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Wilsdruffer Tageblatt : 08.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194004085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400408
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-08
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.04.1940
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Men an die siandlaavischen Regierungen Die Botschafter Schwedens und Norwegens bei Halifax § Wie das schwedische Nachrichtenbüro meldet, sind der schwedische und der norivegische Gesandte in London von Außenminister Lord Halifax empfangen worden, der ihnen Noten für ihre Regierungen übermittelte. Obgleich über den Inhalt dieser Noten keine Mitteilung gemacht wird, verlautet, daß sie allgemeinen Fragen gelten, die die Beziehungen zwischen den Weltmächten und Schweden und Norwegen angingen. Das Ziel sei, die Haltung Englands und Frankreichs zu Fragen klarzulegcn, di«; im Zusammen hang mit der Neutralität der skandinavischen Länder stünden. Wenn auch nach der Stockholmer Verlautbarung die lleberreichung der Noten offenbar als unbedeutender politi scher Akt hingestcllt wird, so beschäftigt sich doch die schwe dische und norwegische Presse ausführlich mit dieser Angele genheit. Dabei wird zum Ausdruck gebracht, daß die Roten nichts Außergewöhnliches enthielten. Von englischer Seite sei zudem schon vorher erklärt worden, daß man die Frage der Erzverschiffungen aus Skandinavien nach Deutschland heute unter anderem Gesichtspunkte ansähe und diese An gelegenheit zu den Akten gelegt habe. Man nehme nicht an. den Erztransport über die Ostsee verhindern zn können, aber die britische Regierung habe die skandinavischen Gesandten verstehen lassen, daß sie in Zukunft Erztransporte von Narvik entlang der norwegischen und dänischen Küste nach den deutschen Nordseehäfen nicht mehr gestatten werde weil sie von dort leichter nach dem Ruhrgebiet befördert wer den könnten als aus dem Wege über die Ostsee und den Kieler Kanal. Der Londoner Berichterstatter von „Stockholms Tid- ningen" meldet, man glaube dort, daß die Norweger bereits hätten verstehen kaffen, sie seien bereit, allen weiteren Erz- verkebr von Schweden über norwegisches Territorium nach Narvik zu stoppen. Ein derartiges Verbot werde jedoch auch die Erzausfuhr von Narvik für britische Rechnung verhindern. In England habe man erklärt, daß für England das Erz genüge, das man von Spanien erhalten werde. Wir glauben nicht, den Optimismus der skandinavischen Presse teilen zu können, die scheinbar Anweisung erhalten hat, mit Rücksicht aus die Stimmung im schwedischen und nor wegischen Volke die Versuche der Westmächte zur Ausweitung des Krieges im Norden in ihrer Bedeutung zu verkleinern. Es wäre doch merkwürdig, wenn England sang- und klanglos einen mit so großem Getöse aufgezogenen Kriegsplan im Norden beiseite legen sollte. Für uns steht fest, daß die Noten an die skandinavischen Regierungen nur einen weiteren Schritt bedeuten, um die neutralen Staaten des Nordens in das Fahrwasser der West demo kratischen Mächte hineinzumanövrieren. Wenn Chamberlain erklärt hat, daß England „für die Neutralen kämpfe", so mu-ß das Wort richtig verstanden werden. Eng land kämpft tatsächlich für die Neutralen insofern, als es alles daransetzt, sie in die politische, militärische und wirtschaftliche Abhängigkeit von der englischen Plutokratie zu bringen. Oder wollte jemand glauben, daß die plutokratische Herrschsucht, die aus jeder Zeile der englischen und französischen Presse spricht, und die den Druck und den Zwang auf die Neutralen zum politischen Gebot der Westmächte erhebt, nur leeres Gerede ist? Die Ereignisse dürften uns darüber eindeutig belehrt haben, wie man in London und Paris über die Neutralität denkt, und ein französisches Blatt hat gerade in diesen Tagen deutlich genug den Entschluß der Demokratien bekannigegeben, wenn es erklärte, man werde sich