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WUSdrMer Tageblatt 2. Blatt zu Nr. 94 — Montag, den 22. April 1940 Der Führer aufdem Ballon derReichsl^ Die begeisterten Kundgebungen auf dem Wilhelmplatz, Mit denen die Bevölkerung dem Führer dankerfüllten Herzens ihre Geburtstaasglückwünsche darbrachte, steigerten sich im Laufe des Tages immer wieder zu neuen Höhepunkten stür mischen Jubels. Bald nachdem sich der Führer auf dem Bal kon der Reichskanzlei gezeigt hatte, strömten aus allen Zu- gangsstratzen neue Menschenmengen zum Wilhelmvlatz, ab und jung, Männer und Frauen jeden Berufsstandes. Nm den Führer zu sehen, von Breslau nach Berlin gereift Unter den Menge befand sich auch eine 86jährige weitz- haarige Frau, die, lediglich um den Lenker der Geschicke un seres Vaterlandes einmal persönlich zu sehen, die Reise vov Breslau nach Berlin allein angetreten hatte. Sie und die vielen Tausend anderen harrten des Augen blicks. wo sie Adolf Hitler ihr begeistertes „Führer, wir gratulieren Dir!" zurufen konnte. Gegen 13,30 Uhr erschien der Führer abermals in seiner feldgrauen Uniform auf dem Balkon. Den ganzen Tag über hielten die Kundgebungen an. Um 20 Uhr erfüllte der Füh rer noch einmal die stürmische Bitte der Tausenden und er schien ein letztes Mal an seinem Geburtstag auf dem Balkon der Reichskanzlei. Aber erst als das abenvliche Dunkel über den weilen Platz hereinbrach, verhallte der Jubel der Tau- senve, die das Glück hatten, an diesem Tag aus dem Wil- belmplatz in unmittelbarer Nähe des Führers zu weilen und als Sprecher des ganzen Volkes ihren Geburtstagsgruß per sönlich darzubringen. Lleber allem fleht die Pflicht! Aufruf Generalfcldmarschall Görings an die Männer und Frauen der deutschen Wirtschaft. Generalfeldmarschall Hermann Göring, der Beauftragte für den Vierjahresplan, erlietz am Geburtstag des Führers einen Aufruf an die Männer und Frauen der deutschen Wirtschaft. Der Ausruf hat folgenden Wortlaut: „Männer und Frauen in der deutschen Wirtschaft! In harter. Kriegszeit begeht der Führer heute' seinen 51. Geburtstag. Mit heißem Herzen bringt das geeinte deutsche Volk ihm in Liebe und Verehrung seine Glückwünsche dar. Nur Wenigen ist es vergönnt, dem Führer heute in die Augen zu schauen. Auf seinen eigenen Wunsch will der Führer keine Feiern. Der deutsche Soldat stehi an der Front, der Schaffende steht an seinem Arbeitsplatz in der Heimat. Ueber allem deutschen Tun und Handeln und über dem Ernst unserer Zeit steht das deutsche Pflichtbewußtsein. Aus diesem Pflichtbewußtsein und aus der nationalsozialistischen Opferbercitschast, die uns der Führer selbst gelehrt und vor- gelebt hat, ist die gewaltige Metallspende erwachsen, die ich heute dem Führer als Geburtstagsgabe des deutschen Volkes überbringen konnte. Aus Pflichtgefühl, Opferfreudigkeit und Gemeinschafts sinn ist auch die deutsche Kriegswirtschaft aufgebaut. Nicht willkürliches Erwerbsstreben des einzelnen, sondern die Er fordernisse der Gesamtheit bestimmen heute die deutsche Wirt schaft. Das unterscheidet das Wir.tschaf1sgejchehen unserer Zeit bon dem früherer Epochen. Ohne Disziplin und Einordnung hätten wir die uns vom Führer gestellten gewaltigen Aus gaben nie lösen können. Männer und Frauen des schaffenden Volkes! Am Ge burtstag des Führers laßt uns geloben, daß wir an diesen Nationalsozialistischen Grundsätzen festhalten wollen. Sie sind der Kraftquell, der uns zu höchster Leistung befähigt. Wenn du, schaffender