetzt sehen, denn man werde von ihm Erklärungen darüber verlangen, wie es mög lich sei, daß die deutschen Flugzeuge so glatt durchschlüpfen und einen so wichtigen Platz wie Scapa Flow heimsuchcn konnten. Eine Kopenhagener Zeitung nennt den deutschen Flug aus Scapa Flow den größten deutschen Luftangriff aus die Kriegsbasis der englischen Heimatslotte. Auch in Stockholm und in Oslo ist der deutsche Fliegererfolg die Sensation des Tages. Die Blätter veröffent lichten neben den amtlichen Meldungen die Schilderungen der deutschen Flieger. Wenn auch die englische Darstellung wieder gegeben worden ist. so ist doch unverkennbar, daß die harten Tatsachen stärkeren Eindruck hinterlassen haben in der skan dinavischen Bevölkerung als das Gefasel Winston Churchills, der die englische Niederlage mit aller Gewalt vertuschen will. „Englands Stellung nie so schwach wie jetzt" In Amerika wird der Erfolg der deutschen Luftwaffe alS der größte deutsche Schlag gegen England angesehen. Die Nachrichten über den Vorstoß auf Scapa Flow beherrschten die Zeitungen in diesen Tagen. Die englischen Abschwächungs- Versuche werden kaum beachtet, dafür aber werden die Er lebnisberichte der deutschen Fliegerosfiziere in den Vorder grund gestellt. Bei einer Wertung des deutschen Erfolges kom men die amerikanischen Blätter zu dem Ergebnis, daß Eng lands Stellung nie so schwach gewesen sei wie jetzt. MNmnlsebesungarischenMnlfierM Der ungarische Ministerpräsident Teleki wird, Meldun gen der Budapester Korrespondenten der römischen Presse zu folge, Dienstag früh die ungarische Hauptstadt verlassen, um sich zusammen mit seiner Gemahlin nach Italien zu begeben. In Begleitung des Ministerpräsidenten werden sich einige hohe Beamte des Außenministeriums befinden. Eine oerniMenre Altin« Italien zum Angriff aus Scapa Flow Dte gewaltigen Ersolge der deutschen Flieger in Scapa Flow werden von den römischen Zeitungen in größter Auf machung und unter Wiedergabe von Bildern an hervorragender Stelle veröffentlicht. Die Blätter sprechen von einer „vernich tenden Aktion" der deutschen Luftwaffe. In London, so heißt es weiter, versuche man den deutschen Erfolg berabzumindern, indem man nur ein Schiss als getroffen zugeben wolle, aber ähnliche Fälle, in denen die britische Admiralität wachen- ja monatelang dementierte bis Churchill eines Tages mit Bieder manns Miene die Tatsache »uaeben mußte, berechtigten zu der Annahme, baß hier ein ähnlicher Vertuschunasversuch vorliege. Die Bedeutung von Scapa Flow für England sei. wie der . Mesiaggero" mitteilt, schon oit im englischen Unterhaus in bewegter Debatte unterstrichen worden Scapa Flow lei der Hauptverteidigungshasen Englands und zugleich eine Art Sym bol des militärtzchen Prestiges Großbritanniens. „Popolo di Noma" meint, die deutsche Luftwaffe habe englisch-französische Pläne durchkreuzt. „Beweis für die hohe Leistungsfähigkeit der deutschen Flieger" Der Angriff deutscher Flieger auf Scapa Flow findet auch in allen poiugiesischen Blättern größte Beachtung. Die Zeitun gen geben den deutschen Wehrmachtsbericht auf der ersten Seite wieder. Die Zeitung „Seculo". die eine Kartenskizze veröfjent- licht. um die Entfernung zwischen Deutschland und Scapa Flow zu zeigen und die Größe der Leistung hervorzuheben, bezeichnet den Flug als Beweis für die hohe,Leistungsfähigkeit de- deut schen Flieger Sen einem Monat üderfövlg Britischer Dampfer „Tiberton" gilt al« verloren Wie Reuter aus London berichtet, ist der britische Dampfer ..Tiberton" «5225 BRT.l bereits einen Monat überfällig und man halte ihn deshalb als mit seiner gesamten Besatzung ver loren. Nach Zusammenstoß gesunken Der unter der Flagge von Panama fahrende Dampfer „Basra (3193 VRT.) ist. wie „Hausgefunds Dagblad" meldet, m der Nordsee nach einem Zusammenstoß gesunken. Die aus 26 Mann bestehende Mannschaft wurde von einem norwegischen Schuf gerettet. Schweden wollte nicht Kriegsschauplatz werden Außenminister Günther über die Vorgeschichte des Moskauer Friedensschlusses Der schwedische Außenminister Günther kam bei einer Veranstaltung des schwedischen Publizistcuklubs nochmals aus die Haltung Schwedens in der finnisch-russischen Frage zu sprechen. Der Minister wies u. a. daraus hin, daß die Perspek tiven, die sich bei einem eventuellen Eingreifen der Westmächte in Finnland eröffnet hätten, besonders in Frankreich Anklang gesunden hätten, wo die festgesahrene Westfront nicht populär sei. Eine Verlegung des Krieges nach Skandinavien hätte den Westmächlen vielleicht die Gelegenheit geboten, den Erzexport nach Deutschland abzuschneiden. Am 29. Januar hätten die Russen in einer Note mitgeteilt, daß sie nicht grundsätzlich gegen eine Vereinbarung mit der Regierung Nvtl-Tauner seien. Die finnische Regierung müßte jedoch einen Vorschlag vorlegcn. Es wäre absurd gewesen, so erklärte Außenminister Günther, wenn die schwedische Regierung sich geweigert hätte, die russifche Note an Finnland zu übermitteln. Die schwedische Regierung sei fest davon überzeug« ge wesen, daß das Auftreten von Westmächlegruppen in Schwe- den zur Folge gehabt hätte, daß der Krieg nach Schweden hinübergezogen und das schwedische Volk in den Krieg htncin- gezogen worden wäre. Wenn Schweden und Finnland in einem gemeinsamen Krieg gestanden hätten, so würden diese Länder hinsichtlich ihrer Versorgung mit Kriegsmaterial von den Westmächlen abhängig geworden sein und würden wahr scheinlich auch bald deren direkte Hilse gebraucht haben. Ein Durchmarsch von Westmüchtctrnppen durch Schweden nach Finnland hätte unzweifelhaft die gleiche Wirkung gehabt Araber zum Kriegsdienst gepretzt Au« Arz erfährt man. baß Araber bestimmter Jahrgänge in FranMsch-Marokko. die sich nicht „freiwillig" in die franzo- sifche Armee einreihen lassen wollen, verhaftet wurden. Es kam verschieden«!!» zu heftigen Zusammenstößen zwilchen de« jran« zösifchen Werber» und ihren arabischen Opfern. Oer Held von Tanga Zum 76. Geburtstag Lettow Vorbecks General von Lettow-Vorbeck, der Held von Ost" afrika, vollendet am 2V. März sein 70. Lebensjahr. Seine Leistungen im Weltkriege sind allgemein bekannt, und es gibt insbesondere wohl keinen deutschen Jungen, der nicht seine Heldentaten in Deutsch-Ostasrika kennt. Vier Jahre lang hat er mit 20 000 Mann Deutsch-Ostasrika gegen ein feindliches Heer von 300 000 Mann verteidigt, und ungeschlagen hat er schließlich vor der überwältigenden feindlichen Uebermacht die Wassen niedergclcgt. Unter den vielen Heldentaten dieser vier Jahre ragen besonders hervor die Schlacht von Tanga im November 1914, wo 1000 Mann das 8000 Engländer und Inder starke Expeditionskorps vernichtend schlugen, sowie die Schlacht bei Lindi im Oktober 1917, in der von Lettow-Vor beck mit 1500 Mann eine 6000 Mann starke feindliche Divisio« überkiel und ausrieb (Atlantic-Wagenborg-M.) Paul von Lettow-Vorbeck entflammt einem alten Soldaten geschlecht. Er wurde am 20. März 1870 in Saarlouis geboren und im Kadettenkorps erzogen. Während seiner militärischen Lausbahn machte er von 1900 bis 1901 im ostasiatischen Er- peditionskorps den Feldzug in China mit. Bereits im Jahre 1904 wurde von Lettow-Vorbeck zur südafrikanischen Schutz- ttuppe verseht, wo er sich während des Ausstandes 1904 bis 1900 besonders auszeichncte und schwer verwundet wurde. Er kehrte nach Deutschland zurück, aber seine Sehnsucht ging immer wieder in die Kolonien. Am 20. April 1914 ging