nicht mehr „bei vergeblichem Formalismus aufhalten". Ein anderes Blatt schlug in die selbe Kerbe, wenn es die Sprache der Alliierten gegenüber den Neutralen „endlich herzhaft und mannhaft" nennt. Hier wird die Aktion der Westmächte gegen die Neutralen so un verblümt klargelegt, daß darüber auch keine Verkleinerungs- verkucke der nordischen Presse binwegtäuschen können Was ist Ne«M»St? »Ein Verbrechen aeaen die Menschheit" sagt Kriegshetzer Steed Jetzt wissen wir, was Neutralität ist. Neutralität ist nicht etwa die Nichtbeteiliguna eines Staates an Feindseligkeiten »«derer Staaten, wie jedes Lerikon Auskunft gibt. Neutralität ist vielmehr ein Verbrechen gegen Vie Mensch heit. Das ist die neueste Erklärung des Begriffes, wie sie von dem englischen Kriegshetzer Wickham Steed gegeben worden ist mit dem Bemerken: Nach Kriegsende must der Begriff der Neutralität aus dem internationalen Wörterbuch gestrichen werden." Diese Erklärung hat Steed auf einer Versammlung in Paris gegeben, bei der der stellvertretende französische Mini sterpräsident Chautemps den Vorsitz führte. Im Verlaus einer zusätzlichen Erklärung, die Steed an die Zeitung „Ordre" abgegeben hat, sagte er u. a., man dürfe Nicht davon ablassen, das deutsche Volk zu „erziehen". Nach dem Weltkrieg hätten die Weltmächte das „Unrecht" begangen, nicht bis nach Berlin zu geben, um dort den Frieden zu dik- -tieren. Diesmal müßten sie sich der Gewalt bedienen, die das einzige Argument sei, das auf die Deutschen Eindruck mache. Die Grundlage der europäischen Union nach dem Krieg Wüffe die englisch französische Brüderschaft sein. In diese Union dürften aber nur die Völker ausgenommen werden, die ent schlossen feien, den feigen Akt der Neutralität aufzugeben. Steed hat mit diesen Worten nur erneut gezeigt, in welcher Weise in London und Paris der Begriff Neutralität üusgefaßt wird. So nimmt es nicht wunder, wenn sich die Kriegstreiber zu Noten an Norwegen und Schweden entschlie ßen und zu wirtschaftlichen Maßnahmen greifen, die den Be griff Neutralität ebenso zu einem Spottbild machen, wie es Hier von Steed getan wird. Japanischer Vorstoß in London? Gegen den Mißbrauch des Rechtes der Kriegführenden. Die Tokioer Zeitung „Kokumin Shimbun" schreibt, daß die japanische Negierung sich entschlossen habe, ihren Botschaf ter m London dahin zu instruieren, mit der britischen Regie rung über den „Schutz des neutralen Handels" in Verbindung zu treten. Japan beruse sich dabei l. auf das Argument, daß die von der britischen Regierung ausgedehnte Interpretation des Begriffes der Kriegskonterbande ein Mißbrauch des Rechtes der Kriegführenden darstelle und deshalb vollkommen unannehmbar sei; 2. daraus, daß in An betracht der Tatsache, daß Wladiwostok im Fernen Osten ein wichtiger Seehafen sei, zu befürchten sei, daß der europäische Krieg in die in der Nähe Japans gelegenen Gewässer „Un ruhe" bringen könnte. In Uebereinstimmung mit der japanischen Politik, die ieine Verwicklung in den Krieg vermeiden wolle, würde Japan sich rundweg weigern, solche Störungen zuzulaffen. Die Zei tung füg« hinzu, daß England möglicherweise das Netzwerk der Blockade über die ganze Welt zu spannen versuchen werde und daß die Handelsbeziehungen zwischen Japan, Man- dschukuo und Deutschland, „das eine der Säulen des japani sche» Außenhandels sei", gefährdet werden könnten. MM1WWäMNM>W«WMWWMMWWDWWUDWWM,MMstW!M MtaWmmlung - Opferspende Opfern! Das ist der tiefe Ginn der groß- deutschen Dolksspende zum Geburtstag des Führers, weil sie mehr sein soll als eine bloße Entrümpelungsattion Ritterkreuz für Oberst Fuchs Der Führet ehrt den Kommodore des Löwen- Geschwaders Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht ver lieh dem Oberst Fuchs, dem Kommodore des bekannten Löwen Geschwaders, -das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Oberst Fuchs wurde diese Hoh e Auszeichnung zuteil in Anerkennung der Kampfleistungen seines