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MsdrufferTageblatt Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrcntamts Tharandt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Tageblatt» erschein» Werktag« 16 Uhr BezugLpret« monatt S RM tret Hau«, bet Postbcstcllung luzugl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpi Alle Pmtanstalten. Postboten, unsere Austräger u Geschäsitlielle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend i °nÄr"«näEoru" kein Anspruch aus Lteterung der Zel- «ng oder Nürzung des Bezugtpretse« Rücksendung etngelandter Cchris,stücke ersolgi nur. wenn Rückporto yeittegt Anzeigenpreise laut ausltegender Pretrliste Nr 8. — Atsser-<8ebühr:L0 Rps. — Borgeschrl» bene Erjcheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-An nahm« bi« vormittags m Uhr .. „„„ Für die Richtigkeit d„ durch F-rnrus übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 letten Anzeigen überne» men wir leine Gewähr - - — Bei Kontur« und -swangsverglcich erlischt seder Anspruch aus Nachlaß. Nr. 85 — 100. Jahrgang Drabtanschrist: ..Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 11. April 1940 MMAWiffkuMMMmese» 4 engkttche Zerstörer vernichtet, 1 schwer beWSRgl ons. Berlin, 10. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Morgengrauen des 10. 4. versuchten englische Seestreitkräste in Narvik einzudringen. Der An griff wurde von den dort liegenden Einheiten der Kriegs marine mit schweren Beschädigungen und Verlusten für die Engländer abgewiesen. Drei britische Zerstörer wurden vernichtet. Bei einem weiteren Zerstörer gibt die britische Admiralität schwere Beschädi gungen und Kampfunfähigkeit z«. Am 8. 4. ist bei anderer Gelegenheit schon ein britischer Zerstörer vcnscnkt worden. * Churchill rückt nicht mit der Wahrheit raus Die britische Admiralität teilte hierzu mit: „Britische Zerstörer griffen feindliche Streitkräfte bei Tagesanbruch in Narvik an und trafen aus starke Gegenwehr. S. M. Schiff „Hunter" wurde versenkt und S. M. Schiff „Hardy" strandete. Die übrigen zogen sich zurück. Einzelhei ten, über die eine vollständige Liste sobald als möglich aus gegeben wird, sind noch nicht bekannt, und die Angehörigen können versichert sein, daß sie sofort telegraphisch unterrichtet werden." » * Bei den gesunkenen britischen Schiffseinheiten „Hardy" vnd „Hunter" handelt es sich um zwei Zerstörer, die im Jahre 1936 von Stapel liefen. Der Zerstörer „Hardy" hat eine Wasserverdrängung von 1505 Tonnen, der Zerstörer „Hunter" eine Wasserverdrängung von 1340 Tonnen. Die Geschwindig keit der Schisse betrug 35 bzw. 36 Knoten. Der Zerstörer „Hardy" war der stärkere von beiden. Er war bestückt mit füns 12-Zentimeter-Geschützen, acht Luftabwehrgeschützen in Vierer- lasette und acht 53,3-Zentimeter-Torpedorohren in schwenkbaren Vierlingsgruppen. Der „Hunter" war mit vier 12-Zentimeter- Geschützen, acht Flugabwehrkanonen in Viererlafette und ach, 53,3-Zentimeter-Torpedorohren in Vierlingsgruppen ausge- rüstet. Die Besatzung des Zerstörers „Hardy", der einer von den vier Flottillenführern war, betrug 175, und die des „Hun ter" 145 Mann. Mit blutigen Köpfe« heimgeWikt Wieder einmal sind englische Streitkräfte mit blutigen stopfen heimgeschickt worden. Nach dem grasten deutschen Lust- ieg bei Bergen war es diesmal die Kriegsmarine, die eindrin- »enden britischen Seestreitkräften bei Narvik erfolgreich die ötirne bot. Es zeigt sich hier, wie nutzlos die verspätete Reak- üon der Briten auf tue deutschen Mastnahmen in Skandina vien ist. In diesem Zusammenhang stellt der Direktor der italie nischen „Tribuna" die Frage, wo denn die „meerbeherrschenve" britische Flotte sei. Während die norwegischen Territorialge wässer angeblich völlig unter der