Volksgenosse, dir die Wahrheit dieser Er kenntnis immer vor Augen hältst, dann schaffst du im harten Werktag wie der Soldat an der Front für die Zukunft des deutschen Volkes. Darum glaube niemand, daß es auf ihn dlleiq nicht ankämr. Im letzten Grunde hängt alles von der Einstellung des einzelnen ab, im Stollen unter Tage, in Hütten- und Walzwerken, in Fabriken und Verkehrsbetrieben, m Büros und Laboratorien ebenso wie auf dem Lande, wo öer Bauer und die Landfrau in ewigem Wechsel von Aussaat und Ernte ihr schweres Tagewerk verrichten. Wenn jeder stets und überall das Bewußtsein in sich E«gt, daß es gerade aus ihn und seine Arbeit anlommt, dann Machst aus den Millionen der Schaffenden die ungeheure Acht, die Höchstes vollbringt und sich allen Gewalten zum -rotz durchsetzt. Dann erfüllt ihr, Werkmänner und Werk- Allen der deutschen Wirtschaft, die Erwartung, die der Führer euch gesetzt hat." Tagosspruch Die beste Masse ist totes, wertloses Material, solange der Geist fehlt, der bereit, gewillt und entschlossen ist, sie zu füh ren. Deutschland wurde wehrlos, nicht weil Waffen mangelten, sondern weil der Wille fehlte, die Waffe für die völkische Forterhaltung zu wahren. Adolf Hitler. Der Führer ist euer Vorbild MLE Setz an die deutsche Jugend In einer morgendlichen Feierstunde sprach der Stellver treter des Führers am frühen Vormittag des Sonnabends an läßlich des Führergeburtstages zur deutschen Jugend. Rudolf Heß sprach von einem Berliner Fabrikunternehmen aus, wo sich die Jungarbeiter und die Jungarbeiterinnen versammelt hatten, zur Jugend im ganzen Reich, die in Betriebsappellen und Schulseierstunden vereinigt war, um Adolf Hitlers, des Schöpfers des Großdeutschen Reiches, zu gedenken. An der Feier in dem Berliner Betrieb nahmen auch Reichsleiter Dr. Ley, Mfred Rosenberg und ^Stabsführer Hartmann Lauterbacher teil. Rudolf Heß fühlte in seiner Ansprache u. a. folgendes aus: Meine lieben deutschen Jungen und Mädel! Ihr habt eure Arbeit unterbrochen — eure Bücher beiseite gelegt. Ihr grüßt in dieser Morgenstunde seines Geburtstages den Führer Großdentschlands. In vielen Tausenden von Be triebsappellen — in ebenso vielen Schulfeiern seid ihr deutschen Jungen und Mädel vereint in Gedanke« der Liebe, der Verehrung und der Dankbarkeit für den Führer. Und alle Deutschen haben nur den einen Wunsch an das Schicksal, daß du, unser Führer, noch viele Jahrzehnte bei uns bist. Daß du, Adolf Hitler, noch lange, lange dein Volk führst. Daß du noch lange, lange in guten und in schwe ren Zeiten als lebendiges Vorbild vor uns stehst, daß du wie bisher unser Leben leitest und unser Dasein gestaltest. Nach dem Kampf steht euch die Welt offen Meine Jungen und Mädel! Ihr wäret nicht Adolf Hit lers Jugend, wenn ihr heute nicht den Wunsch hättet, irgend wo im Kampf an der Front mit dabeizusein. Ich weiß, daß Vie meisten von euch mit ihrem Schicksal hadern, daß sie noch zu jung sinv, um Soldat zu sein. Doch tröstet euch, auch euren Einsatz als Männer wird Deutschland einst brauchen. Nach diesem Krieg wird Deutschland wieder Kolonien besitzen. Und dort werdet ihr Naum genug und Gelegenheit genüg finden, in Arbeit und in Abenteuer, im Kampf und Fleiß den Drang der Jugend in ungewisses Neuland und ungewisse Ferne zu betätigen. Wenn der große Kampf bestanden ist, den wir jetzt führen, steht die Welt euch offen: die Welt eures grotzdeutschen Vater- landes und die Welt, in der das deutsche Volk sich den Platz erkämpft