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MsdmfferTaMatt !ü°,n?" r RM Hau,, de, —- . . Nr. 89 — 100. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Dienstag, den 16. April 1910 Postscheck: Dresden 2640 Das „Wiisdrusser Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts ZwangSvergletch erlisch! teder Anspruch aus Nachlaß Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt »ar „Mirvrusser Lagedlan- er,cpeinr werriap» >1 UPI ^izuMprei« monall 2 NM «re, m ... , „ l.ou NM ,uzügl Bestellgeld Struelnummer 10 Rpl Alle Paiiansialien. Postboten, unsere AuSirüaer n W-aM,dlM,ÜI «ttsoruf, u. Um--»,-» L'Mr «-N delted, lein Anspruch ! ' u a>n l»ng oder Kürzung der B-zugrpr-tser Rücksendung ein gesandter Schriftstücke ersolgi nm. wenn Rückpon- belltest' » vretse lau, ausliegender PretiliNe Nr S. — Zisser-Gebühr, 2V Rps. — Vorgeschri» Kricheln zngriage und Platzwünsche werden nach Möglichleit berücksichtigt — Anzeigen-Annahm, vls vornnttttgs 10 Uhr Aür die Nlckttaketl de« men^ übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh. men wir leine Gewähr — — : — Bei Kontur« UN» Das Ende eines englischen Zerstörers. Nach kurzem Kamps wurde von einem deutschen Kriegsschiff auf der Ueberfahrt nach Norwegen ein englischer Zerstörer vernichtet. Unser Bild zeigt das von deutschen Granaten zer rissene feindliche Schiff. (Weltbild M.) Bollwerk gegen England Während die Engländer die überaus schweren Kämpfe auf der Höhe von Narvik, die für sie mit außerordentlichen Ver lusten verbunden waren, als einen Erfolg ihrer Waffen feiern möchien, konnten sie dort trotz ihrer gewaltigen Ueberlegenheil den heldenmütigen Widerstand der deutschen Truppen nicht brechen. Sie haben vor Narvik keinen. Ruhm geerntet, son- dern Schande. Trotz der gewaltigen Seestreitkräste, die sie auf diesen exponierten Posten im Norden gegenüber den Deut schen ausmarschieren ließen, vertrauten sie nicht nur aus ihre Uebermacht, sondern machten erneut die britische Brutalität und Bestialität zu ihren Bundesgenossen. Die englische See- geschichte, die eine einzige Kelte von kaum faßbaren Schand taten, von Mord, Rechtsbruch und Piraterie bildet, ist nun mehr um ein weiteres Kapitel britischer Unmenschlichkeit be reichert worden. Nach berühmten englischen Beispielen ist der Kamps gegen wehrlose, mit den Wellen ringende Schiffbrüchige fortgesetzt worden, und brave deutsche Soldaten mutzten ihr Leben als Opfer dieser Mordbanditen lassen. Die Engländer haben es nicht als ein Menetekel angesehen, datz die „Altmark"-Mörder ihr Schicksal erreichte und die „Cossak", jener Zerstörer, der sich seines Verbrechens gegenüber der wehrlosen Besatzung der „Altmark" noch rühmte, vor Narvik in Brand geschossen wurde. Der Ungeist der „Baralong"-Mörder ist bei den Engländern heute lebendiger denn je. Dafür hat schon Churchill gesorgt, der als der brmalste aller Kriegstreiber sich nicht scheut, Mörder auszuzcichnen. Aber alle Brutalität, alle Unmenschlichkeil der Kriegführung wird den Engländern aus die Dauer nichts nützen, so sehr sich die englisch-französischen Streitkräfte unter rücksichtslosen Opsern auch um irgendeinen greisbaren Erfolg bemühen, so dürfen wir heute sagen, daß unter Berücksichtigung des Gesamigeschehens die deutsche Aufgabe in Norwegen plan mäßig und mit größtem Erfolg gelöst worden ist. Die für die weitere Kriegführung entscheidenden Posi tionen in Süd- und Mittelnorwegen sind nunmehr in erheb lichem Maße gesichert und befestigt worden, wie aus den ver schiedensten Wehrmachtberichten hervorging, die von der An kunft weieirer Verstärkung und vor allen Dingen auch von der weiteren Befestigung der Küsten durch schwere deutsche Artil lerie zu berichten wußten. Auch für einen militärisch nicht ge schulten Menschen