Kontrolle Englands stehen, sei es Deutschland gelungen, innerhalb 24 Stunden in allen nor wegischen Häfen bedeutende Truppenkontingente, die sogar mit ilrtillerie ausgerüstet seien, auszuschifsen. Dies sei offenbar ein arotzer Erfolg — der englischen Kriegsflotte, die auf ihre See- yerrschaft poche und behaupte, das Recht und die Macht zu haben, den gesamten europäischen Kontinent zu blockieren. Iro nisch wird dann die Erklärung Chamberlains abgetan, der er klärt habe, die Westmächte wollten Norwegen zu Hilfe kommen. Schnelligkeit — lleberlegenbeit Englands „unüberwindliche" Sunderland-Flugzeuge An zwei auseinander folgenden Tagen konnte das Ober kommando der Wehrmacht den Abschuß eines der von den Engländern so viel gepriesenen Fernaufklärungsflugbooten von dem Muster Sunderland, der soaenanmen fliegenden Schlacht schiffe melden. Am 8. April wurde eines dieser Flugboote bet den Shet- lands-Inseln und am 9. April ein anderes über Oslo abge- ! schossen. Wenn es noch einer Widerlegung der von der briti- j schen Propaganda behaupteten „Unüberwindlichkeit" der Sun- ! berland-Flugzeuge bedurft hätte, so wäre dies durch die beiden deutschen Erfolge erbracht. Aber die von den Engländern ge gebene Beschreibung des Sunderland-Tvvs zeigt, daß er in keiner Weise den viel schnelleren modernen deutschen Kampf flugzeugen gewachsen ist. Das britische Flugboot ist ein vier motoriger Fernaufklärer, der mit mehreren beweglichen Ma schinengewehren ausgerüstet und mit sechs bis acht Besatzungs- Mitgliedern bemannt ist, Er erreicht eine mittlere Stundenae- schwindigkeit von 320 Km. bei einer Gesamtslugstrecke von un- gesähr 3000 Kilometer. Aber die gute Ausrüstung und lang dauernde Seetüchtigkeit muß dennoch gegenüber einem schnel len und beweglichen Feind versagen. AuMSrungMge der Lustmale Ueberwachung von Nordsee und Norwegen Die Luftwaffe nutzte den Mittwoch aus, um sich in ihren Standorten in Norwegen und Dänemark einzurichten. Vor der dänischen und norwegischen Küste wurden Ueberwachungs- flüge durchgekührt. Fn breiter Front klärten Fernau sklärer über der gesamten Nordsee sowie über Norwegen aus. lieber der inneren Deutschen Bucht übernahmen in verstärktem Matz die Fagdvcrbänve die Sicherung gegen Feindeinflüge. An der Westfront keine Einflüge des Gegners. Eigem Aufklärer führten Erkundungsslüae über Nord- und Mittel srankreich durch. Vor schwerem Schicksalsschlag bewahrt Staatsminister Stauning vor dem dänischen Reichstag In einer außerordenlichen Sitzung des dänischen Reichs tags gab Staatsminister Stauning eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Der König und das Ministerium beschlossen, im Vertrauen zu Deutschlands Zusicherung, daß Deutschland nicht die Absicht habe, durch die ins Werk gesetzten Maßnahmen Dänemarks territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit anzutasten, eine Ordnung der Verhältnisse und dieser Besetzung zu ver suchen. Dieser Weg sei gewählt worden, um Land und Leute vor den Folgen des Kriegszustandes zu bewahren. Die gegen wärtige Regierung habe die Verantwortung für die Entschei dung, sie habe aber auch die Empfindung, aus einer ehrlichen Ucberzcugung gehandelt zu haben, daß sie Land und Volk vor einem schweren Schicksalsschlag bewahre. Es sei der Wunsch der Regierung, daß die Besetzung mit Verständnis und huma nem Gefühl gegenüber einer allen nordischen Nation geleitet werden müsse. Das Land muffe vor dem Kriege geschützt wer den, wobei aus die Mitarbeit des Volkes vertraut wird. Siaatsminister Stauning schloß mit dem Wunsch, daß Frieden zwischen den Völkern sei. Der Vorsitzende des dänischen Reichstages unterstrich die Zustimmung des Volkes und der Mehrheit des Reichstages zu der Regierungserklärung. Kriegsverbrecher verwischen