haben wird, der ihm gebührt. Jeder von euch, jeder Junge und jedes Mädel kann auch heute seinen Teil beitragen zum Sieg. Ihr in Werkstätten, Kontoren und Fabriken, ihr seid ja vielfach schon direkt tätig an dem, was der kämpfende Soldat draußen braucht. Wenn ihr eure Arbeit gut macht, fleißig seid und lernt, dann helft ihr am Gelingen des Ganzen, und die Ge samtleistung des ganzen Volkes entscheidet über den Sieg. Ihr Mädel, helft der Mutter! Besonders ihr Mädel: Ihr könnt der Mutter frei willig manche Arbeit abnehmen und gerade dann, wenn sie schwer ist, sie stets frohen Mutes verrichten. Ob ihr heute schon in der Fabrik steht, ob ihr Metall sammelt oder Abzeichen ver kauft, ob ihr den Verwundeten in den Lazaretten eine Freude bereitet, ob ihr den Frauen Kohlen oder Kartoffeln in den Keller fahrt, ob ihr für sie einholen geht, ob ihr, wie ihr das diesen Winter ost getan habt, Schnee schippt, oder ob ihr Mädel euch bemüht, die ganz Kleinen zu pflegen und zu be treuen — was ihr tut, das ist ganz gleich! Daß ihr es mit Liebe tut und euch ganz einsetzt, darauf kommt cs an, so wie es im Leben immer daraus ankommt, wie einer sich einsetzt und Haß er ganz macht, was er anvackt. Gratulanten vor der Reichskanzlei. Welthild-Wagenborg. raue wtrnuyen heldischen Leistungen geschehen aber stets um ihrer selbst willen! Sie geschehen um der Rettung anderer ooer um des Plenpes an der Gesamtheit willen! Sie werde« so vollbracht, wie sic der Soldat an der Front vollbringt- Heldentum trägt seine Ehre in sich! Aber doch soll ein Volk nicht vergessen, seine Helden zu ehren! Denn: Wehe dem Volke, das keine Heldenvcrehrung mehr kennt! Tapferes Kämpfen erhält das Leben Richt grüblerische Vorsicht und angstvolles An-sich-selber- Denken erhält das Leben, sondern mutiges An packen und tapferes Kämpfen. Und das hat ein einzelner damals gegen eine Well von Feinden dem deutschen Voll ge predigt! Unermüdlich zog er durch Deutschland, Jahr um Jahr, landaus, landab. Er erfüllte die Deutschen mit neuem Glauben an sich selbst, mit neuem Glauben an ihr Volk. So sammelte er die Tapferen unter den Männern und Frauen um sich. Der Tapfere zog die Tapferen an. Denn es waren die Tapferen, die damals zu Adolf Hitler kamen. Nur sie er trugen auf die Dauer alle Verleumdungen. Verächtlichmachun gen und Verfolgungen, die es bedeutete, sich als National sozialisten zu bekennen. Der Weg, den Adolf Hitler ging, war der Weg des Mutigsten unseres Volkes. Und die Geschichte der Bewegung, mit der er sich den Weg bereitete, ist ei« Hohelied des Mutes. In dieser Zeit des Ringens Adolf Hitlers und der Seine« um die Seele des deutschen Volkes wurde die große Wand lung der Gesinnung der Deutschen geboren! Damals wurde der Keim gelegt zur Widerstandskraft, zur Opferbereit schaft, zur Einigkeit, zum Willen, durchzuhalten, komme, was kommen mag! Es wurde der Keim gelegt zu all den Tugen den, die heute unser Volk erfüllen, und von denen wir wissen, daß sie die Sicherheit für den Sieg bedeuten. Aus der nationalsozialistischen Bewegung wurde aber auch neu der Geist geboren, der im Angriff die beste Ver teidigung sieht. Der Geist, der heute unsere ganze Wehr macht so herrlich erfüllt. Dem Führer seid ihr verpflichtet Die Jugend von einst, die 1914 und auch später noch hinauszog in den Weltkrieg, sie hat gekämpft, wie auch die Jugend von heute nicht besser zu kämpfen vermag. Aber sie unterlag schließlich, weil hinter ihrem Mut hinter ihrer Tapferkeit, hinter