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Wilsdruffer Tageblatt : 10.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194005107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400510
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-10
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.05.1940
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MS Meeer Kejmst. 1«. Mai 1940. Sein Ruhm die Wahrheit sonder »est. Es Meter lange, weiße Raupe ich Die Dienstbesprechung der Politischen Leiter und der NSV.-Amtswalter gestern abend im Sitzungssaal der Partei- lleschäftsstelle im Rathaus eröffnete Ortsgruppenleiter Pg. von Feldpostsendungen und Telegrammen an Angehörige Feldheeres in Dänemark und Norwegen kein Best y des st im Gar Der Des aus der aus hat. zu vernichten Sie frißt nicht etwa nur Wolle, wie oft an genommen wird, sondern nimmt auch Seide, Kunstseide Zell- lvolle und Baumwolle. Sie durchlöchert auch Inletts, um an Wilsdruff, av- Spruch des Tages hochgeboren ist der Mann, seinem Willen leben kann, edler Mut sein Adel ist, heute beginnt, denn die ersten Löcher haben diese Raubtiere leider schon gefressen. M. Seb. Behördliche Erlasse Feldpostanschriftcn in Dänemark und Norwegen. Die Deutsche Reichspost weist daraus hin, daß in den Anschriften Sonne und Mond (Sommerzeit): N. Mat: S.-A. 5.11, S.-U. 20.42; M.-A. 8.24, M.-U. 24.15. Jubiläen vnd Gedenktage 11. Mai. MLt-rL'eLL.-LM So jämmerlich wie der Rückzug der Engländer Norwegen war, so jämmerlich war die Rede, mit Englands Ministerpräsident Chamberlain die Flucht dem norwegischen Abenteuer zu begründen versucht die Bettfedern und die Wollfüllung der Mairatzen heranzu kommen, und fällt Polstermöbel an, deren Bezüge sie kahl frißt und durchlöchert, um sich ebenfalls in der Wollfüllung der Polsterung mederzulassen Das beste Mittel gegen diesen Feind ist peinliche Sauber keit, häufiges Lüften, Klopfen. Bürsten der gefährdeten Sachen. Winterkleidung sollte im Sommer nur sauber gewaschen bzw. chemisch gereinigt aufbewah'n werden Es zeigt sich nämli . immer wieder, daß die Mottenlarven zuerst die Sachen an sressen, die Spuren menschlicher Absonderungen tragen, wie Hautfett, Schweiß usw Darum empfiehlt es sich auch, im Sommer getragene Wäsche nicht wochenlang anzusammeln. Alles, was im Sommer nicht getragen wird, bewahren wir in festschlietzendeN Mottentüten auf, die es ja in verschie denen Größen gibt, oder packen wir fest in möglichst frisches Zeitungspapier ein. Außerdem kann man noch chemische Mit- tel zu Hilfe nehmen. Das Eulanisieren von Wolle, Stoffen. Pelzmänteln ist das sicherste, die so behandelten Sachen sind Mr Motten ungenießbar. Man kann Teppiche, Polster, Pelze "sw in der Reinigungsanstalt eulanisieren lasten. Außerdem gibt es ja unzählige Mottenmittel; es ist "der notwendig, sie immer nur beim Fachmann zu kaufen, der uns sachkundig berät Als sehr wirksam werden alle Mittel empfohlen, die Naphthalin und Paradichlorbenzol enthalten. Wichtig ist, daß der Kamps gegen die Mottenplage schon List. Herder. Das Raubtier im Schrank Als uns vor kurzem das Krtegs-WHW. mit seinen bunten Schmetterlingen schon ein Stück Sommerfreude auf den Win termantel flattern ließ, dachten wir wohl kaum daran, daß die unscheinbare, aber sehr gefährliche kleine Schwester dieser schönen Sommervögel nur darauf wartet, den endlich abgeleg ten Wintermantel fressen zu können, oder richtiger gesagt, ihn ihren Nachkommen als Nahruna zu sichern indem sie ihre Eier tu seine Falten, Nähte und Pelzbesätze legt. Die Kleidermotte, dieser winzige, silbrig schimmernde, sandfarbene Schmetterling, richtet überall in der Wohnung ebensoviel Unheil an wie der Kohlweißling im Gemüsegar ten und der Kiefernspanner im Nadelwald