Geschwaders, das durch seine kraftvollen Angriffe gegen die britische Seemacht sich besonders hervorgetan hat. Oberst Fuchs, der Commodore des „Löwengeschwaders", oer vom Führer mit dem Ritterkreuz rum Eiserneu Kreuz ausgezeichnet wnrde. (Atlantic-Wagenborg-M.) Am Schluß des Fliegergroßfilms „Feuertaufe" spricht Ge neralfeldmarschall Hermann Göring die Worte: „...und was die Luftwaffe in Polen versprochen hat, wird diese Luftwaffe in England nnd Frankreich halten, d. h. auch hier wird sie den Feind treffen, schlagen und vernichten." Dieses Wort Hermann Görings hat Kommodore Fuchs mit seinem heute in der gan zen Welt bekannten Löwen-Geschwader eingelöst. Wo er den Feind aufsucht, da trifft er ihn vernichtend. Der Löwe am Rümpf der kampferprobten und siegreichen Flugzeuge seines Geschwaders ist noch frisch und beutegierig; er wird dem alten und lahmen britischen Löwen noch öfter die Zähne zeigen und ihm am Fell zerren. Die hohe Auszeichnung, die der Führer dem Kommodore Fuchs verliehen hat, wird der Oberst für sein ganzes Ge schwader tragen. Alle die Männer seines Geschwaders sind von dem gleichen Geist des Einsatzwillens erfüllt. Sie kämpfen für Deutschlands gerechte Sache in dem sicheren Vertrauen aus den Sieg. 46 Schiffe versenkt — 76 schwer beschSdisit Das „Löwengeschwader" hat sich seil Kriegsbeginn tu zahlreichen Einsätzen gegen die britische Seemacht hervorragend bewährt. Der hohe Ausbildungsstand des Geschwaders sowie die sorgfältigsten Vorbereitungen und die kraftvolle Führung seiner Angriffe auf britische Seestreitlräfte, Geleitzüge und Seestützpuükte haben bereits in den ersten Monaten des Krie ges Erfolge cingebracht, die Englands Seemacht schwer er schüttert haben. In den wenige« Monaten ihrer KampfeSsvyrung gegen England griffen die Verbände des Oberst Fuchs über 2üll Kriegs- und Handelsschiffe an. 46 Schisse mit einer Grfamt- tonnage von ungefähr 70 AM Tonnen wurden von ihnen ver- senkt, 76 Schiffe mit einer Gesamttonnage vo« über 3VV V0Ü Tonnen schwer beschädigt. Eitle echte KSmpfernatur Oberst Fuchs ist der Sohn eines Turnlehrers aus Berlin- Reinickendorf. Am 11. Mai 1895 geboren, trat Fuchs 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Füsilier-Regiment 34 ein und Hai im Weltkriege an der Ost- und Westfronl gestanden. Ihm wurde das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse sowie das Verwundetenabzeichen verliehen. Nach dem Weltkriege wurde er in das Infanterie-Regi ment 5 übernommen. Später erhielt er ein Kommando zur Technischen Hochschüle, das er mit dem Diplomeramen be schloß. 1933 wurde Oberst Fuchs in das Technische Ami des Reichsluftsahnministeriums übernommen, 1935 wurde er zum Staffelkapitän einer Kampfstassel ernannt und ein Jahr später Kommandeur einer Kampfgruppe. l937 nahm er an den Kämpfen in Spanien teil und erhielt die höchste spanische Auszeichnung, die „Medailla Militär" sowie das Spanien kreuz in Gold mit Schwertern. Im Sommer 1936 wurde Oberst Fuchs erneut, und zwar als Inspekteur, in das Reichs luftfahrtministerium berufen. In Anerkennung seiner beson- deren Leistungen wurde er am 1. 11. 1938 vorzeitig zum Oberst befördert und vor einigen Monaten zum Kommodore des „Löwengeschwaders" ernannt. Der Führer hat ihm bereits die Spange zum Eisernen'Kreuz I. und II. Klasse verliehen. Churchills erfundene Lustfiege Lügenlord erdichtete Angriffe auf deutsche Kriegsschiffe Lügenlord Churchill hat scheinbar geglaubt, dem eng« ltschen Volk angesichts des neuen erfolgreichen Angriffs deut scher Bomber auf Englands Flottenbasis Scapa Flow anch cnglischerseits eine derartige Siegesmeldung schuldig zu sein. So hat er denn einen britischen Lustsieg bei Wilhelmshaven erfunden und gemeldet, daß am 4. April nachmittags in der Nähe von Wilhelmshaven ein deutsches Kriegsschiff mit Bom ben angegriffen nnd daß weiter südlich vier deutsche Zerstörer ebenfalls durch Flugzeuge angegriffen wurden. Hierzu wird von deutscher