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Oer Brite sichtlich überrascht Der Angriff drr deutschen Luftwaffe auf die britischen o Transporter bei Harstad. Wie der OKW.-Bericht vom Mittwoch, 17. April, meldete, Ist bei dem erfolgreichen Angriff deutscher Kampfflugzeuge ein großes Transportschiff durch eine Bombe schwersten Kalibers getroffen worden. Wie wir hierzu erfahren, handelt es sich hierbei um einen der englischen Transporter, die bei Harstad, 60 Kilometer nördlich von Narvik, mit der Ausladung englischer Truppen beschäftigt sind. Der Angriff kam den Engländern sichtlich überraschend. Sie hatten in diesem so weit von deutschen Stützpunkten in Norwegen abgelegenen Gebiet offenbar nicht mit dem Erscheinen der deutschen Luftwaffe gerechnet. Die Bekanntschaft mit den deutschen Kampfflugzeugen wird den Briten deutlich gemacht haben, daß sie selbst an einer weltentlegenen Stelle nicht ungestört ihre Landungen vor nehmen können. Alle Bahnstrecken nach Schweden in deutscher Hand Der OKW.-Bericht gab auch die Inbesitznahme mehrerer Eisenbahnverbindungen bekannt. Diese Tatsache gewinnt an Bedeutung, wenn man sich die Wichtigkeit derartiger Bahn verbindungen in einem so bergreichen und schwierigen Ge lände, wie es Norwegen darstellt, vergegenwärtigt. Norwegische Streitkräfte haben an allen von deutschen Truppen in Besitz genommenen Bahnstrecken Widerstand geleistet. So konnte die Bahn zwischen Narvik und der schwe dischen Grenze erst nach kurzem heftigem Kampf mit einer norwegischen Abteilung genommen werden. Auch die Inbe sitznahme der Bahnstrecke Drontheim über Meraaker zur schwe dischen Grenze erfolgte, nachdem die deutschen Truppen die Befestigung Groethainer genommen hatten. Ebenso wurde Kongsvinger am Nachmittag des 16. April genommen, wobei wiederum eine Bahnstrecke von Oslo nach Schweden geöffnet wurde. Bei der Besetzung der Bahnstrecke Oslo—Frederik- stadt—Halden—Kronsjö zur schwedischen Grenze kam es gleichfalls zu Kämpfen. Der norwegische Widerstand konnte hier sehr rasch gebrochen werden. Durch eine Sprengung wurde eine Brücke beschädigt. Deutsche Pioniere konnten sie jedoch in kurzer Zeit soweit Herstellen, daß die Bahnstrecke be reits voll benutzbar ist. Damit sind alle vier Bahnstrecken, die Norwegen mit Schweden verbinden, in deutscher Hand. Kommodore Bonte f- Mit Kapitän zur See und Kommodore Bonte hat ein erfolgreicher und hochgeichiitster Ossizier sein Leben für Führer, Volk und Vaterland gegeben. Friedrich Bonte wurde am 18. Oktober 1896 in Potsdam als Sohn des kürzlich verstorbenen Marineobergeneralarztes a.D. Paul Bonte geboren. Am 1 April 1914 trat er als Seekadett in die Kriegsmarine ein machte das Gefecht aus der Doggerbank und die Skagerrak-Schlacht mit. Schon bei Doggerbank wurde er mit dem EK. I ausgezeichnet. An Bord des Linienschiffes „Markgraf" war Bonte an der Versenkung der Flotte in Scapa Flow beteiligt. Nach dem. Weltkrieg finden wir ihn in verantwortlichen Dienststellen bei der Heranbildung des Offiziersnachwuchses. Anschließend wurde er stur Admiralstabausbildung kommandiert und war anschließend im Stabe des Befehlshaber der Aufklä- runasstreitkräfte. Mit dem Aufbau der deutschen Flotte setzte der Bau und die Indienststellung von Zerstörern ein, denen der Kommodore seine ganze Neigung und Beachtung schenkte. Er wurde sehr bald Ehef einer Zerstörerdivision. Bei Beginn des gegenwärtigen Krieges wurde dem Kom modore die Stellung des „Führers der Zerstörer" zuteil. Für hervorragend geführte Unternehmungen seines Verbandes er hielt er bereits im Oktober und November 1939 die Spangen zum EK. II und EK. I. An der englischen Todesküsie gesunken Einer Meldung aus London zufolge ist der 4500 