Wer nicht radikal durchgreist. dem fressen sie buchstäblich alles vom Leibe Eine einzige Motte hat im Jahr 500 000 Nachkommen, die fast einen Zentner Wolle fressen! Das ist die Menge. Vie ein Mensch Geschäftsstelle im Rathaus eröffnete Örtsgruppenleiter Pg. Voigt mit einem Wort des Führers. Bei Bekanntgabe organisatorischer Mitteilungen wies Organisationsleiter Pg. Richter darauf hin, daß am 26. Mai in der Albrechtsburg in Meißen eine feierliche Namensgebung für Kinder gottgläu biger Eltern stattfindet, für die Abmeldungen der Propaganda leiter entgegennimmt. Nochmals wurde darauf hingewiesen, daß die Kleiderkarten usw. Verstorbener von den Angehörigen umgehend zurückzugebcn sind. Ueber das Ergebnis der ersten Haussammlung für das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz sprach unter Bekanntgabe interessanter Einzelheiten Kassierer Gerstenberger. Daran knüpfte der Ortsgrup penleiter beachtenswerte Betrachtungen. Erv bezeichnete das Ergebnis allgemein als befriedigend, im einzelnen aber noch sehr der Korrektur zu unterziehen. Manch einer der Volks genossen habe sich bei seiner Gabe gar nicht klar gemacht, daß die Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz, also als Hilse für unsere kranken und verwundeten Soldaten bestimmt ist. Wer da glaube, mit ein paar Pfennigen seine Pflicht getan zu haben, dem müsse bei der nächsten Sammlung am 18. und 19. Mai klargemacht werden, daß man für unsere Soldaten wirklich und wahrhaftig opfern müsse. Nach wie vor gehe die Mitgliederwerbung für die NSV. weiter mit dem Ziel, alle in dieser Hilfsgemeinschaft zu Vereinen, die zur Zahlung des ge ringen Beitrages in der Lage seien. Kurz streifte Pg. Voigt noch die Kohlenzuteilung, die gewiß nicht groß, sei, aber bei Fortdauer der gegenwärtigen Verhältnisse sei keinesfalls mit einer Mehrzuteilung zu rechnen. Es gelte also, in den Som mermonaten zu sparen. Zum Schluß berührte der Ortsgrup penleiter den Einsatz der Frauen und die je länger desto mehr gesteigerten Aufgaben der Partei im Dienste der großen deut schen Volksgemeinschaft. Privatus Ewald Peukert -st. In Börnersdorf bei Gott leuba starb nach einem reichgesegneten Leben, nachdem er noch am 29. November v. I. in verhältnismäßig großer Rüstigkeit sein 90. Lebensjahr vollendete, Privatus Ewald Peukert, Kesselsdorf. Die Ortsgruppe der NSDAP, hatte am Mitt wochabend die Einwohnerschaft wieder einmal zu einem F- ilmabeno, ausgeführt von der Gaufilmstelle Sachsen, im Gasthof zur Krone emaeladen. Wie immer war auch diesmal der Saal gut gefüllt. Mit Begrnßnngsworten und unter Hin weis auf den Inhalt des Hauptfilms „Im Namen des Volkes eröffnete Propagandaleiter Pg. Leuschner die Veranstaltung. Neben den sehr interessanten Bildern der Wochenschau und von unserer Wehrmacht wurde zunächst der Aufklärungsfilm „Vorsicht bei Gesprächen, Feind hört mit" gezeigt. Im An schluß hieran lief der eingangs erwähnte Hauptfilm, welcher ein beredtes Zeugnis über die großen und umfangreichen Aus gaben der deutschen Polizei und Kriminalität ablegte und das vom Führer unterm 1. Januar 1936 in Kraft gesetzte Gesetz gegen Straßenraub mittels Autofallen den Besuchern lo recht verständlich machte. den alten Wilsdruffern noch gut bekannt als Besitzer der Ge treide- und Tüngemittelhandlung Peukert L Kühn an -er Nossener Straße. Er war ein geschätztes Mitglied der Schützen- ' gesellschaft und einer der Getreuesten der hiesigen Krieger kameradschaft, -er er seit 1885 ununterbrochen bis zu seinem Lebensende angehörte. Er war einer der alten Pirnaer Artil leristen und ein allgemein beliebter Kamerad. Er ruhe in Frieden! Die Ablieferung von Metall ist, wie der Landrat im amt lichen Teile dieser Nummer bekanntmacht, auch bis auf wei teres noch in -er Sammelstelle im Verwaltungsgebäude an allen Wochentagen von 9—12.30 Uhr möglich. Große Dienstbesprechung mit den Führern des DRK. Am 5. Mai fand in Meißen eine erweiterte Dienstbesprechung unter Leitung des mit der Wahrnehmung -er Geschäfte des DRK.