sein Wunsch tn Erfüllung, die der Ernennung zum Kommandeur der ost- afrikanischen Schutztruppe. Was General von Lettow-Vorbeck während des Weltkrieges in Deutsch-Ostasrika geleistet hat, wie er bis zuletzt nur noch mit einer Handvoll Männer gegen eine Hundertsache Ueber macht kämpfte, das alles ist als Ruhmesblatt in die deutsche Geschichte ausgenommen. Zahllose Bücher berichten von den Heldentaten Lettow-Vorbecks, seiner Schutztruppe und nicht zu letzt seiner treuen Askaris. Am 27. August 1939 verlieh der Führer General von Lettow-Vorbeck den Charakter als General der Infanterie. Zrland wird seine LeutralitSI vettei-Igt« Erklärungen de Daleras Die amerikanische Zeitung „New York Times" gibt ein« Unterredung ihres Dubliner Berichterstatters mit dem irischen Ministerpräsidenten d« Valero wieder, in der de Valer« unter anderem erklärte, es bestehe kein Grund zu der Annahme, daß Irland nicht imstande sei, seine Neutralität aufrecht' zuerhaltcn. Irland habe jede mögliche Maßnahme getroffen zur Durchführung wirklicher Neutralität und zur Verteidigunt seiner Neutralität, falls sie verletzt werden sollte. * Die Angestellten des Luftwarnungsdienstes tm London«« Bezirk Paddington wurden durch eine heftige Explosiv« höchst unsanft aus dem Schlaf geweckt. Ein Hagel von Trüm mern und zerbrochenem Glas ergoß sich über sie. Man nimmt in London an, daß es sich hierbei wieder um einen Bomben anschlag der irischen Nationalisten handelt. nkNkscit-ltccniLLllwrr vuacu ve«»o ^eiLrelr.weno/w/L (32. Fortsetzung.) „Aber -- daS geht doch nicht, lieber Professor! Ich Möchte Ihren Freund nicht " Professor Burger zog ihn lächelnd mit sich. „Kommen Eie, mein Lieber, reden Sie nicht lange! Es ist schon genug Zeit verstrichen." — Drausien wartete Franz und Benedikt Becherkamp, der letztere mit seiner gesamten Familie. Man hatte beschlossen, das große Ereignis im „Schwarzen Ochsen" zu feiern, einem Hotel von ausgezeichnetem Ruf, dessen Besitzer seinen Bedarf an Waren bei Benedikt Becher kamp deckte. Das gab keine f^hr erfreuten Gesichter, als Eugen mit seiner Nachricht hcrausrückte. Da er aber bald nachzu- kommen versprach, so beruhigte man sich schließlich. WaS hätte man auch anderes tun sollen ... Die Nacht war frisch und sehr klar. Am Himmel hing die silberne Scheibe des Mondes und spiegelte sich in glitzernden Reflexen im Wasser des Inns. Eugen Becherkamp betrachtete ergriffen daS unver gleichliche Schauspiel, während er mit dem alten Herrn auf dem Jnnkm dahinschritt. Zur Linken schimmerte die weiße Mauer der Residenz gespenstisch in der Dunkelheit. „Es ist sonderbar," begann Eugen halblaut zu sprechen, „daß jch fünfzehn Jahre hindurch mich auf einem falschen Weg befinden konnte, ohne es jemals zu merken. Und datz eine Kleinigkeit, ein ganz neben sächliches Geschehnis genügte, um mich auf die rechte Bahn zu führen. Jch glaube wenigstens, datz ich jetzt im Begriffe bin, den rechten Weg zu finden." „Das Schicksal liebt es, sich der kleinen Dinge zn be- dienen, wenn es um arotze Entscheidungen geht. — Was geschah Ihnen denn?" „Ein junges Mädchen begegnete mir und nannte mich einen Lüaner. Das war MeL." „Und — das hat sich Eugen Becherkamp so zu Herzen genommen?" „So kurz und geradehin ausgedrückt stimmt es natür- lich nicht. Ich will versuchen, es Ihnen zu schildern." So erfuhr der Aufhorchende, was seit dem gestrigen Vormittag mit Eugen Becherkamp geschehen war. „Ja, das kann ich wohl verstehen, aber — Sie sind erst am Anfang, noch wißen Sie nichts Rechtes mit dem Erlebnis zu beginnen. Doch was Sie uns heute abend schenkten, das war schon ein schöner Beweis sür die wir- kcnde Begnadung. — Jenes Mädchen, von dem Sie sprechen, kenne ich." Eugen