Tonnen große britische Dampfer „Stancliffs" vor der schottischen Küste gesunken. Ein Rettungsboot, in dem sich LL-Mann der Besatzung befanden, zerschellte. Vor Schottlands Küste gesunken Reuter zufolge ist der englische Dampfer „Disperser' an her Küste von Nordschottland gesunken. HLllcyt üöec kromsr, von Oksriin EopyriM vq prometheus-Bertag Eichacker WrödenzeU vet Manchen v. Fortsetzung. Mer es war nicht mehr Henriett Morahn selbst, die er sah. Es war nicht die seltsamste und reichste Frau von Co lombo, von der man sich so merkwürdig widersprechende Dinge erzählte Es war ein unsäglich leidvolles, einsames und ge- quältes Frauengesicht, das sich ihm entgegenhob. Ganz zu sammengesunken saß die Frau im Wagen. Noch einmal traf ihn der tiefe schmerzliche Blick. Er wollte den Schlag aufreißen, er wollte schreien. Aber der Wagen hatte mit jähem Ruck angezogen und verschwand in rasender Eile in der Dunkelheit „Es gibt vielleicht etwas im Leben dieser Frau, was sie Ihnen verheimlichen möchte!" sagte Ralston nach denklich zu Dürkheim. Die beiden Herren saßen beim Früh stück: Tee, Früchte, schöne goldgelbe Papayas und langes flaches Tschipati-Brot. Dürkheim träufelte Orangensaft auf die Frucht, die er in der Hand hielt. „Vielleicht!" sagte er schwer. Ralston sah ihn an. Eigen Augenblick schwieg er noch. Dann begann er zu erzählen: von Henrietts seltsamen Besuch, den er zufällig beobachten konnte. Von den großen Scheinen, die die Frau dem Mischling zusteckte. „Wenn sie doch sprechen würde!" sagte Dürkheim müde. Er lehnte sich zurück. „Das Schweigen paßt so gar nicht zu ihr. Und ich würde viel darum geben, wenn sie mir endlich aus ihrem Leben erzählen wollte..." Seine Stimme klang hart. „Aber wahrscheinlich ist es dazu schon zu spät..." Er sah Ralston an. „Ja, es ist so. Und ich würde ihr doch helfen! Immer und überall..." „Und was wollen Sie jetzt tun?" „Ich fahre zu ihr. Gleich heute morgen!" „Ja, das ist das beste!" Ralston reichte dem Freund Mit festem Druck die braune Hand. „Von Herzen Glück, Dürkheim. Vielleicht klärt sich doch alles auf!". * Vor dem Bungalow der Henriett Morahn hielt noch Erneute Beschießung von Rarvik Starke Verluste der Norweger bei Bjoernfjell Englische Secstreitkräfte haben am 16. 4. abends erneut Stadt und Hafen Narvik beschossen. Eine Landung englischer Truppen wurde jedoch nicht versucht. Von dem Gefecht, daß eine Abteilung der tm Raume von Narvik eingesetzten deutschen Truppen gegen norwegische Ab- teiftmgen führte, werden noch einige Einzelheiten bekannt. Das Gefecht hat bei Bjoernfjell stattgefunden. Die Norweger hatten hierbei außerordenrlich starke blutige Verluste. Sechs Offiziere und vierzig Mann sind als Gefangene in deutsche Hand gefallen. Aus dem Gefechtsbericht geht weiter hervor, daß die eigenen Verluste hierbei gering waren. 30-Zentimeter-Gefchütze vor dem Osloer Hafen Unter den in der Hafeneinfahrt von Oslo von der deut schen Kriegsmarine übernommenen und bereits abwehrbereit gemachten Küstenbefestigungen befinden sich nun neuerdings schwere Geschütze bis zu 30 Zentimeter Kaliber mit der dafür notwendigen Munition. Die Küstenverteidi- gung von Oslo hat damit eine weitere Verstärkung erfahren. „England vollkommen machtlos" Italien: Die Realität des deutschen Steges Während die italienische Oeffentlichkeit für die Falschmeldungen und „Siegesnachrichten" der plutokra- tischcn „Jnformationsministericn" in Paris und London nur ein bedauerndes Lächeln übrig hat, berichten die italienischen Zeitungen weiter von den unaufhörlichen deutschen Erfolgen in Norwegen und von dem ständigen Vordringen der deut schen Truppen. Dabei erklärt der „P o p o l o d' Italia" be zeichnend, England erweise sich