ihrem Glauben nicht eine mutige, gläu bige und tapfere Führung des Volkes stand! Du, deutsche Jugend Adolf Hitlers, du hast die Gewiß heit, daß hinter dir ein Führer steht und ein Volk, für die Tapferkeit und Opfer nicht umsonst sein werden. Diesem deinem Führer aber und diesem deinem Volke bist du verpflichtet zu einem Leben der Bewährung. Das heißt für euch, Jungen und Mädel: Seid tapfer, auf daß ihr den Kampf des Lebens besteht. Haltet euern Körper gesund, auf daß ihr die Kraft habt zum Kampf. Seid stark im Charakter, daß eure Kraft stets ei«* satzbereit ist zum Kampf. Seid anständig und sauber in der Gesinnung. Habt den Mut zurWahrheit und verachtet die LügL, Seid ehrerbietig denen gegenüber, denen ihr euer Sein verdankt und denen ihr verdankt alles, was ihr geerbt hobt an Körper und Geist — seid ehrerbietig gegenüber de« Eltern und den Ahnen. Seid ritterlich gegenüber dem Schwächerem — wahrt! euer Recht gegenüber dem Starken. Ihr und alle, die nach euch kommen, ihr habt das leuch tende Beispiel Adolf Hitlers vor euch. Fragt bei all eurem Handeln, wie der Führer handeln würde, und ihr werdet »iq sehlgehen. Seid dem Schicksal dankbar, daß es euch die Gnade erwies, leben zu dürfen in einer Zett, die zur größten gehört m der Geschichte unseres Volkes. Seid dem Schicksal dankbar, daß es euch leben läßt zu* gleich mit einem Maune unseres Blutes, der so groß ist, wie es kaum einen zweiten gibt in der Geschichte. Stellt über alles euer Volk! Gott hgt es geschaffen. Er wird es erhalten — solange wir tapfer sind. Glaubt an Gott, der mit den Tapferen ist! Voll und Nation, sie bilden gemeinsam Pas Reich! Daß das Reich ewig sei, ist unsere Bitte Das Reich ist die greifbare Wirklichkeit d«A Deutschtums in der Welt. Dieses Reich, meine Jungen und Mädel, für das Kaiser, Könige, Herzöge gekämpft, um das ein Ullrich von Hutten, ei« Sickingen.gerungen, für das deutsche Dichter und Glaubens streiter, deutsche Handwerker, deutsche Bauern und deutsche Arbeiter in der Vergangenheit gelebt, gestritten und gelitten haben, für das Millionen Deutsche ihr Blut gaben, dieses Reich ist heute Wirklichkeit, dank Adolf Hitler. Und ich weiß, daß es die schönste Geburistagsfreude des Führers ist, selbst zu wissen, wie das grotzdeutsche Volk heute dieses, sein Reich, liebt, wie es alles Persönliche einzusetzen be reit ist, für dieses Reich — für diese Schöpfung Adolf Hitlers! Daß dieses Reich ewig sei, ist am heutigen Tage uusere Witte an Gott im Himmel. Dem Führer rufen wir zu: Adolf Hitler, der du u«s groß, stolz und tapfer gemacht hast, wir danken dir! Wir bleiben in Treue und Disziplin deine Gefolgschaft und wir bekennen: Es ist unser höchstes Glück, für dich zu schassen, sür dich zu kämpfen! , Adolf Hitler — Sieg Heil! Tin Volk gratuliert Seit den frühen Morgenstunden des 2V. April 1940 stehen die Menschenmengen auf dem Wilhelmsplatz vor der Reichskanzlei und wollen dem Führer ihre heißen Wünsche darbringen. Brau sende Heilrufe erheben sich, als der Führer aus dem Balkon seinem Führer. I erscheint. Die ganze Liebe des deutschen Volkes strömt ihm in i den Rufen und Grüßen entgegen als Zeichen unerschütterlichen Vertrauens und mttrennbarer Verbundenheit. s (WellbUd-Wagenborg-M.) Generalfcldmarschall Göring übergibt dem Führer die Geburtslagsgabe des deutschen Volkes. Der Führer dankt Generalfeldmarschall Göring für die Ge burtstagswünsche und die Metallspende des deutschen Volkes. (Presse-Hoffmann-Wagenborg-M.)