- Kreisführers beauftragten Kreisleiters Böhme mit sämt lichen Führern und Unterführern sowie den Kreis- und Orts gemeinschaftsleitern statt. Diese Dienstbesprechung gab neue Richtlinien und Anregungen, damit die obliegenden großen Aufgaben mit neuer Kraft un- Weiterem Pflichteifer erfüllt werden können. DRK.-Feldführer Dr. Hahnefeld berichtete über Angelegenheiten der Führungsabteilung und gab bekannt, daß alle 44 Teilnehmerinnen die in Coswig abgehaltene Grup penführerinnenprüfung bestanden haben. Die Unterrichtsabende -er weiblichen Bereitschaften sollen immer mehr auch der Aus bildung in der Krankenpflege gewidmet werden, auch sind alle DRK.-Füürer and Unterführer in der Tecknik der Einkvritzuua in Jahrzehnien bzw. für sein ganzes Leben braucht. Da ist energisches Durchgreifen nicht nur ein Zeichen hausfraulicher Tüchtigkeir, sondern ganz einfach eine nationale Pflicht für jeden, denn es gilt, ungeheure Verluste zu vermeiden. Die fliegende Morte zu jagen, Hai nicht viel Zweck. gilt, ihre Larve, eine wenige Millimeter lange, weiße 31 1686: Der Physiker Otto v. Guericke in Hamburg gest. — 1858: Der Dichter Carl Hauptmann in Salzbrunn in Schle sien geb. — 1916: Der Tondichter Max Reger in Leipzig - 1917 (bis 20. Mai): Fünfter großer Angriff der Eng länder bei Arras zum Scheitern gebracht. planmäßige Krühjahrsbestellung Wenn unsere Feinde geglaubt hatten, daß die diesjährig« Frühjahrsbestellung aus Mangel an Arbeitskräften und Ge spannen verzögert bzw. zum Teil unausgeführt bleiben würde, so haben sie sich, Wie auS einem Artikel von Ober regierungsrat Dr. Clauß in der NS.-Landpost hervorgeht, wieder einmal geirrt. Die Saat des Sommergetrei des ist praktisch bereits zu hundert Prozent der beabsichtig ten Anbaufläche in den Boden gekommen. Nur in den öst lichen Reichsgauen, die bei den klimatischen Verhältnissen in jedem Jahr etwas später fertig werden, ist die Bestellung noch nicht ganz abgeschlossen. Auch die Hackfruchtbe stellung wird in Kürze in dem vorgesehenen und gegen über dem Vorjahr erhöhten Umfang beendet sein. Kartof fel- und R ü b e n b e st e l l u n g ist namentlich in Süd- deutschland schon weit fortgeschritten. Hier hat die Reichs bahn einen großen Anteil. Sie hat nach Aufhören des Fro stes etwas 70 000 bis 80 000 Wagen eingesetzt. Mit Treib stoff, Düngemitteln und dergl.. ist die Landwirtschaft aus reichend versorgt, und auch möglichst viele Arbeitskräfte sind beschafft worden. Von dieser Seite also ist die Ernte 1940 gesichert. unter die Haut zu unterrichten. Weiter berichtete DRK.-Over- wachtführer Paul über -as Kriegshilfswerk, die Beratungs- und Auskunftsstellen, das Uebcreinkommen zwischen DRK. und Reichsverkehrsministerium (Reichsbahnbedienstete) und über -weitere innerdienstliche Angelegenheiten. Die Bereitschasts- dienstleiterin DRK.-Feldführcrin Oesterwitz gab Vorschrif ten und Lehrplan über -ie Ausbildung von Schwesternhelferin- nen sowie die im Kreisstellcnbereich liegenden fünf Kranken häuser für die Ausbildung derselben bekannt. DRK.-Adjutant Feldführer Dr. Ebner berichtete über die Einrichtung -er NSKK.-Unfallhilssstellen. Ueber die Durchführung der Mitglie derwerbung und deren Ergebnis, der Werbung von Beziehern der Zeitschrift „Das Deutsche Rote Kreuz" un- die Einhaltung von Terminen sprach DRK.-Oberwachtführer Kummer. Kreisführer Böhme, M. d. R., verpflichtete hierauf Landrat Dr. Reichelt als stellv. Kreisgemeinschaftsleiter und händigte an mehrere DRK.