gegenüber dem ungeheuren Ansturm der Deutschen als vollkommen machtlos. Die britische Flotte wage nicht, die von den deutschen Streitkräften besetzten Plätze anzugreifen Ein Meer von falschen Nachrichten genüge aber nicht, um die Realität des deutschen Sieges aus der Welt zu schaffen. Die italienische Presse betont, daß die strategische Lage trotz der Landung britischer Truppen im äußersten Norden Norwegens vollkommen unverändert sei. Dabei heben die italienischen Blätter die Merkwürdigkeit hervor, daß man in London über die Entwicklung der Operationen vollständig lm Dunklen tappe. „Gazetto del Popolo' erklärt, London spreche von „außergewöhnlichen Schwierigkeiten" bei den gegen die Deutschen in Norwegen entfalteten Aktionen. Mit einem Unterton von Spott stellt die italienische Presse dabei fest, daß der britische Premierminister Chamberlain sich nur dazu aus- zurafsen vermochte, einen Appell an die Mitarbeit der Kirchen zu richten. Allgemein stellt die italienische Presse unter dem starken Eindruck der deutschen Erfolge fest, daß die Engländer, die sich noch immer als die unbeschränkten Herren der Meere und -in besonderen gerade der Nordsee ansgeben wollen, weder die Nordsee noch den Gang der Ereignisse beherrschen. GMwWWe des Führers au das dänische Königspaar und Kronprinzenpaar Anläßlich der Geburt der Tochter des Kronprmzenpaares von Dänemark hat der Führer dem dänischen Königspaar und dem Kronprinzenpaar drahtlich leine Glückwünsche übermittelt. Beiriebsappelle und Morgenfeiern Die NSK. meldet: Am kommenden Sonnabend spricht der Stellvertreter des Führers ans Anlatz des Geburtstages Adolf Hitlers um 8 Uhr zur deutschen Jugend. Die Rede wird von einer Feierstunde i» einem Berliner Grotzbetrieb im Rahmen der Aktion für die geistige Betreuung der Hitlerjugend von sämtlichen Rcichssendern übertrage». Zur gleichen Zeit finden für die Werktätigen Betriebsappelle und für die Schulen Mor genfeiern statt. Im Anschluß an die Neichssendung wird, wie das Neichs- ministerinm für Erziehung. Wissenschaft und Volksbildung mit- teitt, in diesem Jahre in allen Schulen regulärer Unterricht abaebalten. VumSnien sichert die Schiffahrt Der rumänische Minister für Marine und Luftfahrt, Ge neral Theodorescu, legte dem rumänischen Parlament einen Gesetzentwurf vor über außerordentliche Maßnah men zur Sicherung der ordentlichen Schiffahrt in den rumänischen Hoheitsgewässern. ihr großer dunkler Wagen. Dürkheim fragte den Inder: „Frau Morahn daheim?" Der Braune sah den Europäer überrascht an. „Mistreß Morahn ist abgereist." Dürkheim fühlte, wie er erblaßte, auf seiner Sttrn standen feuchte Tropfen. „Wohin?" fragte er herrisch. „Antworte: Wohin?" Der Diener zuckte die Achseln. „Aber es muß doch jemand wissen, wohin sie gefahren ist?" Der Diener wies ins Haus. „Mister kann fragen, ich nichts wissen...", holperte er in seinem mühsamen Englisch. Mit langen heftigen Schritten ging Dürkheim dem Hause zu. Es gab mehrere Diener, zumeist Singhalesen, es gab einen chinesischen Koch und eine malaiische Kammerfrau. Mistreß Morahn war abgereist, ganz plötzlich. Nein, man wußte nicht, wohin. Der Haushalt blieb vorläufig be stehen, bis eine nähere Nachricht von Mistreß kam. Alle weiteren Dinge würden durch Mister Buley erledigt..." „Wer ist das?" Es kostete einige Mühe zu erfahren, wer Mister Buley war. Aber nach einer halben Stunde endlosen Fragens hatte Dürkheim doch die Auskunft bekommen, daß es sich um den Direktor einer groben englisch-indischen Bank handle. Kurze Zeit später saß er einem etwas leidend auS- sehenden älteren Herrn mit grauem Spitzbart im Bank gebäude gegenüber. Dürkheim fragte, ob Mister Buley wüßte, wohin Mi- streß Morahn gefahren sei? Er sagte