ihre Svmen Aktenvernichtung in den Gesandtschasten der Westmächte in Oslo. — Letzte „Amtshandlung" der plutokratischeu Kriegs hetzer. Nachdem Oslo durch die deutschen Truppen besetzt wor den ist, werden nunmehr auch interessante Einzelheiten- über das Verhalten der Angehörigen der englischen und fran zösischen Gesandtschaften in der Nacht vor dem Ein marsch bekannt. Wie aus Oslo berichtet wird, herrschte vom frühen Abend an bis lief in den Morgen hinein in beiden Gesandtschaften ein äußerst lebhaftes Treiben. Alle Zimmer waren hell erleuchtet, und ein ständiges Kommen und Gehen war zu beobachten. Gegen 5 Uhr morgens wurden, wie deut lich zu bemerken war, in den Kaminen der beiden Häuser Feuer angezündet und Hunderte von Dokumenten und Schriftstücken bis in die frühen Vormittagsstunden hinein Stück für Stück verbrannt. Nach diesen bezeichnenden letzten Amtshandlungen haben die diplomatischen Vertreter der Westmächte dann fluchtartig Oslo verlassen. * Aus den polnischen Archiven und den Veröffentlichungen der deutschen Amtsstellen weiß die Welt, mit welchen Mitteln die Diplomaten der westlichen Plurokralien zu arbeiten pflegen. Durch den deutschen Blitzsieg in Polen war es erstaunlicher weise möglich, der Well einen Einblick in diese Machenschaften zu geben und einmal Hinler die Kulissen dieser organisierlen Kriegsbrandstiftung zu schauen. Was mag noch alles in den zahlreichen Archiven und diplomatischen Aktensammlungen der Deutsche Truppen in Dänemark. Die ersten Ausnahmen vom Einmarsch deutscher Truppen in Dänemark sind nunmehr Lingetroffen. — Deutsche Soldaten auf dem Marsch zur Besetzung wichtiger militärischer Anlagen. (PK.-Lanzinaer-Scherl-M.) Hauptstädte Europas verborgen sein? Wenn es möglich wäre! sie ans Tageslicht zu ziehen, dann würde ein Schrei der Empörung alle ehrlichen Menschen erfassen über die An schläge und Verbrechen, die hier gegen den Frieden der Welt begangen werden. Das rasche Eingreifen des Führers hat in diesen Tagen das norwegische Volk davor bewahrt, das nächste Schlacht opfer der imperialistischen Plutokratien zu sein. Nach den Funden in Warschau kann kein Zweifel darüber fein, welcher Art die Dokumente gewesen sind, die die Vertreter der West- mächle in Oslo beseitigt haben. Dösemarl «ach der Besetzung Aufforderung zur Ruhe und Besonnenheit — Befriedigung in Schweden Die Veränderung der Verhältnisse, die mit der Besetzung Dänemarks eingetreten ist. wird in der dänischen Presse einer eingehenden Würdigung unterzogen. Man verkennt nicht, daß an die Bevölkerung „größte Forderungen an Selbstdisziplin und Eharafterstärke" — wie es in „Berlingske Tidende" heißt — gestellt werden. Aber mau weiß, daß dies dem Land und dem Volk nur zu Nutzen sein kann Man verweist nochmals darauf, daß die Minieruna der norwegischen Gewässer durch England eine Gegenwirkung Deutschlands auswirken mußte. Jeder werde eine nationale Pflicht aussühren, wenn er sich gegenüber der neuen Lage gemäß dem Gebot der Behörde« einstelle. Die schwedische Presse sucht in größter Aufmachung ihren Lesern ein Bild der Ereignisse zu geben. Fm Mittelpunkt aller Betrackitungen siebt die Neutralitäterklärung, die die schwedische Regierung abgegeben Hai. Mit Befriedigung wird festgestellt, daß von deutscher Seite keinerlei Drohung gegen Schweden gerichtet und keine anderen Forderungen gemacht worden seien. So landeten wir m Dänemark Korsör, 10. April (PK). Unruhig stampft unser Schlepper durch den Großen Belt. Am Horizont zeichnen sich die ersten farbigen Streifen des aufkommenden Morgens ab. Vor uns liegen die Lichter von Korsör, unserem Ziel. Die Spannung wächst mit jeder Minute, schon kann man die Schornsteine und Türme der Stadt als deutliche Silhouet ten erkennen, schon kann