genügt ein einziger Blick aus die Landkarte, um zu erkennen, welche ausschlaggebende Bedeutung der feste Besitz der Westküste Sudnorwegens, vom Skagerrak bis hinaus nach Dronihcim, hat. Konnten die Engländer bisher schon die Nordsee nicht mehr als ihrem Machtbereich unterliegend an- sehcn, so sind sie jetzt durch den deutschen Gegenschlag völlig der Nordseeherrschaft beraubt worden. Die wichtigsten englischen Kriegshäfen in der Nordsee, vor allen Dingen die Shetland- inseln und die Orkneys, liegen umer der ständigen Bedrohung der nunmehr in Norwegen entstandenen deutschen Parallel- sroni zu England. Es gibt an der englischen Ost lüste überhaupt keinen sicheren Hasen mehr. Noch deutlicher wird der Erfolg, wenn man sich nur einmal vorstellen wollte, daß den Engländern ihr Schlag gegen Norwegen ge glückt wäre und daß sie unsere jetzigen Stellungen in Süd norwegen fest in ihren Händen hätten. Dann würden wir nicht nur die Herrschaft in der Nordsee verloren haben, sondern unter einem ständigen Flankendruck stehen, der auch unsere Ostseeverbindungen gefährdete. Die Engländer und Franzosen sind sich der schweren Schlappe, die sie erlitten haben, wohl bewußt, und ihre Gewalt- angrtsse aus Narvik sind nicht in der Lage, die ungünstige Po sition der Engländer noch irgendwie zu korrigieren, denn sie haben keinerlei strategischen Wert und gleichen den Versuchen eines Verzweifelten, der aus einer verlorenen Sache wenigstens noch einen Rest seines Prestiges retten will Wir haben es nicht notwendig, aus Prestigegründen etwas zu umernebmen, weil wir durch die errungenen Erfolge in Norwegen das Gesetz des .handelns unbestritten in unseren Händen haben. Das un vergleichliche Heldentum unserer Wehrmacht in allen ihren Tei len schuf ein neues Bollwerk gegen England, dessen Stärke die Engländer noch zu spüren bekommen werden. Gali das Wort: „England ist keine Insel mehr" schon für den bisherigen Kriegsverlauf, so ist es nunmehr mit der Insel- Herrlichkeit der Briten ganz vorüber, und so wie wir mit Stolz auf unsere Erfolge in Norwegen blicken, so schauen die Eng länder voll Bangen nach Bergen und Drontheim, weil sie trotz aller Lügen und Prahlereien Churchills und des verfrühten Glückwunschtelegramms seines Trabanten Reynaud fühlen, daß ein schweres Gewitter über England aufzieht und datz die Schläge, die die englische Flotte bisher hinnehmen mußte, noch nicht die letzten gewesen sind. Deutschland lampst für Europa Gegen die Knechtschaft der Vlutokatie - Los von Versailles; - Rosenberg sprach - -n der Eröffnung der Ausstellung „Los von Ver ¬ sailles! sprach Reichsleiter Rosenberg in Danzig. Die jüdifch- internatwnale Hochfinanz der Plntokratien. so betonre er kämpfe um die Erhaltung von Versailles Die nationalsozialistische Re volution dagegen habe einen neuen Staatsgedanken und aus chV.?tne neue Lebensanschauung geboren, an der die innerlich bruchig gewordenen Lebensauffassungen der Vergangenheit zer schellten. , . Das deutsche Bott könne auch aus diesen letzten Kamps stolz sein, weil' er die nationalsozialistische Weltanschauung unter die letzte ewige Bestandsprüsung stelle Deutschland trete in diesen Kamps nicht nur für sich ein, sondern es lei heute schon zum Schirmherrn des bedrohten und bedrückten europäischen Kontinents geworden. Damit aber tritt der Kamps Deutschlands in den Begriff einer Lebenskameradschast aller europäischen Staaten, denen gegenüber England das Räuberrechl einer Hungerblockade an wende. Das nationalsozialistische Deutschland als das Herzstück Zentraleuropas trete damit in jein historisches Recht ein Ge rade die Blockade Englands werde die europäischen Völker oer» anlasien. Deutschland als organische Friedensmacht Zentral- europas anzuerkennen. Gegen das Diktat von