Seite festgcstellt, daß die ge samte Meldung frei erfunden ist. Am 4. April nachmittags ist lediglich ein britisches Flugzeug in der Ge gend der Elbemündgng eingeflogen. Dort hat es infolge der heftigen Flakabwchr zwei Bomben ins freie Wasser geworfen, ohne daß irgendein Ziel in der Nähe war. Llnd nochmals: Die Panne von SA Aber so ist es mit Churchills Berichten. Sie werden nicht überzeugender, wenn die gleichen Lügen wiederholt werden. Peinlich, daß gerade jetzt Winston Churchills große? Sieg bei Sylt nochmals als blamable Lüge bloßgestellt wird, und zwar von einem Mann, der den wahren Sachverhalt am besten kennen muß: vom Gcschwaderführer des „siegreichen Angriffs- , geschwaders auf Sylt". Der Luftfahrtsachverständige der „Ti mes" hat noch einen letzten Versuch gemacht, um in einem Rückzugsgefecht zu retten, was noch zu retten ist. Der Kor respondent hat sich die Genehmigung eingeholt, einen der am Angriff beteiligten Geschwaderführer zu interviewen. Durch diese Unterredung sollten, wie ausdrücklich in der Einleitung erklärt wird, „alle die zweifelhaften Punkte aufgeklärt werden, die in den letzten Wochen soviel diskutiert worden sind". Diese Aufklärung wird allerdings restlos geliefert. Höre« wir, was der Geschwaderführer zu berichten Weitz: „Unser Flugzeug durchbrach das deutsche Abwehrfeuer. Unser Bombenschütze war jedoch unzufrieden mit dem ersten Angriss, und es wurde ein zweiter unternommen, in dessen Verlauf schwere Bomben abgeworfen wurden. Ihre Erschüt terungen kon-^n nn p->rtvsirt w>-«den. Der Vil"t jagte aber, daß sie alS Schauspiel enttäuschend waren (!). Alles, was man beobachten konnte, war ein kleines Aufblitzen von Licht" (!). Dies ist wörtlich die gesamte Schilderung des Angriffes in dem Interview. Hindenburgdamm beschädigt? Mehrere Flugzeughallen vernichtet? Schwere Zerstörungen aus dem ganzen Gelände des Flugstützpunktes? Rein, einer, der dabet war, erklärt: „Ein kleines Aufblitzen von Licht". Das war die ganze beobachtete Wirkung! Abenteuerlicher »Klug nach Berlin" Das Schönste an dem Interview ist jedoch der Abgesang. Da er über den Angriff auf Sylt beim besten Willen nichts Erschütterndes außer der Flugzeugerschütterung zu berichten wußte, schilderte der Offizier außerdem noch seine Abenteuer bei seinem Flug nach — Berlin Der Luftfahrtsachverständige der „Times" notierte gewissenhaft die Tatsache, daß der Flug über Deutschland in einer Höhe erfolgt sei, daß die ganze Besatzung höhenkrank wurde. Diese Höhenkrankheit scheint bei dem Offizier noch anzuhalten, denn er erzählte dem Luftfahrtsachverständigen zum Abschluß folgendes Schauermärchen: „Bei eimer Gelegenheit haben sich die eng- lischen Flugblätter scheinbar wirksamer erwiesen, als manche Leute glauben. Als die britische Maschine von einer Messer« schmili verfolg« wurde, warf man Flugzettel heraus, und die Messerschmitt, wahrscheinlich mit ihnen .bepflastert', drehte daraufhin sofort ab!" Grauenhaft, fürwahr. Ueberschrist vielleicht: Englischer Flieger sag« Messerschmitt mit Flugblättern in die Flucht. Man denke, was das noch werden kann! Wofür hält die „Times" eigentlich ihre Leser, wenn sie ihnen derart bane- büchenen Unsinn vorzusetzen wagt? Das ist echt plutokrattfch Frankreich sabotiert ein neutrales Hilfswerk. Der Brüsseler „Standard" veröffentlicht eine Meldung, in der es heißt: Aus Vorschlag des Präsidenten des Ver- bandes der belgischen Sportflieger, des Kommandanten Gras Arnold de Looz-Corswarem, ist in Brüssel eine Zentrale eingerichtet worden, wo die Verwandten der im Krieg gefallenen oder gefangenen englischen und deutschen Flieger Nachrichten empfangen können und durch deren Ver mittlung sie mit den Gefangenen in Briefwechsel treten können. - . , , Nachdem am 16. Oktober ein Aufruf an die krieg« führenden Länder gerichtet worden war, haben bereits im November die englischen und die deutschen Flieger« verbände die Gelegenheit ergriffen und aus alle Fragen