man die Umrisse der Fähre sehen, sie die Inseln Fünen und Seeland miteinander verbindet. Sicher und ruhig wie immer kommen die Befehle von der Kommandobrücke. Alle Vorsichtsmaßnahmen sind getroffen. Gewiß: Wir kommen als Freunde des dänischen Volkes, wir wollen und werden sie davor bewahren, daß England aus ihrem Land einen Kriegsschauplatz macht, aber mutz man nicht aus alles gesatzt sein, mutz man nicht damit rechnen, daß der Engländer noch in letzter Minute einen Ge waltstreich plant? Alle Stationen sind besetzt. Am Glas steht der General Seine Augen suchen jede Stelle der austauchen den Stadt ab. er ist mit seinen Truppen der Garant sür das Gelingen des grotzen Planes Die Mole ist passiert. Die Nerven bis zum Letzten angespannt, steht jeder bereit, im nächsten Moment an Land zu springen. Der General ist der erste. Er hat kaum den Boden be tteten, da springt ihm ein Seeoffizier entgegen und meldet daß die wichtigsten Punkte des Hafens Planmätzig und fried lich besetzt werden konnten. Die Soldaten der Kriegs marine waren die ersten, die hier an diesem wichtigen Hasen- on Dänemarks landeten. Ihr Vorgehen war ein Werk von Minuten Schon haben sie ihren Auftrag ausgeführt. Die Freude über das Gelingen leuchtet aus ihren Augen. Die Truppen des Generals sind indes nicht müßig- In Schützenreihe laufen sie in die Stadt. Hier und dort öffnen sich einige Fenster verschlafene, verwunderte Ge sichter schauen den deutschen Truppen nach. In wenigen Augenblicken sind alle wichtigen Punkte der Stadt besetzt. Vor dem Bahnhos, vor der Post grüßen deutsche Posten. Wir kom men als Träger des Friedens. Und die dänische Be völkerung vermag uns zu verstehen. Frachter bringen Truppen an Land. Dem Schlepper des Generals solgt ein Frachter. Er hat kaum an der Mole sestgemacht, als auch schon die ersten Rad - fahriruppen an Land stehen. Sie kennen lein Verwei len. So schnell, wie sie gekommen sind, sind sie auch bereits wieder abgesahren, die Städte und Orte im Innern der Insel sind ihr Ziel. Nichts ist an diesem Morgen überhastet. Alles vollzieht sich planmätziq und ruhig, als sei alles nur ein grobes Manöver. Aus dem Platz vor dem Bahnhos hat der General seine Befehlsstelle aufgeschlagen. In wenigen Minu ten ist eine Funkstation aufgebaut, und während der Frachter immer neue Truppen an Land bringt, gehen bereits die ersten Funkmeldungen in den Aether. Aus einem deutschen Kofferradio klingt deutsche Marschmusik... Der General ruft seine Offiziere zusammen. Eine kurze Besprechung, und dann geht die stolze Meldung hinaus: „I n Korsör ohne Widerstand gelandet!" Dänische Schisser, Fahrgäste der Fähre und andere Ra sende sammeln sich vor dem Bahnhos. Ein Dolmetscher ist so fort bei ihnen. Sie erfahren, weswegen nun deutsche Truppen bei ihnen sind. Plakate, die bald an allen Häusermauern kleben, sagen ihnen alles Es gibt ihnen Aufklärung über die Saboiagepläne der Weltmächte, über ihre verbrecherischen Ziele, das Land zum Kriegsschauplatz zu machen. Die deut schen Truppen sind diesen Plänen zuvorgekommen. Sie kom men zum Schutze Dänemarks. Das Leben nimmt seinen Fortgang Einige Schiffer nicken verständnisvoll. Sie lesen dte deutsch« Aufforderung, ruhig wie immer ihrer Arbeit nach zugehen — und sie folgen ihr. Während noch die Autos mit den Truppen in Richtung Kalundborg und Kopen hagen durch die Stratzen fahren, nimmt das Leben in der Stadt bereits wieder den geregelten Gang, schon kann der erste Personenzug wie immer nach Kopenhagen abdampfen. Der General begrüht selbst einige dänische Offiziere, die mit der Fähre von Nyborg,kamen und nun nach Kopen hagen weiterfahren wollen. Von See her brausen die ersten deutschen Bomber und Nusklärer heran und verschwinden tu nördlicher Richtung. Thiel.