-Bereitschaftsmitglieder und Ortsgemsin- schaftsleitcr unter Glückwünschen die Urkunden über Dienst- gxa-verleihungeu aus. In seiner Schlußansprache wies der Kreisführer auf die insbesondere in der Kriegführung für unser Volk so entscheidend großen Tage hin. Die Männer und Frauen vom Deutschen Roten Kreuz dürfen stolz sein, auch aktiv Mit arbeiten zu können am großen Werke, das aber auch Opfer von jedem einzelnen verlangt. Je-er muß sich für das deutsche Schicksal verantwortlich fühlen, sogar die kleinste Aufgabe müsse korrekt und mit aller Energie durchgeführt Werden. Wenn der große Sieg erfochten sei, dann dürfe auch das Deutsche Iiote Kreuz für sich mit in Anspruch nehmen, Mitarbeiter un- Mit- gestalter unseres neuen Deutschland gewesen zu sein. Wiesen sind keine Spielplätze! Mit den Spaziergängen ins Freie, wozu die angenehmen Frühlingstage nunmehr den wohnlich eingeschränkten Städter veranlassen, tritt jedoch zum öfteren Nerger des Landvolkes eine Unsitte zutage. Das ist das rücksichtslose Niedertreten des duftigen, nützlichen Wiesengrases seitens der Kinder, auch junger Damen, behufs des Blümen- suchens oder Wohl gar aus reiner Hsrumtummelei. „Das wir- nicht viel ruinieren", sagen die Eltern, die ihrem verwöhnten Sprößling nicht gern etwas verbieten und nur an ihr Kind denken, aber nicht überlegen, daß zehn andere dann dasselbe Recht wollen und oft eine Familie mit Nachkommen aller Altersstufen der anderen folgt. Nicht selten kann man dann die gepflückten Blumen, die in kindischer Launenhaftigkeit wie der weggcworfen sind, auf den Wegen liegen sehen, bald zer treten. Das ist eine erzieherische Lässigkeit der Eltern. Das Kind muß erstens gelehrt bekommen, daß es nicht alles für sich haben kann, was es sieht. Die Blumen sind auch dazu da. die Augen Fremder zu erfreuen. Zweitens muß es auch das Eigen tum anderer Leute schonen lernen. Kein Wunder, daß dann manchmal die Feldbesitzer unwillig werden. Es ist etwas an deres, sich einen Strauß von Blumen am Wege zu binden, um ihn nach Hause zu nehnicn und als natürlichen Zimmer- schmuck oder als Erinnerung an die freie Natur auf den Tisch zu stellen. Kampf gegen Kohlenfrefser. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der man ernstlich bemüht sein sollte, die Oefen, Herde, Bade öfen, vor allem aber auch die Waschkcsscl einer gründlichen Durchsicht zu unterziehen. Nach der langen Winterheizung ist es in diesem Jahre sowieso dringend nötig, unsere Heizstellen gut von einem Fachmann reinigen zu lassen. Die Hausfrau muß sich darüber klar sein, daß die in den Zügen und Rohren sich ablagernde Schicht von Ruß und Flugasche unbedingt in jedem Jahre mindestens einmal entfernt werden muß. Doch diese selbstverständliche Reinigung des Ofens wird nicht in allen Fällen genügen, um den gewünschten Heizerfolg zu er zielen. Oft ist der Rost zu groß, zu eng oder zu weit und ver braucht unverhältnismäßig viel Kohle. Daher müßten jetzt im Kriege alle Oefen grundsätzlich fachmännisch durchgeprüft wer den, ob sie auch allen Anforderungen genügen und keine Kohle verschwenden. Das muß aber schon jetzt geschehen und nicht erst im Herbst, denn dann fehlt es an den notwendigen Fach kräften. Für die Herde und Badeöfen gilt das gleiche. Beson ders böse sieht es auch oft mit den Waschkesseln aus. Da hängen die Türen und lassen sich nicht verschließen, die Roste sind riesengroß und zu weit. Durch tiefe Risse im Mauerwerk dringt an allen Ecken Falschluft herein. Dann wundert sich die Hausfrau noch, daß trotz sehr vieler Kohlen das Wasser erst nach Stunden kochen will. Abgesehen von der geradezu frevel haften Kohlenverschwendung ist das auch eine Vergeudung an Zeit und Kraft. „Grüß dich Gott, mei Arzgebarch!" Eine erzgebirgische