Versailles habe Deutschland das Selbstbestimmungsrecht der Völker auf seine Fahne geschrieben. Für Norwegen das beste Der Schutz der deutsche« Wehrmacht Ein norwegischer Offizier sprach im Rundfunk Der deutsche Rundfunk brachte aus Oslo eine Unterhal tung mit dem norwegischen Reserveoffizier der Infanterie, Stefensen. Er sagte, nach seiner Ankunft sei die Besetzung von wichtigen Militärpunkten in Norwegen durch Vie deutschen Truppen das beste, was Norwegen in dieser politischen Si tuation habe widerfahren können. Norwegen Hötte bestimmt eine gleiche Besetzung von den Westmächten bekommen. Es sei ja allmählich im norwegischen Bott bekannt geworden, datz nur zehn Stunden später dieses Schicksal unabwendbar gewesen wäre. Der größte Teil der Einwohner von Oslo sei sich jetzt absolut klar darüber, daß Deutschland Norwegens Integrität sichern werde. Daß der deutsche Führer so schnell, blitzschnell gehandelt habe, sehe er persönlich als ein Glück für sein Va terland an. Englische Falschmeldnnge» Zu den englischen Meldungen, wonach Engländer an ein zelnen Punkten der norwegischen Küste gelandet seien, wird bckanntgegeben, daß an den von deutschen Truppen beschien Orten und Räumen kein Engländer norwegischen Boden be trat Als Ergebnis des planmäßigen Vorgehens der deutschen Wehrmacht im Raum von Oslo kann ferner festgestellt wer ¬ den, vag Vieser Raum wecigeyenv von norwegischen Bruppen gesäubert ist. Wie man hört, sind die meisten norwegischen Soldaten aus diesem Gebiet über die schwedische Grenze ge gangen und interniert worden. Norwegische Truppen nach Schwede» abgedröngt ZOV Gefangene im Raum Oslo. 7 Geschütze erbeutet, Pulver fabrik besetzt — 28-cm-Eeschütze abwehrbereit Wie das schwedische Telegraphenbüro Stockholm mitteilt, haben Montag heftige Kämpfe bei Scarpnesä nahe der schwe dischen Grenze staltgefunden. Die schwedische Grenze ist von den Deutschen an mehreren Stellen erreicht worden Die norwegischen Truppen wurden auf schwedisches Gebiet abgedrängt, wo sie entwaffnet und interniert worden sind. Beim Vorgehen deutscher Truppen im Raume südostwärts Oslo wurden bei der Beseitigung norwegischen Widerstandes 3ÜV Gefangene gemacht, sieben Geschütze und eine große Anzahl von Gewehren sowie Munition erbeutet. Unter den im Oslo-Fjord von der deutschen Wehrmacht besetzten unp abwehrbercit gemachten Küstenbatterien befinden sich auch Geschütze vom 28-cm-Kaliber Die Abwehr der Küsten- vrrteidigung hat damit eine wesentliche Stärkung erfahren. Ber der Besetzung von Hönefoß durch die im Raume von Oslo eingesetzten deutschen Truppen wurde die dortige Pulver fabrik besetzt Aut dem norwegischen Uebungsplatz Hvalsmoen und in der Wasfenfabrik Kongsberg wurde eine große Menge von leichten und schweren Waffen stchergestellt. Bei den Waffen, die in Kongsberg in deutsche Hand kamen, handelt es sich in der Hauptsache um Gewehre. Maschinengewehre, eine große Anzahl Zwei-Zenrimeter-Kanonen und zahlreiche 40-mm-Flaks. In Anbetracht des geringen Umfanges der Waf- senfabrilation Norwegens hat dieser Erfolg besondere Bedeutung. Erfolgreiche deutsche Lt-Boot-Abwehr Wie die sieben feindlichen U-Boote ver nichtet wurden. Die deutsche U-Boot-Abwehr in der Nordsee, die, wie aus den Erfolgsmeldungen des Oberkommandos der Wehrmacht ersichtlich wurde, in der letzten Zeit besonders stark in Tätig keit trat, hat im Laufe des 13. und 14. April sieben feindlich« U-Boote vernichtet. Zwei davon wurden im aufgetauchten Zu stand von deutschen Flugzeugen angegriffen, mit Bomben be legt und so zum Sinken gebracht. Ein britisches N-Boot wurde durch deutsche Scestrcitkräfte gerade in dem Augenblick ver senkt, als es sich zu einem Angriff auf deutsche Transporter anschickte. Daß U-Boot wurde unter Master angegriffen und