sich, daß Umschweife sinnlos seien und steuerte kurzerhand auf sein Ziel los. Der Angeredete zog die dichten grauen Brauen hoch und betrachtete den Besucher einen Augenblick. Er sihwieg. Dürkheim wurde ungeduldig. „Aber ich weiß doch, daß Sre beauftragt Md, alles für Mistreß Morahn zu erledigen. Sie wissen, V» K« ist!" Der Direktor schüttelte den Kopf. Er n^r Dürkheims Karte hoch. „Sie irren, Mister — Dürkheim. Ich verwalte lediglich das Vermögen der Mistreß Morahn. Ich bin von ihr ge beten worden, die Kosten ihres Haushaltes von ihrem Konto aus ru bestreiten und durch einen meiner Beamten Amerika und Europa Eine Panamerika-Rede Roosevelts. USA.-Prästdent Roosevelt hat anläßlich des 5Vjäh« rigen Bestehens der Panamerikanischen Union in Washington eine Rede gehalten, in der er u. a. sagte: „Wir haben uns entschlossen, jeden Streit, der zwischen uns entstehen sollte, durch freundschaftliche Verhandlungen zu schlichten, auf den Grundsätzen der Gerechtigkeit und Gleichheit, nicht durch Gewalt. Wir in dieser Hemisphäre haben es nicht nötig, eine neue internationale Ordnung zu suchen, wir haben sie bereits gefunden Wir taten es ohne hysterisches Geschrei, ohne gewaltsame Truppenbewegungen. Wir haben die Welt aufgefordert, den Weg des Friedens mit uns zu gehen, und es wird uns gelingen, diesen Weg offen zu halten, wenn wir daraus vorbereitet sind, Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Heute können wir keine Illusionen haben. Wir hören von Gruppen, die behaupten, das Recht zu haben, ihre Lebensart anderen Nationen aufzuzwingen. Wtr begegnen wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen, die schlau darauf aogestellt sind, große Gebiete in politische Interessensphären hineinzuzwingen. Wir wissen, daß das, was in der Alten Welt geschieht, direkt und gewaltsam den Frieden und das Wohlergehen der Neuen Wett beeinflußt. Deswegen haben wir Maßnahmen ge troffen, die uns in die Lage versetzen, jedem möglichen Ereig nis zu begegnen. In Lima kamen wir überein, gegen einen Angriff zusammenzustehen. In Panama haben wir Mittel und Wege ausgearbeitet, den Krieg von unserer Hemisphäre fern zuhalten. Nach meiner Auffassung kämpft die Welt jetzt darum, ihre Lebensgrundlagen für kommende Jahrhunderte zu finden. Ich behaupte, daß dieses Leben aus positiven Werten begrün det sein muß." * Wenn Roosevelt mit Worten dafür plädiert, daß Amerika unrer sich bleiben soll, so soll das Amerika auch mit Taten tun. Dazu gehört, daß größere Zurückhaltung gegenüber den euro päischen Verhältnissen geübt wird, als dies kürzlich aus gewis sen Dokumenten hervorging. Schließlich ist, was dem einen recht ist, dem andern billig, und die europäischen Verhältnisse müssen nach europäischen Grundsätzen und nicht nach amerikanischen Ausfassungen geregelt werden. Europa redet den Amerikanern in ihre Verhältnisse nicht hinein, muß aber fordern, daß Amerika das gleiche lut. Wenn Roosevelt ferner von der Gewalt usw. gesprochen hat, die in Europa herrsche, so möge er an die entscheidenden Abschnitte der amerikanischen Geschichte erinnert sein, die er scheinbar vergessen hat. zu erwähnen. Denn in Kämpfen, dis" ein Jahrhundert überdauerten, hat Amerika mit Gewalt, mit hysterischem Geschrei und mit gewaltsamen Truppenbewe gungen sich die Kräfte vom Halse geschasst, die ihre Lebensart anderen Rationen aufzwingen wollten, eben jene Englän der, deren europäischen Herrschaftsträumen das Deutsche Reich jetzt ein Ende zu setzen im Begriff ist. Die Amerikaner sollten daher nicht so stolz und überheblich sein und sich einmal an die eigene Rase fassen. Vor allem gilt für Europa das gleiche wie für Amerika. Auch Europa - fordert seine Selbst bestimmung und verbittet