Heimatstunde, ausgeführt von -er Spielschar der Betriebs- aemeinschaft Curt Bauer, Aue, überträgt der Reichskender Leipzig am 13. Mai, 18 Uhr. M Es gehört schon einige englische Frechheit dazu, die Rieder- W läge in Norwegen zu einem Erfolg umzufälschen. Aber Mr. Chamberlain hat ja in derartigen Fälschungen schon M einige Ersahrung und viel von dem Oberlügner Winston W Churchill gelernt, dem er sich im übrigen zu größtem Danke M verpflichtet zu fühlen scheint. Denn, war die ganze Rede W Chamberlains nichts weiter als ödes Phrasengewäsch, ge- W spickt mit ein paar dummen Seitenhieben und aufgesrischt M durch faustdicke Lügen, so hat sie doch etwas Positives W gebracht: Chamberlain glaubte die Aufregung und Miß- W stimmung des englischen Volkes am besten beseitigen zu M können, daß er das Unterhaus mit der Mitteilung über- M raschle. Winston Churchill sei in Anbetracht seiner Er- W sahrungen vom Kabinett mit noch größerer Macht- W Vollkommenheit ausge stattet worden. Bisher W war Churchill neben seinem Amt als Erster Lord der briti- M scheu Admiralität Vorsitzender der Kommission für die militärische Zusammenarbeit. Jehl ist er damit beauftragt W worden, der Komrission der verschiedenen Generalstäbe W Anweisungen und Richtlinien zu geben. Vermutlich meint das Kabinett, durch diese Maßnahme W die Stimmen der Opposition zum Schweigen zu bringen, W die eine Intensivierung des Krieges fordern. W Chamberlain glaubt, diese Intensivierung dadurch zu W sichern, daß er Churchill mit immer neuer Verantwortlich- W leit bepack! und nach außen hin diese Häufung von Macht- W Vollkommenheit in einer Hand als straffe Zusammensas- M sung der Kräfte darstcllt. Es kennzeichnet die ganze Lage Englands, daß gerade W der Mann immer mit neuen Vollmachten ausgestattet W wird, der England von einem Abenteuer in W das andere hetzt, von einem Fiasko zum W anderen. In demselben Ausmaß, in dem die englischen Kriegsverbrecher die Kricgsausweitung betreiben, erfolgt eine Ausweitung der Befugnisse des Oberkriegshetzers W Churchill. In ihm sieht die englische Plutokratie ihre W stärkste Stütze. Er scheint ihr die beste Gewähr für die W strikte Verfolgung der verbrecherischen Pläne zu leisten. W Mag es uns und vielen anderen in der Welt unbegreiflich W erscheinen, daß England den größten politischen W Scharlatan und Hasardeur gleichsam zum Diktator W erhebt, so kennzeichnet es doch die Geisteswelt der Kriegs- W Verbrecher an der Themse und die jammervolle Lage Eng- W lands. Aber Churchill ist sein ganzes Leben hindurch von W einem Abenteuer zum anderen gestolpert und immer dabei W die Treppe hinaufgefallen. Das englische Volk hat zwar W die D e s p e r a d ö p o l i t i k Winston Churchills mit schwersten Blutopsern bezahlen müssen, aber immer wieder W hat dieser Mann die Geschicke Englands m der Hand W behalten. So hat denn Churchill wieder freie Bahn zur W Verwirklichung seiner Aggressions- und W Kriegsausweitungspläne. Der plutokrattsch« Klüngel hat ihm gleichsam die Fackel in die Hand gedrückt, W mit der er den Weltbrand entzünden soll. Und das englisch« W Unterhaus, das sich „Volksvertretung" nennt, stimmt M dem zu. Noch einmal: Die „KuHeMarte" Vom 6. Mai an werden bekanntlich Kuchen und Daver backwaren nur noch auf Abschnitte der Reichsbrotkarten! A und B abgegeben. Personen, die nicht im Besitz von! Brotkarten sind, weil sie an einer Gemeinschaftsverpfle gung teilnehmen, (z. B. Anstaltsinsassen), können auf Wunsch die für den Kuchenbezug geeignete Reichsbrot karte B erhalten. Die hierauf zustehende Menge wird bei der Erteilung der Bezugsscheine für die Anstalt gekürzt. Für Wehrmachtsangehörige ist eine ähnliche Re gelung getroffen worden. Sie können von ihrem Truppen" teil Reisebrotmarken