zum Sinken gebracht. Es kamen nur Wracktcile zum Vor schein. Trotz längeren Suchens war es nicht möglich, Ucbcr- lcbcnde des feindlichen U-Bootes zu retten. Westdemokraiische Verlogecheiien Der König von England hat sich bemüßigt gefühlt, an den König von Norwegen eine Botschaft zu richten, in der er seine und des britischen Reiches tiefe Bewunderung für den Mut und die Festigkeit ausspricht, die König und Volk in Norwegen in dieser kritischen Stunde, wo Deutschland durch einen un barmherzigen und vorbedachten Akt den Krieg in <;hr Land getragen hat", gezeigt haben. King Georg hält es für notig, Nor wegen der tiefen Sympathie zu versichern und er verspricht, dak leine Reaieruna in voller Zusammenarbeit mit der fran- (Vergleiche dazu den heutigen Leitartikels zöslschen Regierung alle Hilse dem norwegischen Botte z» bringen gedenke. Wir erinnern uns, daß eine ähnliche Botschaft auch Finn land seinerzeit erhielt, nachdem es mit Rußland seinen Frieden ^schlossen hatte und sich nicht daraus verließ, datz England die ihm versprochenen Hilfstruppen schicke. Es gehört aber nun einmal zum guten Ton in London, anderen Völkern Botschaf ten zu übermitteln und sie der englischen Sympathie zu ver sichern. Das kostet nichts und verpflichtet zu nichts, macht aber, so meint man in englischen Regierungskreisen, guten Eindruck. Wir nageln aus der Botschaft des englischen Königs nur den Satz von dem „unbarmherzigen und vorbedachten Akt" fest, durch den Deutschland angeblich den Krieg nach Norwegen getragen habe. Wir sehen, der König von England bedient sich oerselben Phrasen und trägt dieselbe heuchlerische Maske wie seine Minister, die den Krieg vom Zaun brachen. Er bekommt es ebenfalls fertig, so zu tun, als hätte England niemals daran gedacht, Norwegen den Krieg ins Land zu tragen. Er übersieht geflissentlich die fünf englischen Transportschiffe, die wir in Bergen geschnappt haben, und die den Beweis für den Angriff Englands aus Norwegens Selbständigkeit geliefert haben. Er übersieht geflissentlich den unerhörten Neutralitäts- bruch, den sich England Norwegen gegenüber erlaubte, als eS als erste Kriegshandlung im europäischen Norden Minenfelder vor Norwegens Küste anlegte. Der Präsident der französischen Republik Albert Le brun, konnte natürlich schlecht hinter dem englischen König zurückstehen. Bei der Gleichschaltung zwischen London und Paris konnte es nicht ausbleiben, datz Herr Lebrun ebenfalls an König Haakon von Norwegen eine Botschaft richtete uud ihn auch der französischen Sympathie und Bewunderung ver sicherte. Wie König Georg von England, so verspricht auch Lebrun, „mit allen Mitteln, die in seiner Macht stehen, Nor wegen wirksamste Hilse zu leisten." Wenn man dann schließlich noch in dem Schreiben die Wendung sindet, daß „Norwegen das Opfer eines deutschen Angriffs" geworden sei, so liegt der Verdacht nahe, daß die Botschaft König Georgs und das Schreiben des französischen Präsidenten Schablonenarbeit ist. Vielleicht aber auch meinte der Präsident der französischen Republik als treuer Diener der britischen Plutokratie sich engstens an den Wortlaut seines Verbündeten und Herrn i» London halten zu müssen. Wie dem aber auch immer sei, jeden falls erweist sich Herr Lebrun als kein schlechter Heuchler und Lügner. Wenn König Haakon von Norwegen jetzt auch noch an das norwegische Volk eine Proklamation erlassen hat, in der er zum Widerstand aufsordert, so stellt sich der norwegische König damit in den Dienst der Agitation gegen Deutschland. Scheinbar ist er von jenen verantwortungslosen und england- hörigen Kreisen Norwegens beraten worden, die durch ihr Verhalten ein« schwere Schuld aus sich geladen haben, und zu sammen mit dem König dem Volke einen sehr schlechten Dienst erweisen.