Becherkamp blieb überrascht stehen. „Wie, Sie kennen Fräulein Volkmer? Die junge Dame ist aber erst seit einigen Tagen in Passau. — Ah, richtig, sie er zählte mir ja von diesen musikbegeisterten alten Herren, «n deren Gesellschaft sie den ersten Abend verbrachte. Einen mächtigen Respekt scheint sie vor Ihnen zu haben!" Die beiden nächtlichen Wanderer waren, nm die Ort- spitze biegend, an der Donauseitc wieder stromaufwärts gegangen und hatten nun den Rathausplatz erreicht. Vor dem Eingang zum Ratskeller blieb der Professor stehen. „Auf eind Sekunde, mein Lieber, ich bin sofort wieder da!" Becherkamp nickte und griff nach einer Zigarette, um sich die Zeit zu vertreiben. Aber oer gute Professor war schneller zurück als er vermutet hatte. „Das ging aber rasch," meinte Eugen. „Ist Ihr Freund sehr böse auf mich?" „Jch habe noch gar nicht mit ihm gesprochen! Habe es mir anders überlegt. Hätten Sie nicht Lust, mit hineinzukommen? Wiesner würde sich sicher freuen, Sie kennenzulernen." Becherkamp schien leicht verärgert. „DaS ist möglich, aber — ich habe eigentlich keine Lust dazu, verzeihen Sie mir die Offenheit. Ich möchte über meine Zukunfts pläne mit Ihnen sprechen." „Das können wir trotzdem- wenn Sie meinen Freund erst kennen, werden Sie* nicht zögern, ihm Ihr Ver trauen zu schenken. Und ich glaube, daß auch Iräulein Volkmer eine aufmerksame Zuhörerin sein wird." Becherkamp starrte den^ Sprechenden verblüfft an. „Fräulein Volkmer, ist die denn auch drinuen?" „Ich denke wohl, datz ich mich auf meine Augen ver lassen kann. Ick kab sie jedenfalls drinnen sitzen, zwi- sehen Albert Wiesner und seinem Sohn, und es kam mir vor, als Hütten es die beiden darauf abgesehen, der jungen Dame den Kopf zu verdrehen." „Ach so!" entgegnete Becherkamp enttäuscht. „Ein junger Mann ist auch mit von der Partie. Da würde mein Dazwischenkommey, fürchte ich, nur störend wirken." i „Während ich eher daS Gegenteil behaupten möchte — immer die gute Sehkraft meiner Augen vorausgesetzt. Fräulein Volkmer kennt doch den jungen Wiesner ver- mutlich erst seit einer Viertelstunde. Und sie sah mir genau so aus, als ob sic noch ganz unter dem Eindruck Ihres Donauwalzers stüude." Becherkamp warf die halbgerauchte Zigarette in den Rinnstein. „Kommen Sie!" lachte er und öffnete dem Professor die Tür. Fräulein Olga Mitterer, in ihrem feschen, pelzver- brümten Uebergangsmantel. stand wartend unter der Tür des Redouten aales. Als Heine Sutter mit rotem Gesicht an ihr vorübereilen wollte, hielt sie ihn lachend an. „Nanu, Sütterling, so allein? Wo haben Sie den« Ihr Fräulein Braut gelassen?" Heine hob wütend oen Blick. „Quatsch keinen Kohl, Mädchen! Tie Volkmer ist nicht meine Braut. Würde mich auch schönstens bedanken! Die sucht sich ihre Freunde dort, wo am meisten zu holen ist!" „Ach!" machte Fräulein Mitterer und bekam ganz ! rnnde Augen vor Witzbegier. „Und — wer ist der Glück liche?" „Irgend so 'n Onkel!" Sutter wurde auf einmal sehr freundlich, denn er war zu dem Entschluß gekommen, sich für den Aerger anderweitig zu entschädigen. „Und wie steht es mit Ihnen, mein Goldkind? Auch versetzt, wie? Wir könnten uns zusammentun und uns einen vergnügten Abend machen! Was sagen Sie zu diesem phantastischen Vorschlag?" j Das Golökind rümpfte herausfordernd ihr Näschen. i „Ich mit Ihnen? Pah! Wenn Sie es wissen wollen: ich habe mich mit Herrn Becherkamp verabredet. Wir wollen beide noch ein bißchen bummeln." Herr Sutter knirschte mit den Zähnen. „Na, dann viel Spatz! Hoffentlich müssen Sie nicht zu lange warten. Wenn es Ihnen schief gehen sollte, können Sie immer noch auf mich zurückgreifen. Ich bin im Kaffee „Orient" und löse Kreuzworträtsel." > lFvrtteMma tolat.)