erhalten, die ebenfalls zum Bezug von Kuchen und Dauerbackwaren berechtigen. Wieviel Brotkartenabschnitte beim Kauf von Fein backwaren abzugeben sind, richtet sich nach der Mehl« menge, die zur Herstellung verwendet wurde. Um Lis Kartenabgabe zu erleichtern, werden die Feinbackwaren so hergestellt, daß ihr Mehlgehalt einem 10-Gramm-Ab- schnitt der Brotkarte oder einem Vielfachen davon ent spricht. Durch Aushang wird bekannt gemacht, wieviel Brottartenabschnitte für die verschiedenen Gebäcksorten ab- i zugeben sind. Dauerbackwaren, die Mehl aus Getreide enthaltens i dürfen ebenfalls nur gegen Myrten abgegeben werden. Zu den kartenpflichtigen Dauerbackwaren gehören: Hart keks, Weichkeks, Lebkuchen aller Art (auch Oblaten-Leb- kuchen), Biskuit, Salzgebäck (Delikateß-Brezeln und -Stan gen, Kräcker und ähnliche Gebäcke). Die enthaltene Mehl menge ist vom Hersteller anzugeben und vom Verkäufer durch Aushang bekanntzumachen. — Waffeln aller Art, Hippen und Oblaten können weiterhin ohne Kara-»- abschnitte abgegeben werden. mungsort angegeben werden darf. Derartige Telegramme können von gewissen Leitpunkten aus zunächst nur brieflich weitergeleitel werden. Die Absender müssen daher mit einer längeren Laufzeit rechnen. Einberufung zur Wehrmacht und Dienstverpflichtung. Werden Dienstverpflichtete znm Wehrdienst einberufen, so wird nach einem Erlaß des Reichsarbeitsministers dadurch ihre Dienstverpflichtung nicht beendet, die Rechte und Pflichten des Unternehmers und des Dienstverpfichteten ruhen ledoch. Für die gleiche Dauer entfällt auch die Mög- lichkeit, Unterstützung für Dienstverpflichtete zu zahlen Bei zeitlich begrenzter Dienstverpflichtung sollen nach dem Erlaß die Arbeitsämter Dienstverpflichtete, die znm Wehrdienst ein berufen werden, rechtzeitig entpflichten, sofern nicht besondere Gründe für eine Aufrechterhaltung der Dienstverpflichtung auch während des Wehrdienstes sprechen. Bei zeitlich unbe grenzter Dienstverpflichtung ist die Einberufung des Dienst verpflichteten zum Wehrdienst kein Grund, die Verpflichtung auszugeben. Sondereinsatz der Landmädel. Das BDM -Werk „Glaube und Schönheit" hat seine ländlichen Arbeitsgemeinschaften „Bäuerliche Berufsertüchtigung" und „Bäuerliche Lebensge- staltung" zu einem Sondereinsatz während der Sommer monate ausgerufen, vordringlich in den Betrieben, wo der Betriebssichrer oder männliche Arbeitskräfte eingezogen sind und sich die Bäuerin deshalb um die Betriebssührung küm mern muß. Je nach der Arbeit und der Abkömmlichkeit der Mädel erfolgt der Einsatz einer ganzen Arbeitsgemeinschaft, einer kleineren Gruppe oder einzelner Mädel Außer der Hilse im Haushalt erfolg« der Sondereinsatz auch in der Gar tenarbeit, , in der bäuerlichen Geflügelhaltung, bei der Ver wendung der Gartenerzeugnifle und in der Milcherzeugungs schlacht. » Ergänzung der Dertrauensräte. Bei Einberufungen zum Heeresdienst ruht auch das Amt im Vertrauensrat. In man chen Betrieben ist daher ein arbeitsfähiger Vertrauensrat nicht mehr vorhanden. In diesen Fällen mutz eine Ergän zung vorgenommen werden. Der Reichstreuhänder der Ar beit für Hessen weist daraus hin, daß dann nur eine Be stellung von Stellvertretern für die Zeit der Ein berufung der ordentlichen Mitglieder des Vertrauensrals in Frage kommt Tanz zu Pfingsten schon vor 19 Uhr. Der Reichsminister des Innern hat in einem Nunderlatz bestimmt, datz die Vor schriften der Polizeiverordnung über Tanzlustbarkeiten im ' Kriege, nach denen öffentliche Tanzlustbarkeiten vor l9 Uhr bis auf weiteres verboten sind, für den 12. und 13. Mai nicht gelten. Demnach sind öffentliche Tanzlustbarkeiten während der Psinastfeiertage auch schon vor 19 Uhr zuge- lallen.
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