sich amerikanische Ein mischungsversuche irgendwelcher Art Lüder vom Einsatz im Norden Neue Wochenschau entlarvt Lügenmärchen Die neue Wochenschau die m dieser Woche m den Licht spielhäusern zum Einsatz kommt, bringt einen weben fertigge- stellten und großartigen Bildbericht von den Aktionen, mit Venen Vie deutsche Wehrmacht Dänemark und Norwegen in ven mitt- täriichen Schug ves Reiches genommen hat. Es ist ein hervor ragendes und anschauliches Dokument ver genialen und überra genden strategischen Leistung der deutschen Wehrmacht, darüber hinaus Beweis gegen durchsichtige Lügen und Ereuelmärchen. Weder in Dänemark noch auch in Norwegen ist überall da, wo die deutschen Soldaten mit mustergültiger Disziplin und sreu- digem Einsatz ihre schwere Aufgabe erfüllen, etwas von Panik, Schrecken und Furcht zu verspüren, wie es die Westmächte gern wadrhaben mochten. Im Gegenteil. Aus vielen Bildern sieht man die deutschen Soldaten im freundlichen, oft fröhlichen Ge- klauver mit der Bevölkerung. Jung und alt, Männer und Frauen marschieren mit den mit klingendem Spiel einmarschie renden Truppen mit oder umstehen die Platzkonzerte unserer Musikkapellen. Auf einer Aufnahme aus Kopenhagen sieht man den dänischen König auf seinem täglichen Spazierrttt. Ein deut scher Offizier erweist ihm die Ehrenbezeugung, für die der König freundlich lächelnd dankt. Der Führer ist der Schirmherr des Deutschen Roten Kreuzes. Werde auch hier sein Gefolgsmann — erwirb die Mitgliedschaft! Yin und wieder auch auf ihren Teepflanzungen nach dem Rechten zu sehen und dort die Zahlungen an die Arbeiter vorzunehmen..." „Frau Morahn hat Teepflanzungen?" Dürkheim sah den Direktor erstaunt an. „Wissen Sie das nicht? Sie ist doch die Direktorin der früheren Van-Duerckschen Teefelder, hier nahe bei Co lombo. Riesige ausgedehnte Anlagen. Sie verwaltet sie mit viel Geschick." Dürkheim schwieg einen Augenblick verblüfft. Seit Wochen war er Gast bei Henriett Morahn ge wesen, hatte sie für eine verwöhnte Frau, für nichts weiter gehalten, — und auf einmal stellte sich heraus, daß sie eine Geschäftsfrau, und zwar eine besonders tüchtige war. Was waren das für Rätsel und Widersprüche! Und warum hatte sie ihm nie davon erzählt...? Buley betrachtete den großen Deutschen aufmerksam. „Sie glauben Wohl auch, daß Mistreß Morahn nichts weiter ist als eine schöne verwöhnte Frau, um die es tausend Skandastzeschichten gibt? Nun, ich kann Ihnen sagen, daß ich Mistreß Morahn von einer ganz anderen Seite kennengelernt habe —" Dürkheim beugte sich näher zu dem alten Herrn hinüber. „Mister Buley!" sagte er sehr ernst. „Ich bitte Sie, sagen Sie mir, wo ich Mistreß Morahn finden kann. Ich muß sie dringend sprechen... Können Sie mir nicht irgendeinen Anhaltspunkt geben?" Buley schüttelte sehr energisch den grauen Kopf. „Es tut mir leid, Mister Dürkheim, aber ich Weiß nichts! Heute morgen kam Mistreß Morahn in aller Frühe zu mir und sprach von einer unerwarteten längeren Reise. Ich wollte fragen, wohin sie fahre, aber sie wich mir aus, und ich hatte keinen Grund, in sie zu dringen —" Er. sah Dürkheim an. „Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.. Dürkheim atmete schwer. Es war alles klar. Henriett hätte nicht ihrer Dienerschaft so nachdrücklich eingeschärft, über ihr Reiseziel zu schweigen, wenn sie ihm nicht un bedingt ausweichen wollte! „Danke sehr, Mister Buley. Ich will Sie nicht länger aufhalten. Nur eines noch: Können Sie mir nicht etwas über die Lebensumstände von Mistreß Morahn sagen?" Buley zog wieder die Brauen zusammen, sein Gesicht war abweisend. Dann schaute er prüfend in das Gesicht des Mannes. Der tiefe ernste Blick Dürkheims schien ihn umzustimmen. (Fortsetzung folgt)