ge antwortet. Der Aeroklub von Frankreich hat bis jetzt auf das Angebot des belgischen Clubs noch nicht geantwortet, so daß auch die deutsche Vereinigung, nachdem sie bereits In formationen über 84 französische Flieger gegeben hat, ihre Mitteilungen bis auf weiteres einstelltL." Die Franzosen haben also mit ihrem unglaublichen Verhalten ein neutrales Hilfswerk sabotiert, das in der ganzen zivilisierten Welt als den Geboten der Menschlichkeit entsprechend gewürdigt wird. Aus unserer Setmal. Wilsdruss, am 8. April 1940. * Spruch des Tages Die ManneSzucht soll den Charakter nicht töten, sonder« ihn stärken. Sic soll ein gleichmäßiges Arbeiten aller unter Zurückstellung jedes Denkens an die eigene Person, nur aus ein Ziel hin herbeiführen. Dieses Ziel ist der Sieg. Ludendorff. Jubiläen und Gedenktaae S. April 1241: Mongolenschlacht bei Liegnitz. — 1747: Der preußische Generalfeldmarschall Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, „Der alte Dessauer", gestorben. — 1865: General Erich Ludendorfs in Kruszewnia bei Posen geboren. — 1886: Der Dichter Joseph Viktor von Scheffel in Karlsruhe gestorben. Sonne und Mond «Sommerrcitl: 9. April: S.-A. 6.17, S.-U. 19.48; M.-A. SZS, M-T AZS Lteberlegier Kleidereinkauf Mit Beginn der Frühiahrssaison tauchen alljährlich Kleiderwünsche auf. Die Kleiderkarte hat der Befriedigung solcher Wünsche bestimmte Grenzen gesetzt. Der Verbraucher tut gut, daran jetzt zu denken und zu überlegen, daß er mit seinen Punkten noch eine Reihe von Monaien haushalten mutz. Aus jeden Fall ist ein Vorgriff aus noch nicht fällige Abschnitte nur in wenigen Fällen möglich. Daraus sind vor allem die jenigen zu verweisen, die schon bisher ihre Kleiderkarte benutzt und gar keine oder nur wenige zur Zeit gültige Punkte frei haben. Kaufmann und Verbraucher machen sich bei unerlaubter Abgabe oder bei unerlaubtem Bezug von bewirtschaften:» Be kleidungsgegenständen strafbar. Ein unerlaubter Be-ua aoer aucy vor, wenn noch nicht fällige Abschnitte zu Einkäufen benutzt werden sollen. — Der überlegte Einkaus liegt auch in sofern im eigenen Interesse des Verbrauchers, als ein willkür licher Umtausch nichi statthaft ist. Auf Grund der Männerkarte eingekaufte Gegenstände können beispielsweise nicht gegen Wäsche oder Kleidungsstücke der Fraucnkarte umgetauscht wer den. Derartige Umtauschwünsche müssen vom Kaufmann pflicht gemäß zurückgewiesen werden und dürfen deshalb vom Ver braucher nicht als eine ihm zugedachte „Unfreundlichkeit" aus gelegt Werdern Sester Vogelsang Aus den Wolken klingt fern ein Vogelrufen. Wifdgänfe ziehen nach Norden! Das bedeutet dem sehnsüchtigen Menschcn- herzen: der Winter acht, es lenzt! Wandert man nun über die Felder und Wiesen, dann klingt aus allen Lüften auch schon das Lich der Feldlerche. 9n allen Gärten klingt zugleich ein an deres, ein aoldklares, jauchzendstarkes Lieb: der Ruf del Schwarzdrossel, der Amsel. So frühlingsselio flötet sie ihr Lied, daß gar kein Zweifel zu bestehen wagt: Nun ist der Winter endgültig davongegangen! Meisen zwitschern dazwischen ihr Helles, rieselndes „Zizigeh! Zizigeh!" Auch die Stare schwatzen schsn wieder in allen nur möglichen Tonarten und mit all den Vogelstimmen, die sie jetzt zu hören bekommen; sind sic doch die gefiederten „Gassenbuben" unserer heimischen Tierwelt. Metallen glänzt ihr Gefieder im Frühlingssonnenschein. Ruck die Finken schlagen schon wieder. Noch etwas zaghaft üben sie ihren melodienreichen Sang, der so recht zum Frühling gehörb Singt doch ein Lied: „Die Finken schlagen — der Lenz ist da! Kiebitz, Schnepfe, Rotkehlchen. Bachstelze sind weitere Boten des Frühlings. Aa sie alle schon wieder bei uns weilen unv ihre Lieder erklingen lassen, will uns das Herz schwellen vor Jubel, daß der Winter gegangen. Mag er auch noch einmal zurückschauen und uns erfchreäen, er ist doch machtlos. Den» der Frühling hat gesiegt!
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